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Prostatakrebs
Aktive Überwachung: Wie häufig brechen die Patienten diese Strategie ab und warum?
Original Titel:
Reasons for Discontinuing Active Surveillance: Assessment of 21 Centres in 12 Countries in the Movember GAP3 Consortium
DGP – Wenn das Risiko, das von dem Prostatakrebs ausgeht, als gering eingeschätzt wird, hat der Patient die Möglichkeit, den Tumor engmaschig kontrollieren zu lassen und erst dann einzugreifen, falls die Krebserkrankung weiter fortschreitet. Viele Patienten brechen laut der vorliegenden Studie diese Strategie jedoch ab – und zwar meistens aufgrund eines Fortschreitens der Erkrankung.
Patienten mit einem Niedrig-Risiko-Prostatakrebs haben die Möglichkeit, den Tumor zunächst engmaschig zu kontrollieren, statt diesen direkt behandeln zu lassen. Wenn die Erkrankung weiter fortschreitet, sollte eine Behandlung wie die Operation oder die Strahlentherapie in Betracht gezogen werden. Doch wie häufig kommt es dazu, dass Patienten, die sich für die aktive Überwachung entschieden hatten, sich schließlich doch einer Behandlung unterziehen? Und was sind die Gründe dafür? Diese Fragen stellten sich Wissenschaftler aus England, den USA, den Niederlanden, Australien, Finnland und Singapur.
Wissenschaftler untersuchten mehr als 10.000 Männer, die sich für das aktive Überwachen entschieden hatten
Die Wissenschaftler griffen auf Daten von 10296 Männer aus 12 Ländern, die sich für die aktive Überwachung entschieden hatten, zurück. Die Wissenschaftler untersuchten, wie häufig die Patienten die aktive Überwachung abbrachen und was die Gründe dafür waren.
Beinahe die Hälfte der Patienten brach die aktive Überwachung ab – meistens wegen eines Fortschreitens der Erkrankung
Bei der Auswertung der Daten fiel auf, dass innerhalb von 5 Jahren fast die Hälfte der Patienten (43,6 % der Patienten) die aktive Überwachung abbrach. 27,5 % der Patienten brachen ihre derzeitige Strategie ab, weil bei ihnen die Erkrankung fortschritt und somit ein Eingreifen nötig war. 12,8 % entschieden sich für eine Behandlung, obwohl es keine Anzeichen dafür gab, dass die Erkrankung fortschritt. 1,7 % der Patienten entschieden sich für die abwartende Haltung (watchful waiting), bei der der Tumor nicht regelmäßig kontrolliert wurde, sondern nur, wenn bei dem Patienten Beschwerden auftraten. Die restlichen 1,7 % der Patienten verstarben – jedoch aus anderen Gründen und nicht an dem Prostatakrebs.
Fast die Hälfte der Patienten (43,6 %), die sich für die aktive Überwachung entschieden hatten, brachen diese Strategien innerhalb der ersten 5 Jahren ab – in den meisten Fällen, weil die Erkrankung weiter fortschritt. Weitere Kriterien, anhand deren die Patienten identifiziert werden können, die sich tatsächlich für die aktive Überwachung eignen, wären somit wünschenswert.
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