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Vitamin-D-Mangel bei jungen Rheuma-Patienten häufiger unter Methotrexat

Original Titel:
Prevalence of Vitamin D Deficiency in Patients Treated for Juvenile Idiopathic Arthritis and Potential Role of Methotrexate: A Preliminary Study

Kurz & fundiert

  • Vitamin-D-Mangel bei juveniler idopathischer Arthritis
  • 189 jungen Patienten zwischen 3 und 17,7 Jahren
  • Behandlung mit Methotrexat, manchmal überbrückend Glukokortikoide
  • Vitamin-D-Mangel bei jungen Rheuma-Patienten häufiger unter Methotrexat

 

DGP – Vitamin D-Mangel ist bei Autoimmunerkrankungen keine Seltenheit. Polnische Wissenschaftler untersuchten nun heranwachsende Rheuma-Patienten (juvenile idiopathische Arthritis, JIA) auf einen möglichen Mangel und Faktoren, die damit in Zusammenhang stehen. JIA-Patienten weisen demnach häufig einen Mangel an Vitamin D auf, unabhängig von Krankheitsaktivität oder Entzündungsmarkern. Der Mangel trat häufiger bei jungen Rheuma-Patienten unter Methotrexat auf. Die Experten raten zu Supplementierung bei JIA-Patienten besonders bei langfristiger Methotrexat-Therapie.


Bei rheumatischen oder Autoimmun-Erkrankungen junger Erwachsener ist Vitamin D-Mangel keine Seltenheit. Häufig wird daher mit Hilfe hochdosierter Nahrungsergänzung der Vitamin D-Spiegel kontinuierlich auf einen normalen Wert angehoben. Wie häufig ein Vitamin-D-Mangel bei Kindern und Jugendlichen mit idiopathischer Arthritis (juvenile idiopathische Arthritis, kurz JIA) ist und welche Faktoren dazu beitragen könnten, untersuchten nun Wissenschaftler einer polnischen Uniklinik.

Spielt Vitamin-D-Mangel bei juveniler idopathischer Arthritis einer Rolle?

In der Untersuchung wurden bei Heranwachsenden mit stabilem JIA mögliche Korrelationen zwischen Vitamin D-Status (25-Hydroxyvitamin D im Serum) und klinischen Faktoren, Laborwerten und der medikamentösen Behandlung ermittelt. Neben Aspekten wie dem Geschlecht betrachteten die Autoren anhand von Blutproben Calcium-Werte, Phosphat-Werte (PO4), alkaline Phosphatase (ALP) sowie die Entzündungsmarker Erythrozyten-Sedimentierungsrate (ESR) und C-reaktives Protein (CRP).

Daten von 189 jungen Patienten zwischen 3 und 17,7 Jahren (Median 13,12 Jahre; 113 Mädchen, 76 Jungen) konnten analysiert werden. Die Behandlung erfolgte bei 44,4 % mit wöchentlichem Methotrexat (10 – 20 mg per m2), bei 38,6 % wurde temporär (Überbrückung) mit Glukokortikoiden gearbeitet. Der durchschnittliche (Median) Vitamin-D-Level lag bei 15,00 ng/ml (Interquartilbereich 12,00 ng/ml). Vitamin D-Mangel wurde bei 67,2 % der Heranwachsenden festgestellt. Der Mangel war unabhängig von Geschlecht, Krankheitsmanifestation oder -aktivität sowie den Blutwerten CRP, ESR, ALP oder PO4. Höhere Dosierungen von Methotrexat standen signifikant mit niedrigeren Vitamin-D-Werten in Zusammenhang (p < 0,05). Kein solcher Effekt konnte mit Glukokortikoid-Behandlungen gesehen werden. Serum Calcium war sowohl bei Patienten unter Glukokortikoiden signifikant niedriger (p = 0,004) als auch unter Methotrexat (p = 0,03) sowie bei kombinierter Glukokortikoid-Methotrexat-Therapie (p = 0,034).

Vitamin-D-Mangel bei jungen Rheuma-Patienten häufiger unter Methotrexat

JIA-Patienten weisen demnach häufig einen Mangel an Vitamin D auf, unabhängig von Krankheitsaktivität oder Entzündungsmarkern. Der Mangel trat häufiger bei jungen Rheuma-Patienten unter Methotrexat auf und könnte somit mit dieser Behandlung in Zusammenhang stehen. Die Autoren schließen, dass eine Supplementierung mit Vitamin D bei Kindern mit JIA, speziell bei langfristiger Methotrexat-Therapie, sinnvoll wäre. Auch hoffen die Experten auf Untersuchungen der Mechanismen, die zu einem Einfluss von Methotrexat auf den Vitamin D-Stoffwechsel, eventuell nicht nur bei Kindern, führen könnten.

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