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Erhöhtes Rezidivrisiko durch den Einsatz von Hormonersatztherapie bei Brustkrebspatientinnen
Original Titel:
Safety of systemic hormone replacement therapy in breast cancer survivors: a systematic review and meta-analysis
- Metaanalyse randomisierter kontrollierter Studien bei Brustkrebs
- Untersuchung des Rezidivrisikos bei Einsatz von Hormonersatztherapie (HRT)
- Der Einsatz von HRT erhöhte das Risiko eines Rezidivs signifikant im Vergleich zu Placebos
- Eine Untergruppenanalyse ergab eine signifikante Erhöhung des Rezidivrisikos bei Patientinnen mit Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs, jedoch nicht bei Patientinnen mit Hormonrezeptor-negativem Brustkrebs
DGP – Der Einsatz von Hormonersatztherapie (HRT) kann die Symptome einer therapieinduzierten Menopause reduzieren und so kurzfristig die Lebensqualität der Patientinnen verbessern. In einer Metaanalyse haben Wissenschaftler nun untersucht, ob HRT einen langfristigen Einfluss auf das Rezidivrisiko haben kann. In der Analyse wurde eine signifikante Erhöhung des Rezidivrisikos festgestellt. Eine Untergruppenanalyse ergab, dass die Erhöhung nur bei Patientinnen mit Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs signifikant ist, jedoch nicht bei Patientinnen mit Hormonrezeptor-negativem Brustkrebs.
Brustkrebspatientinnen berichten häufig von Symptomen einer verfrühten Menopause. Diese kann sowohl durch Chemotherapie als auch durch eine Endokrine Therapie (Östrogenentzug) ausgelöst werden. Studien haben gezeigt, dass dies nicht nur einen Verlust an Lebensqualität für die Betroffenen bedeutet, sondern, dass ein Auftreten der Symptome auch mit einem häufigeren Abbrechen der entsprechenden Therapie verbunden ist.
Als effektivste Bekämpfung der Symptome wird die Anwendung einer Hormonersatztherapie (HRT) angesehen. Der Einfluss einer solchen Therapie auf das Brustkrebsrisiko ist dabei jedoch umstritten, und in früheren Studien kam es zu unterschiedlichen Ergebnissen. Manchen Studien berichten auch von einer Abhängigkeit des Brustkrebsrisikos von der verwendeten Hormonzusammensetzung der Therapie.
Um den Zusammenhang zwischen Brustkrebsrisiko und HRT genauer zu untersuchen haben Wissenschaftler eine Metaanalyse randomisierter kontrollierter Studien durchgeführt. Hierfür wurden vier Studien aus der medizinisch-wissenschaftlichen Datenbank Pubmed ermittelt. Für das Risiko eines Rezidivs wurde das 95 % Konfidenzintervall des Hazard Ratio (HR) gebildet. Zudem wurde eine Untergruppenanalyse durchgeführt, um einen möglichen Zusammenhang zum Hormonrezeptor-Status der Patientinnen zu überprüfen.
HRT erhöht Brustkrebsrisiko im Vergleich zu Placebo signifikant
Insgesamt erhielten in den Studien 2022 Patientinnen HRT (Östrogen/Gestagen-Kombination oder Tibolon) und 2023 erhielten Placebos oder schlicht keine HRT. Die Anwendung einer HRT war mit einem signifikant erhöhten Risiko für ein Rezidiv assoziiert (HR: 1,46; 95 % KI: 1,12 – 1,91; p = 0,006).
Risiko nur bei Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs erhöht
Die Untergruppenanalyse ergab, dass das Risiko nur bei Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs signifikant erhöht war (HR: 1,46; 95 % KI 1,12 – 1,91; p = 0,006). Keine signifikante Erhöhung wurde hingegen bei Patientinnen mit Hormonrezeptor-negativem Brustkrebs festgestellt (HR: 1,19; 95 % KI 0,80 – 1,77, p = 0,390).
Die Autoren schlussfolgerten, dass die Anwendung von HRT in Zusammenhang mit einem negativen prognostischen Effekt bei Brustkrebspatientinnen, insbesondere bei Hormonrezeptor-positiver Erkrankung, stehe. Es sei nötig, Alternativen für die Behandlung von Symptomen zu finden, die mit der Menopause in Verbindung stehen.
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