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Sport und Betablocker gegen KHK-Mortalität

Original Titel:
Physical activity and risk of all-cause mortality in patients with stable angina pectoris: Effect modification by β-blocker treatment

Kurz & fundiert

  • Körperliche Aktivität senkt Herz-Kreislauf-Risiken
  • Gibt es eine Modifikation dieses Effekts durch ß-Blocker?
  • Aktivitätsniveaus: sesshaft/inaktiv, niedrig, moderat und hoch
  • Studie mit 2 284 Patienten, mediane Nachbeobachtungszeit: 10,3 Jahre
  • Reduziertes Gesamtmortalitätsrisiko bei moderatem und hohem körperlichen Aktivitätsniveau
  • Besonders bei Patienten in Behandlung mit β-Blockern

 

DGP – Norwegische Wissenschaftler konnten bei Patienten mit Verdacht auf eine stabile Angina Pectoris nachweisen, dass körperliche Aktivität das Sterberisiko senken kann. Dieser Zusammenhang konnte besonders bei Patienten beobachtet werden, die mit β-Blockern behandelt wurden.


Körperliche Aktivität (KA) beeinflusst den Sympathikus, die Thrombozytenaktivierung sowie die Gefäßfunktion. KA wurde zudem bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit mit verbesserten Gesundheitsergebnissen in Verbindung gebracht. Eine medikamentöse Therapie mit β-Blockern reduziert die sympathische Aktivität und verbessert die Blutplättchen- und Endothelfunktion.  Eine norwegische Studie hat untersucht, ob die Behandlung mit β-Blockern den Zusammenhang zwischen KA und dem Gesamtmortalitätsrisiko modifizieren kann.

Vergleich von verschiedenen körperlichen Aktivitätsniveaus

Insgesamt 2 284 Patienten, die sich einer elektiven Koronarangiographie (Darstellung der Herzkranzgefäße) wegen Verdachts auf stabile Angina pectoris unterzogen, wurden in die Studie einbezogen. Die Wissenschaftler evaluierten Zusammenhänge zwischen körperlicher Aktivität (kategorisiert als sesshaft/inaktiv, niedrig, moderat und hoch) und der Gesamtmortalität mit Hilfe statistischer Modelle.

Höhere körperliche Aktivität bessert Herz-Kreislauf-Risiko

Während einer medianen Nachbeobachtungszeit von 10,3 Jahren starben 390 Patienten (17,1 %). Eine höhere körperliche Aktivität war mit einem günstigeren kardiovaskulären Risikoprofil assoziiert. Im Vergleich zu den Patienten, die sesshaft oder inaktiv waren, betrugen die alters- und geschlechtsbereinigten Hazard Ratios (HR) für die Gesamtsterblichkeit für das unterste Aktivitätsniveau HR: 0,89 (95 % Konfidenzintervall, KI: 0,66 – 1,20), für moderate Aktivität HR: 0,73 (95 % KI: 0,57 – 0,95) und für hohe Aktivität HR: 0,72 (95 % KI: 0,55 – 0,95). Im Vergleich zu inaktiven Menschen war das Sterberisiko demnach mit zunehmender körperlicher Aktivität reduziert. Die Risikoschätzungen zeigten zudem einen Einfluss einer Behandlung mit β-Blockern gemeinsam mit der jeweiligen körperlichen Aktivität (pInteraktion = 0,018) relativ zu sesshaften/inaktiven Personen:

  • Niedrige Aktivität
    • mit β-Blockern: HR: 0,85; 95 % KI: 0,60 – 1,20
    • ohne β-Blockern: HR: 1,00; 95 % KI: 0,57 – 1,78
  • Mittlere Aktivität
    • mit β-Blockern: HR: 0,65; 95 % KI: 0,47 – 0,89
    • ohne β-Blockern: HR: 0,96; 95 % KI: 0,61 – 1,52
  • Hohe Aktivität
    • mit β-Blockern: HR: 0,58; 95 % KI: 0,41 – 0,81
    • ohne β-Blockern: HR: 1,20; 95 % KI: 0,74 – 1,95

Körperliche Aktivität und β-Blocker-Behandlung senken Sterblichkeit gemeinsam

Bei Patienten mit Verdacht auf eine stabile Angina Pectoris war somit sowohl ein moderates als auch ein hohes körperliches Aktivitätsniveau mit einem reduzierten Gesamtmortalitätsrisiko verbunden. Dieser Zusammenhang konnte besonders bei Patienten beobachtet werden, die mit β-Blockern behandelt wurden.

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