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Metaanalyse: Vergleich von Wirkstoffen zur Behandlung von nicht metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs
Original Titel:
Comparison of Treatments for Nonmetastatic Castration-Resistant Prostate Cancer: Matching-Adjusted Indirect Comparison and Network Meta-Analysis
- In einer Metaanalyse wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von Abirateronacetat, Apalutamid, Enzalutamid und Darolutamid bei nicht metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs verglichen
- Das beste Ergebnis für metastasenfreies Überleben im Vergleich zu Placebo wurde durch Abirateronacetat erreicht
- Darolutamid war mit dem geringsten Risiko assoziiert an der Krankheit zu sterben und schwere unerwünschte Ereignisse zu erleiden
DGP – In einer Metaanalyse wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von Abirateronacetat, Apalutamid, Enzalutamid und Darolutamid zur Behandlung von nicht metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs verglichen. Die Analyse ergab die besten Ergebnisse bezüglich des metastasenfreien Überlebens für Abirateronacetat. Das geringste Risiko für Tod und schwere unerwünschte Ereignisse war mit Darolutamid assoziiert.
Verliert die Hormontherapie an Wirkung, steigt also das PSA-Level trotz Androgenentzug, ist von kastrationsresistentem Prostatakrebs die Rede. Ein höheres PSA-Level ist dabei mit einem höheren Risiko für Metastasen und Mortalität assoziiert. Seit 2018 wurden die drei Wirkstoffe Apalutamid, Enzalutamid und Darolutamid entwickelt, die als Androgen-Rezeptor-Inhibitoren funktionieren. Sie ermöglichen als Zusatz zur Hormontherapie den Erhalt der Effektivität des Androgenentzugs durch das „Ausschalten“ der Androgenrezeptoren.
Da in keiner Studie ein direkter Vergleich der Medikamente vorgenommen wurde, haben Wissenschaftler in einer Metaanalyse die Wirksamkeit und Sicherheit der drei oben genannten Wirkstoffe sowie des Androgen-Synthese-Inhibitors Abirateronacetat, für welchen auch Generika zur Verfügung stehen, verglichen. Fünf Studien mit insgesamt 4 360 Teilnehmern wurden in die Metaanalyse einbezogen.
Beste Ergebnisse für metastasenfreies Überleben bei Behandlung mit Abirateronacetat
Für den Vergleich des erreichten metastasenfreien Überlebens wurde der 95 % Kredibilitätsintervall (95 % KrI) des Gefahrenverhältnisses (engl.: Hazard Ratio, HR) gebildet. Die geringste Gefahr für das Auftreten von Metastasen oder Tod wies die Behandlung mit Abirateronacetat auf (HR: 0,22; 95 % KrI: 0,12 – 0,41), gefolgt von Apalutamid (HR: 0,28; 95 % KrI: 0,23 – 0,34), Enzalutamid (HR: 0,30; 95 % KrI: 0,25 – 0,36) und Darolutamid (HR: 0,41; 95 % KrI: 0,34 – 0,49).
Höchste Wirksamkeit und Sicherheit durch Behandlung mit Darolutamid
Darolutamid führte zu dem geringsten Sterberisiko (HR: 0,69; 95 % KrI: 0,53 – 0,90), gefolgt von Enzalutamid (HR: 0,73; 95 % KrI: 0,61 – 0,87) und Apalutamid (HR: 0,75; 95 % KrI: 0,59 – 0,95). Für den Vergleich des Auftretens unerwünschter Ereignisse wurde der 95 % KrI des Chancenverhältnisses gebildet (engl.: Odds Ratio, OR). Die geringste Wahrscheinlichkeit für das Auftreten schwerwiegender unerwünschter Ereignisse wies die Behandlung mit Darolutamid auf (OR: 1, 32; 95 % KrI: 1,02 – 1,70), gefolgt von Enzalutamid (OR: 1,43; 95 % KrI: 1,08 – 1,89), Apalutamid (OR: 1,58; 95 % KrI: 1,23 – 2,03) und Abirateronacetat (OR: 1,94; 95 % KrI: 1,17 – 3,22).
Die Autoren schlussfolgerten, dass zur Behandlung von nicht metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs Darolutamid unter den drei neu zugelassenen Wirkstoffen eine optimale Wirksamkeit und Sicherheit biete. Abirateronacetat könne einen vergleichbaren Nutzen für das metastasenfreie Überleben bieten, wobei durch die Verfügbarkeit von Generika Kosteneinsparungen möglich seien.
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