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Prostatakrebs
Androgendeprivationstherapie in Kombination mit Strahlentherapie verbessert metastasenfreies Überleben
Original Titel:
Androgen deprivation therapy use and duration with definitive radiotherapy for localised prostate cancer: an individual patient data meta-analysis
- Metaanalyse individueller Patientendaten quantifiziert die Vorteile einer Androgendeprivationstherapie (ADT) in Kombination mit einer Strahlentherapie
- Zusätzliche ADT und Verlängerung der adjuvanten ADT verbessern das metastasenfreie Überleben signifikant
- Keine signifikante Verbesserung des metastasenfreien Überlebens durch Verlängerung der neoadjuvanten ADT
- Wirksamkeit ist unabhängig von Strahlendosis, Alter der Patienten und NCCN-Risikogruppe
DGP – In einer Metaanalyse individueller Patientendaten haben Wissenschaftler versucht, die Vorteile der Kombination einer Androgendeprivationstherapie (ADT) mit einer Strahlentherapie insgesamt und für klinisch relevante Untergruppen zu quantifizieren. Es wurde festgestellt, dass zusätzliche ADT und Verlängerung der adjuvanten ADT das metastasenfreie Überleben verbessert. Keine signifikante Verbesserung findet jedoch durch die Verlängerung der neoadjuvanten ADT statt. Die Wirksamkeit war unabhängig von Strahlendosis, Alter der Patienten und NCCN-Risikogruppe.
Eine Androgendeprivationstherapie (ADT) wird häufig für Prostatakrebspatienten in Betracht gezogen, die ein hohes Risiko für ein Wiederauftreten oder Metastasenbildung haben. Dabei variiert die Länge der Therapie zwischen 4 bis 6 und 18 bis 36 Monaten Behandlung. Eine ADT wird häufig ergänzend zu anderen Therapiemaßnahmen wie der Strahlentherapie eingesetzt. Dabei kann ein Teil vor der Bestrahlung (neoadjuvant) oder nach der Bestrahlung (adjuvant) durchgeführt werden.
Metaanalyse individueller Patientendaten
Um die Wirksamkeit der Kombinationsstrategien von ADT und Strahlentherapie bei lokalisiertem Prostatakrebs zu quantifizieren, haben Wissenschaftler eine Metaanalyse von ausgewählten randomisierten Studien unter der Berücksichtigung individueller Patientendaten durchgeführt. 12 Studien mit insgesamt 10 853 Patienten erfüllten die Inklusionskriterien. Als primärer Endpunkt wurde das metastasenfreie Überleben festgelegt.
Hinzufügen einer ADT und Verlängerung der adjuvanten ADT verbessern metastasenfreies Überleben
Die Analyse zeigte, dass bei der Nachuntersuchung nach 11,4 Jahren das Hinzufügen einer ADT zur Strahlentherapie das metastasenfreie Überleben signifikant verbesserte (Hazard Ratio HR: 0,83; 95 % KI: 0,77 – 0,89; p < 0,0001). Gleiches gilt für die Verlängerung der adjuvanten ADT (HR: 0,84; 95 % KI: 0,78 – 0,91; p<0,0001). Keine Verbesserung wurde hingegen durch die Verlängerung der neoadjuvanten ADT erreicht (HR: 0,95; 95 % KI: 0,83 – 1,09, p = 0,50).
Keine Unterschiede in Wirksamkeit bei analysierten Untergruppen
Die Metaanalyse zeigte keine Zusammenhänge zwischen der Wirksamkeit der Behandlung und Strahlen-Dosis, Alter der Patienten und NCCN-Risikogruppenzugehörigkeit.
Die Autoren schlussfolgerten, dass die Analyse den bisher stärksten Beleg für das Ausmaß des Nutzens einer Intensivierung der ADT-Behandlung in Kombination mit Strahlentherapie bei Männern mit lokalisiertem Prostatakrebs liefere. Das Hinzufügen einer ADT und die Verlängerung der ADT im Anschluss an eine Strahlentherapie sei bei Männern mit lokalem Prostatakrebs unabhängig von der Risikogruppe, dem Alter und der verabreichten Strahlendosis mit einem verbesserten metastasenfreien Überleben verbunden.
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