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Fumarsäureester in der Langzeit-Beobachtung
Original Titel:
Long-term real-life safety profile and effectiveness of fumaric acid esters in psoriasis patients: a single-centre, retrospective, observational study
DGP – Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Anwendung von Fumarsäureestern sicher und vorteilhaft ist. Die Wissenschaftler betonen jedoch, dass Monotherapie und Kombinationstherapie stärker miteinander verglichen werden sollten und die optimale Behandlungsdauer bestimmt werden sollte.
Fumarsäureester werden schon seit vielen Jahren zur Behandlung der Psoriasis eingesetzt. Eine Studie von Wissenschaftlern aus Bochum und Heidelberg hat jetzt die langfristige Sicherheit und Effektivität von Fumarsäureestern bei Psoriasis untersucht.
Fumarsäureester werden bei Psoriasis häufig eingesetzt
Fumarsäureester oder auch Dimethylfumarat hat positive Wirkungen bei den beiden Autoimmunerkrankungen Psoriasis und Multiple Sklerose. Fumarsäureester werden zur systemischen Therapie eingesetzt, um das Immunsystem im ganzen Körper zu verändern und so zu regulieren, dass die Entzündungen eingedämmt werden. Der Wirkstoff wird täglich als Tablette eingenommen. Für die Psoriasis sind Fumarsäureester das am häufigsten eingesetzte systemische Basismedikament. Es kann alleine, als Monotherapie, oder zusammen mit anderen Therapien angewendet werden. Zur langfristigen Wirkung und Nebenwirkungen einer Monotherapie oder Kombinationstherapie liegen allerdings wenige Studienergebnisse vor.
859 Patienten wurden bis zu 32,5 Jahre beobachtet
Die Wissenschaftler werteten die Daten von 859 Patienten mit Psoriasis aus und beobachteten diese teilweise bis zu 32,5 Jahre lang. 626 Patienten erhielten eine Fumarsäureester-Monotherapie, 123 Patienten wurden begleitend zu den Fumarsäureestern mit einer Phototherapie behandelt und 110 Patienten erhielten Fumarsäureester und den ebenfalls systemischen Wirkstoff Methotrexat.
Fumarsäureester waren sicher und effektiv
Bei etwa der Hälfte aller Patienten traten unerwünschte Ereignisse auf, meist im Magen-Darm-Trakt. Schwere unerwünschte Ereignisse traten nur bei 2,3 % der Patienten auf. 12,9 % der Patienten brachen die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen ab. Nach durchschnittlich einem Jahr wurde in allen Gruppen bei der Hälfte der Patienten eine Antwort erzielt. Die Antwort wurde definiert als eine durch den Arzt (PGA, Globales Arzturteil) als leicht eingestufte Psoriasis und eine Verbesserung der PGA-Bewertung von mindestens 2 Punkten. Eine Verbesserung des PASI (Psoriasis Area and Severity Index), der die Schwere der Hautläsionen beurteilt, von 75 % (PASI75) wurde bei der Hälfte der Patienten mit Fumarsäureester-Monotherapie nach durchschnittlich 3 Jahren erreicht. Patienten mit Fumarsäureestern und Phototherapie erreichten den PASI75 nach 6,7 Jahren und Patienten mit Fumarsäureestern und Methotrexat erreichten den PASI75 nach 8,1 Jahren.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Anwendung von Fumarsäureestern sicher und vorteilhaft ist. Die Wissenschaftler betonen jedoch, dass Monotherapie und Kombinationstherapie stärker miteinander verglichen werden sollten und die optimale Behandlungsdauer bestimmt werden sollte.
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