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Arthritis / Rheuma
Ergänzendes Curcumin senkt Krankheitsaktivität bei rheumatoider Arthritis
Original Titel:
Curcumin and Curcuma longa Extract in the Treatment of 10 Types of Autoimmune Diseases: A Systematic Review and Meta-Analysis of 31 Randomized Controlled Trials
- Curcumin bei Autoimmunerkrankungen
- Systematischer Review und Metaanalyse
- Analyse zur rheumatoiden Arthritis
- 5 randomisiert-kontrollierte Studien
- Besserung von Krankheitsaktivität (DAS28) und Entzündungsmarkern (CRP, ESR) bei RA
- Gesamtanalyse: Gute klinische Effekte bei Psoriasis, Colitis ulcerosa und rheumatoider Arthritis
- Gute Sicherheit und Verträglichkeit
- Weitere Studien zu optimaler Dosierung, Häufigkeit und Dauer der Behandlung nötig
DGP – In der Gesamtanalyse über mehrere Autoimmun– und immunvermittelte Erkrankungen zeigte sich, dass Curcumin und Curcuma longa-Extrakt verschiedenen klinischen Symptomen entgegenwirken können. Die vorliegende Zusammenfassung konzentriert sich auf die Ergebnisse der Analyse zur rheumatoiden Arthritis, bei der im Placebo-Vergleich Curcumin eine Besserung von Krankheitsaktivität und Entzündungsmarkern erreichte.
Curcumin, so zeigte sich bereits in einer Reihe von Untersuchungen, ist ein potenter Immunmodulator. Die verschiedenen pharmakologischen Effekte erreicht Curcumin über unterschiedliche biologische Ziele und Signalpfade.
Die vorliegende Studie evaluierte nun randomisierte, kontrollierte Studien zu Curcumin und Curcuma longa-Extrakt bei der Behandlung von Autoimmun- und immunvermittelten Erkrankungen. Die Autoren betrachteten rheumatische Erkrankungen wie Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew), Morbus Behcet, rheumatoide Arthritis, Psoriasis, systemischer Lupus erythematosus, sowie Multiple Sklerose (MS), Takayasu-Arteriitis, oraler Lichen planus und die immunvermittelten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn.
Die Wissenschaftler ermittelten relevante Studien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken Embase, Web of Science, PubMed und Cochrane Library. Studien mit Veröffentlichung bis Februar 2022 wurden für Review und Metaanalyse berücksichtigt. Die vorliegende Zusammenfassung konzentriert sich auf die Ergebnisse der Analyse zur rheumatoiden Arthritis.
Systematischer Review und Metaanalyse: Curcumin bei Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis
In 5 randomisiert-kontrollierten Studien wurde die ergänzende Behandlung rheumatoider Arthritis mit Curcumin und Curcuma longa-Extrakt untersucht. Davon berichteten 4 Studien die Krankheitsaktivität anhand des DAS28 (Disease Activity Score 28). Die Heterogenität der Studien war jedoch hoch (I2 = 85 %, p < 0,00001). Im Gesamtvergleich mit Placebo senkte die Ergänzung mit Curcumin die Krankheitsaktivität signifikant (mittlere Differenz DAS28: -1.10; 95 % Konfidenzintervall, KI: -1,67 – -0.53; p = 0,0002).
Effekte auf Entzündungswerte berichteten 5 Studien anhand der Erythrozyten-Sedimentierungsrate. Auch hier zeigte sich eine hohe Heterogenität in den Untersuchungen (I2 = 91 %; p < 0,00001). Im Vergleich zum Placebo senkte ergänzendes Curcumin die Erythrozyten-Sedimentierungsrate signifikant (mittlere Differenz: -3,09; 95 % KI: -4,60 – -1,58; p < 0,0001). In 4 Studien wurde darüber hinaus der CRP-Wert (C-reaktives Protein) erfasst, ebenfalls mit hoher Heterogenität (I2 = 91 %; p < 0,00001). Im Placebo-Vergleich senkte Curcumin auch die CRP-Werte signifikant (mittlere Differenz: -2,15; 95 % KI: -3,32 – -0,97; p = 0,0003).
Unerwünschte Ereignisse wurden in 3 Studien berichtet, mit niedriger Heterogenität zwischen den Untersuchungen. Im Placebo-Vergleich zeigte sich hier keine erhöhte Zahl von unerwünschten Ereignissen mit ergänzendem Curcumin (Risikorate RR: 0,31; 95 % KI: 0,06 – 1,64; p = 0,17).
Besserung von Krankheitsaktivität und Entzündungsmarkern bei RA
Die Analyse demonstrierte demnach Verbesserungen in der Krankheitsaktivität und in Entzündungsparametern, ohne eine Zunahme von unerwünschten Effekten, mit ergänzendem Curcumin bei rheumatoider Arthritis.
Die Anwendung scheint sicher und gut verträglich zu sein, bei Dosierungen von meist zwischen 80 mg und 6 000 mg Curcumin. Die Metaanalyse fand gute klinische Effekte bei der Behandlung von Psoriasis, Colitis ulcerosa und rheumatoider Arthritis. Zu MS, Spondylitis ankylosans und Morbus Crohn lagen hingegen bislang keine ausreichenden klinischen Daten vor, um eine Metaanalyse durchführen zu können.
Zukünftige randomisiert-kontrollierte Studien sollten die beste Dosierung, Häufigkeit und Dauer der Behandlung ermitteln und den Wirkmechanismus bei Autoimmun- und immunvermittelten Erkrankungen zu klären. Darüber hinaus besteht weiterhin Verbesserungsbedarf mit Blick auf die Bioverfügbarkeit von oralem Curcumin und Curcuma longa-Extrakt.
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