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Starkes Übergewicht kann das Risiko für Harninkontinenz nach einer Prostatakrebs-Operation erhöhen

Original Titel:
Impact of Obesity on Long-Term Urinary Incontinence after Radical Prostatectomy: A Meta-Analysis

DGP – Starkes Übergewicht kann das Risiko, nach einer minimalinvasiven Prostatakrebs-Operation unter Harninkontinenz zu leiden, erhöhen. Dies war das Ergebnis der vorliegenden Studie. Allerdings konnte dieser Zusammenhang nur festgestellt werden, wenn die Operation durch einen Roboter unterstützt wurde.


Es ist bereits bekannt, dass Übergewicht einen Risikofaktor für Prostatakrebs darstellt. Und auch auf eine bereits bestehende Erkrankung scheint sich dieses negativ auszuwirken. Wissenschaftler aus Fuzhou (China) wollten nun herausfinden, ob starkes Übergewicht mit Harninkontinenz nach einer operativen Prostataentfernung zusammenhängt. Kontinenzprobleme treten nach einer Prostata-Operation nämlich nicht selten auf. Da sich die meisten Patienten mit Prostatakrebs für eine Operation entscheiden, ist es wichtig, Risikofaktoren für diese belastende Komplikation zu kennen.

Wissenschaftler fassten die Ergebnisse mehrerer Studien zusammen

Die Wissenschaftler suchten in verschiedenen internationalen Datenbanken nach Studien, die sich mit genau dieser Thematik befasst haben. Sie fanden vier Studien, die ihre Kriterien erfüllten und die Daten von insgesamt 2890 Teilnehmern beinhalteten. Bei der Analyse dieser Studienergebnisse legten die Wissenschaftler ihr Augenmerk auf den Zusammenhang zwischen starkem Übergewicht (Body Mass Index (BMI) von mehr als 30) und dem Auftreten von Harninkontinenz nach einer operativen Prostataentfernung.

Der Einfluss von starkem Übergewicht auf die Harninkontinenz nach einer Prostatakrebs-Operation war abhängig von der Operationsmethode

Die Ergebnisse der erneuten Analyse war, dass starkes Übergewicht sehr wohl das Risiko, nach einer Prostataoperation unter Harninkontinenz zu leiden, erhöhte. Allerdings hing dies von der angewandten Operationsmethode ab. Bei der laparoskopische radikale Prostatektomie (LRP) werden kleine, schlüssellochgroße Einschnitte im Bauchraum gemacht und durch diese operiert. Es handelt sich somit um ein minimalinvasives Verfahren. Dieses Operationsverfahren kann durch Roboter unterstützt werden. In diesem Fall wird der Eingriff dann als Roboter-assistierte laparoskopische radikale Prostatektomie (RALRP) bezeichnet. Wurde diese Operationsmethode gewählt, war das Risiko 12 Monate nach dem Eingriff unter Harninkontinenz zu leiden, bei stark Übergewichtigen 2,4-mal so hoch wie bei Patienten, die einen BMI von höchstens 30 hatten. Das Risiko, 24 Monate nach dem Eingriff unter Harninkontinenz zu leiden, wurde durch starkes Übergewicht verdoppelt. Anders sah das aus, wenn die minimalinvasive Operation nicht durch einen Roboter unterstützt wurde. In diesem Fall schien starkes Übergewicht keinen Einfluss auf das Risiko, 24 Monate nach dem Eingriff von Harninkontinenz betroffen zu sein, zu haben.

Starkes Übergewicht schien somit das Risiko, ein oder zwei Jahre nach einer Roboter-assistierten LRP unter Harninkontinenz zu leiden, zu erhöhen. Dies konnte jedoch nicht festgestellt werden, wenn die Operation nicht durch einen Roboter unterstützt wurde. Die Autoren der Studie merkten jedoch an, dass weitere, gut geplante Studien, die auch mögliche Störfaktoren miteinbeziehen, nötig sind, um diese Ergebnisse zu bestätigen.

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