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Nebenwirkungen der Hormontherapie auf lange Sicht

Original Titel:
Risks of Major Long-Term Side Effects Associated with Androgen-Deprivation Therapy in Men with Prostate Cancer

DGP – Die Hormontherapie erhöhte auf lange Sicht das Risiko für Knochenbrüche, Diabetes, Demenz, die koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt und sexuelle Funktionsstörungen. Dies stellten Wissenschaftler bei einem Vergleich zwischen Patienten, die eine Hormontherapie hinter sich hatten, und Patienten, die diese Therapie nicht bekamen, fest.


Die Hormontherapie nimmt bei der Behandlung von Prostatakrebs einen großen Stellenwert ein. Doch leider ist auch diese Therapie nicht frei von Nebenwirkungen. Wissenschaftler aus den USA untersuchten die langzeitlichen Nebenwirkungen der Hormontherapie, indem sie Prostatakrebs-Patienten, die eine Hormontherapie erhielten, mit Prostatakrebs-Patienten verglichen, die diese nicht bekamen.

Wissenschaftler verglichen Prostatakrebs-Patienten, die eine Hormontherapie hinter sich hatten, mit Patienten, die diese nicht bekamen

Für ihre Studie griffen die Wissenschaftler auf Daten von 201797 Patienten, die zwischen 1992 und 2009 die Diagnose Prostatakrebs (egal welches Stadium) bekamen, zurück. 94528 von ihnen bekamen eine Hormontherapie. Die restlichen 107269 Patienten erhielten diese nicht. Die Patienten wurden bis 2010 begleitet. Die Wissenschaftler untersuchten, wie häufig in diesem Zeitraum bestimmte Erkrankungen bei den beiden Patientengruppen auftraten.

Eine Hormontherapie erhöhte das Risiko für verschiedene Erkrankungen

Die Auswertung der Daten ergab, dass von allen untersuchten möglichen Langzeitnebenwirkungen das Risiko für Knochenbrüche am größten war. Das Risiko für Knochenbrüche war für Prostatakrebs-Patienten, die mit einer Hormontherapie behandelt wurden, 1,39-mal so groß wie für die Patienten, die keine Hormontherapie bekamen. Doch auch bezüglich anderer Erkrankungen stieg das Risiko, wenn sich der Patient einer Hormontherapie unterzog. So stieg sowohl das Risiko für Diabetes (1,21-mal so hoch), das für Demenz (1,16-mal so hoch), das für die koronare Herzkrankheit (KHK) (1,12-mal so hoch) als auch das für Herzinfarkt (1,11-mal so hoch), wenn der Patienten eine Hormontherapie bekommen hatte. Bei dem Risiko für Knochenbrüche und dem für Diabetes fiel auf, dass diese mit der Menge der Dosis stieg. Im Vergleich zu Patienten, die abwarteten und beobachteten, hatten Patienten mit Hormontherapie ein 1,12-mal so großes Risiko für sexuelle Funktionsstörungen. Das Risiko für sexuelle Funktionsstörungen stieg weiter an, wenn die Patienten zusätzlich zur Hormontherapie einer Strahlentherapie bekamen (1,68-mal so hohes Risiko) oder wenn sie sich zusätzlich einer Strahlentherapie und einer Operation unterzogen (3,54-mal so hohes Risiko).

Prostatakrebs-Patienten hatten somit ein höheres Risiko für Knochenbrüche, Diabetes, Demenz, KHK, Herzinfarkt und sexuelle Funktionsstörungen, wenn sie mit einer Hormontherapie behandelt wurden. Im Hinblick auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit ist es daher besonders für Männer, die eine Hormontherapie hinter sich haben, wichtig, auf einen gesunden Lebensstil mit viel Bewegung und gesunder Ernährung zu achten.

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