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Darmkrebs
Chemotherapie nach Darmkrebs-OP – Kontakt zu Leidensgenossen erhöht die Therapietreue
Original Titel:
The Effect of Peer Support on Colorectal Cancer Patients' Adherence to Guideline-Concordant Multidisciplinary Care
DGP – Patienten mit einem Darmkrebs im Stadium III wird empfohlen, eine Chemotherapie an die Operation anzuschließen. Viele Betroffene unterziehen sich dieser Therapie jedoch nicht. Wissenschaftler fanden in der vorliegenden Studie heraus, dass die Patienten, die Unterstützung von Leidensgenossen bekamen, häufiger die empfohlene Chemotherapie durchführten als die Patienten, die keinen Kontakt zu anderen Betroffenen pflegten.
Damit eine Therapie bestmöglich wirken kann, muss sie wie empfohlen durchgeführt werden. Das bedeutet, dass beispielsweise Medikamente so häufig wie empfohlen und in der empfohlenen Dosis angewandt werden müssen. Ist dies der Fall, ist von Therapietreue die Rede. Bei einem Darmkrebs, der bereits benachbarte Lymphknoten, nicht aber weiter entfernt liegende Körperregionen befallen hat (Stadium III), wird den Betroffenen in der Regel empfohlen, sich nach der Operation einer Chemotherapie (adjuvante Chemotherapie) zu unterziehen. Viele Patienten tun dies jedoch nicht. Die Gründe dafür können vielfältig sein und können sowohl beim behandelnden Arzt als auch beim Patienten liegen. Patienten könnten beispielsweise Angst vor der Behandlung und deren Nebenwirkungen haben oder aber auch befürchten, durch eine Chemotherapie für eine längere Zeit aus dem Alltags- oder Arbeitsleben gerissen zu werden. Wissenschaftler aus den USA wollten nun herausfinden, ob der Kontakt zu Leidensgenossen, also Menschen, die sich ebenfalls wegen Darmkrebs in einer Behandlung befinden, daran etwas ändert. Sie vermuteten, dass die Unterstützung durch andere Darmkrebs-Patienten dabei hilft, die Krebsbehandlung besser zu akzeptieren und die Einstellung gegenüber der Chemotherapie zu ändern.
Wissenschaftler befragten Darmkrebs-Patienten zu ihrem Kontakt zu anderen Darmkrebs-Patienten
Die Wissenschaftler führten eine Umfrage mit Darmkrebs-Patienten im Stadium III durch, die vor 3 bis 12 Monaten aufgrund des Tumors operiert wurden. 1301 Patienten nahmen an der Umfrage teil. 146 von ihnen beantworteten jedoch nicht die Fragen zu dem Kontakt zu Leidensgenossen, sodass schließlich die Daten von 1155 Patienten ausgewertet werden konnten. Die Wissenschaftler befragten die Patienten unter anderem zu ihrem Kontakt mit anderen Darmkrebs-Patienten und, ob und wobei sie dieser Austausch unterstützt hat.
Etwa die Hälfte der Patienten pflegte Kontakt zu Leidensgenossen
Bei der Auswertung der Umfrage zeigte sich, dass fast die Hälfte der Befragten Kontakt zu Leidensgenossen pflegte. Analysen ergaben, dass der Kontakt zu Leidensgenossen mit einer Partnerschaft, dem Alter und dem Einkommen der Befragten im Zusammenhang stand. Demnach war es wahrscheinlicher, dass sich die Patienten mit Leidensgenossen austauschten, wenn sie jünger waren, verheiratet waren oder ein höheres Einkommen hatten. Das Geschlecht und der Bildungsstand schienen hingegen keinen Einfluss auf den Kontakt zu Leidensgenossen zu haben.
Patienten mit Kontakt zu anderen Betroffenen unterzogen sich häufiger einer Chemotherapie
Die Patienten mit Kontakt zu anderen Darmkrebs-Patienten erhielten häufiger eine adjuvante Chemotherapie als die Patienten, die diese Kontakte nicht hatten. Berechnungen zufolge war die Wahrscheinlichkeit, eine adjuvante Chemotherapie zu erhalten, für Patienten mit entsprechenden Kontakten fast 3-mal so hoch wie für Patienten ohne diese Kontakte.
Der Austausch mit Leidensgenossen konnte die Einstellung zur Chemotherapie ändern
Was die Einstellung zu der Chemotherapie anging, so gaben 56 % der Patienten, die keine Chemotherapie erhielten, an, dass sie die Nebenwirkungen und Komplikationen fürchteten. Interessant war, dass die Patienten, die angaben, dass der Kontakt zu Leidensgenossen ihnen dabei half, zu wissen, was sie erwartet, und mit den Herausforderungen und Nebenwirkungen der Behandlung fertig zu werden, häufiger den Rat des Arztes befolgten und die Chemotherapie durchführten als die Patienten, die von diesen positiven Effekten nicht berichteten. Somit schien die Unterstützung von Leidensgenossen die Einstellung zu der Chemotherapie verbessern zu können. Andererseits hatten jedoch die Patienten, die angaben, dass ihnen der Austausch mit ebenfalls Betroffenen dabei geholfen hatte, Entscheidungen bezüglich der Therapie zu treffen, eine geringere Wahrscheinlichkeit für eine adjuvante Chemotherapie als Patienten, die diesem Punkt nicht zustimmten.
Darmkrebs-Patienten im Stadium III, die den Kontakt zu anderen Betroffenen suchten, unterzogen sich häufiger nach der Operation einer empfohlenen Chemotherapie als die Patienten, die keine Kontakte zu Leidensgenossen pflegten. Die Autoren der Studie vermuten, dass der Austausch von Betroffenen dabei helfen könnte, die Einstellung gegenüber Krebsbehandlungen und entsprechende Bewältigungsstrategien zu verbessern. Selbsthilfegruppen könnten somit Betroffenen helfen, besser mit der Krankheit und ihren Behandlungen umzugehen.
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