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Neue Studie betont die Relevanz von psychischer Gesundheit für die Sicherheitsbewertung von automatisiertem Fahren

Automatisiertes Fahren soll Unfälle und damit verbundene Todesfälle im Straßenverkehr reduzieren und den CO2-Fußabdruck verringern. Eine heute veröffentlichte Studie unter Beteiligung von Prof. Gunther Meinlschmidt von der Internationalen Psychoanalytischen Universität (IPU) Berlin ergab, dass 41% der Befragten bei der Nutzung eines automatisierten Fahrzeugs Angstsymptome erwarteten. Die Ergebnisse der Studie betonen, dass es für die Bewertung der Sicherheit von automatisierten Fahrsystemen bedeutsam ist, mögliche psychische Gesundheitsfolgen für Benutzer:innen in den Blick zu nehmen. Dadurch könnten selbstfahrende Autos erfolgreicher in die Gesellschaft integriert werden.

Automatisiertes Fahren soll Unfälle und damit verbundene Todesfälle im Straßenverkehr reduzieren und den CO2-Fußabdruck verringern. Eine heute veröffentlichte Studie unter Beteiligung von Prof. Gunther Meinlschmidt von der Internationalen Psychoanalytischen Universität (IPU) Berlin ergab, dass 41% der Befragten bei der Nutzung eines automatisierten Fahrzeugs Angstsymptome erwarteten. Die Ergebnisse der Studie betonen, dass es für die Bewertung der Sicherheit von automatisierten Fahrsystemen bedeutsam ist, mögliche psychische Gesundheitsfolgen für Benutzer:innen in den Blick zu nehmen. Dadurch könnten selbstfahrende Autos erfolgreicher in die Gesellschaft integriert werden.

Bundesweite repräsentative Umfrage legt nahe, dass Angst gegenüber automatisiertem Fahren häufig ist

Die Studie wurde von Prof. Gunther Meinlschmidt und Kolleg:innen von der IPU Berlin, den Universitäten Basel und Zürich und der RWTH Aachen durchgeführt. Mithilfe einer bundesweiten Haushaltsbefragung wurden die erwarteten Angstniveaus eingeschätzt, die bei der Nutzung eines Fahrzeugs, das sich im automatisierten Fahrmodus befindet entstehen, also zum Beispiel bei einem Auto, das selbstständig beschleunigt, bremst und lenkt. Die Autor:innen der Studie untersuchten die voraussichtlichen Befürchtungen und Ängste und fassten diese als „Automatophobie“ zusammen, unter Berücksichtigung Spezifischer-Phobie-Kriterien. Bei der Befragung kamen strukturierte diagnostische Interviews zum Einsatz.

Das Team fand heraus, dass 41% der mehr als 2.000 Befragten damit rechnen, Symptome einer Automatophobie zu erleben, 15% rechnen mit einer unterschwelligen Automatophobie und 3% mit einer voll ausgeprägten Automatophobie. Ergebnisse der Studie deuten dabei darauf hin, dass sich Automatophobie von anderen Spezifischen Phobien und sonstigen Ängsten im Kontext Autofahren unterscheidet.

Überlegungen zur psychischen Gesundheit sollten mehr in den Fokus rücken, um die Sicherheit automatisierten Fahrens zu gewährleisten

„Wir wissen aus der Geschichte der Luftfahrt, dass neue Transportmöglichkeiten mit Ängsten und Befürchtungen verbunden sein können“, sagt Meinlschmidt. Er ist Erstautor und Professor für Klinische Psychologie und Verhaltenstherapie an der IPU Berlin und Leiter der Abteilung Digitale und Kombinierte Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsspital Basel. „Dennoch waren wir eher überrascht, dass ein so großer Teil der Bevölkerung Ängste und Befürchtungen in Bezug auf das automatisierte Fahren erwartet; ein beträchtlicher Teil davon mit Symptomen, die das tägliche Leben beeinträchtigen. Beachtenswert ist, dass die Symptome erwartet wurden sowohl bei der eigenen Nutzung eines automatisierten Fahrzeugs als auch als Radfahrer:in oder Fußgänger:in in einem Straßenverkehr, der überwiegend durch automatisierte Fahrzeuge geprägt ist.“

Laut Autor:innen weisen die Studienergebnisse auf die Wichtigkeit hin, Prävention und Behandlung von Automataphobie weiter zu beforschen, da automatisierte Fahrzeuge in der Gesellschaft immer allgegenwärtiger würden.

Originalpublikation:

Meinlschmidt, G., Stalujanis, E., Grisar, L., Borrmann, M., & Tegethoff, M. (2023). Anticipated fear and anxiety of Automated Driving Systems: Estimating the prevalence in a national representative survey. International Journal of Clinical and Health Psychology, 23(3). doi:10.1016/j.ijchp.2023.100371