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Kann eine mildere Stimulation der Eizellen gleich gute Ergebnisse bieten wie die Standard-Behandlung?
Original Titel:
Progestin-primed milder stimulation with clomiphene citrate yields fewer oocytes and suboptimal pregnancy outcomes compared with the standard progestin-primed ovarian stimulation in infertile women with polycystic ovarian syndrome
DGP – Wissenschaftlter untersuchten die Stimulation der Eizellen bei Patientinnen mit PCO-Syndrom. Die Patientinnen, die das milde Protokoll mit weniger Menotropin aber mit Clomifen erhielten, bildeten weniger Eizellen aus. Die Auswirkungen auf Schwangerschaft und Geburten waren allerdings nicht eindeutig. Eine Überstimulation trat in beiden Gruppen nur mit einer geringen Wahrscheinlichkeit auf.
Die ovarielle Stimulation ist ein wichtiger Teil der künstlichen Befruchtung, bei der die Reifung der Eizellen und der Eisprung angeregt werden. Wissenschaftler aus China untersuchten jetzt zwei verschiedene Verfahren zur ovariellen Stimulation bei unfruchtbaren Frauen mit PCO-Syndrom.
Künstliche Hormone steuern die Eizellreifung bei der hormonellen Stimulation
Die Eizellreifung und der Eisprung werden durch verschiedene Hormone wie das Follikelstimulierende Hormon (FSH), das Luteinisierende Hormon (LH) und Östrogene kontrolliert. Gestagene regulieren hauptsächlich die Bildung der Gebärmutterschleimhaut und den Zyklus. Für die künstliche Befruchtung soll die Anzahl reifer Eizellen möglichst erhöht und der Eisprung zeitlich gesteuert werden. Dafür werden synthetische Hormone eingesetzt. Die Wissenschaftler verglichen jetzt zwei unterschiedliche Hormonkombinationen für die ovarielle Stimulation.
Dafür wurden 220 Patientinnen mit PCO-Syndrom untersucht. Die erste Gruppe erhielt eine mildere Stimulation mit 150 IU (Internationalen Einheiten) Menotropin, 50 mg Clomifen und 10 mg Medroxyprogesteron am Tag. Die Kontrollgruppe erhielt die Standard-Behandlung mit 225 IU Menotropin und 10 mg Medroxyprogesteron am Tag. Menotropin beinhaltet die beiden Hormone LH und FSH und soll so die Produktion und Reifung von Eizellen anregen. Clomifen stimuliert die Freisetzung der beiden Hormone aus der Hirnanhangsdrüse und regt so ebenfalls die Eierstöcke an – ist aber milder. Medroxyprogesteron ist ein Gestagen, das den Eisprung hemmen soll. Der Eisprung wurde dann in beiden Gruppen bei einer ausreichenden Reife der Eizellen durch 0,1 mg GnRH-Agonisten und 1000 IU humanem Choriongonadotropin ausgelöst.
Patientinnen mit PCO-Syndrom, die das milde Protokoll erhalten, bilden weniger geeignete Eizellen aus
Die Patientinnen aus der ersten Gruppe mit milder Stimulation erhielten insgesamt weniger Menotropin. Bei ihnen konnten weniger Eizellen entnommen werden als bei den Frauen im Standard-Protokoll. Die Schwangerschaftsrate und die Anzahl der Lebendgeburten war in der ersten Gruppe zwar leicht geringer, war statistisch berechnet aber nicht unterschiedlich. Eine ovarielle Hyperstimulation trat in beiden Gruppen mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,91 % auf. Das ovarielle Hyperstimulationssyndrom kann durch eine Überstimulation im Rahmen der hormonellen Stimulation auftreten und kann in seltenen Fällen lebensbedrohlich werden.
Die Studie zeigt daher, dass Patientinnen mit PCO-Syndrom, die das milde Protokoll mit weniger Menotropin aber mit Clomifen erhalten, weniger geeignete Eizellen ausbilden. Die Auswirkungen auf Schwangerschaft und Geburten waren allerdings nicht eindeutig. Eine Überstimulation trat in beiden Gruppen mit einer geringen Wahrscheinlichkeit auf.
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