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Prostatakrebs
Aggressiver, lokal begrenzter Prostatakrebs: Bestrahlen oder operieren?
Original Titel:
Evaluation of Cancer Specific Mortality with Surgery versus Radiation as Primary Therapy for Localized High Grade Prostate Cancer in Men Younger Than 60 Years
DGP – Sollte ein aggressiver Prostatakrebs, der noch auf die Prostata beschränkt ist, besser operiert oder bestrahlt werden? Dies untersuchten Wissenschaftler in der vorliegenden Studie. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die Patienten von einer Operation stärker profitierten.
Wie aggressiv ein Prostatakrebs ist, ist entscheidend für die Prognose. Die Aggressivität wird mithilfe des Gleason-Scores eingeschätzt. Hierbei werden die Krebszellen genaustens untersucht und kategorisiert. Der Gleason-Score kann Werte bis zu 10 annehmen. Dabei gilt: je höher der Gleason-Score, desto aggressiver der Prostatakrebs. Werte von 8 oder höher weisen auf einen aggressiven Prostatakrebs hin. Wie solch ein Tumor, der noch auf die Prostata beschränkt ist, am besten behandelt werden soll, wird viel diskutiert. Normalerweise kommt bei einem lokal begrenzten Prostatakrebs eine Operation oder eine Strahlentherapie zum Einsatz. Doch welcher dieser Methoden eignet sich am besten, wenn es sich um einen aggressiven Prostatakrebs handelt und die Patienten noch jung (unter 60 Jahre alt) sind? Dieser Frage gingen Wissenschaftler aus Baltimore (USA) nach.
Männer mit einem lokal begrenzten, aggressiven Prostatakrebs ließen sich entweder operieren oder bestrahlen
Die Wissenschaftler analysierten die Daten von 2228 Männern mit einem aggressiven Prostatakrebs (Gleason-Score: 8–10), der noch auf die Prostata begrenzt war. Eine Voraussetzung für die Verwendung der Daten war, dass die Männer jünger als 60 Jahre alt waren. Die Männer unterzogen sich zwischen 2004 und 2012 entweder einer Operation (1459 Männer, 65,5 %) oder einer externen Strahlentherapie mit oder ohne zusätzliche innere Strahlentherapie (769 Männer, 34,5 %). Die Männer wurden im Mittel 44 Monate lang begleitet. Die Wissenschaftler untersuchten, wie sich welche Behandlungsmethode auf das Überleben der Patienten auswirkte.
Die Operation schien der Bestrahlung überlegen zu sein
Bei dem Vergleich der Patientengruppen stellten die Wissenschaftler fest, dass die Patienten von einer Operation stärker profitierten als von einer Strahlentherapie. Statistische Analysen ergaben, dass die Patienten ein besseres Überleben – sowohl das allgemeine Überleben als auch das krebsspezifische Überleben – hatten, wenn sie sich operieren statt bestrahlen ließen. Diese Ergebnisse kamen unter Berücksichtigung des Alters, des Gleason-Scores bei der Biopsie, des PSA (prostataspezifisches Antigen)-Wertes und der Tumorausbreitung zustande.
Jüngere Männer (unter 60 Jahren) mit einem lokal begrenzten, aggressiven Prostatakrebs profitierten somit stärker von einer Operation als von einer Strahlentherapie. Weitere Studien mit längeren Nachbeobachtungszeiten sind wünschenswert, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
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