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TLR4-Rezeptor als potenzieller Treiber der Metastasierung und vielversprechendes therapeutisches Ziel bei Patienten mit Hirnmetastasen

In dieser wissenschaftlichen Arbeit konnte das Team um Dr. Blazquez und Prof. Pukrop am UKR zusammen mit nationalen Partnern eine potentielle neue Option für die Therapie von Hirnmetastasen identifizieren. Im Mittelpunkt der Forschung stand die Aktivierung von Mikroglia (den Fresszellen des Gehirns), die durch die Therapie die organfremden Tumorzellen im Gehirn (Hirnmetastasen) erneut attackieren und bekämpfen. Hierfür testeten die Forscher einen Oberflächenrezeptor, den sogenannten Toll-like-Rezeptor 4 (TLR4), der normalerweise durch bakterielle Bestandteile aktiviert wird, als therapeutischen Angriffspunkt.

Die TLR-Familie spielt eine wichtige Rolle in der Immunabwehr und ist wichtig für viele Selbstreinigungsprozesse im Gehirn. Gerade die Rolle des TLR4 in der Selbstreinigung wird jedoch von den Tumorzellen während der Einnistung im Gehirn ausgetrickst und missbraucht. Denn eine niederschwellige Aktivierung des TLR4 unterstützt sogar die Tumorzellen beim Metastasierungsprozess. Eine robuste Aktivierung des TLR4 kann wieder zur Umkehr zur eigentlich angedachten Funktion der Fresszellen führen und die fremden Tumorzellen im Gehirn in ihrem Wachstum aufhalten.

Zusammengefasst konnten die Forscher den TLR4-Rezeptor sowohl als potenziellen Treiber der Metastasierung als auch als vielversprechendes therapeutisches Ziel für Patienten mit Hirnmetastasen identifizieren. Es sind weitere Analysen erforderlich für den perspektivischen Einsatz in klinischen Studien.

Publikation

Blazquez et al. Intralesional TLR4 agonist treatment strengthens the organ defense against colonizing cancer cells in the brain. Oncogene, 2022.
DOI: https://doi.org/10.1038/s41388-022-02496-3