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COPD
COPD: Kann ein Schleimlöser die Häufigkeit von Krankheitsschüben reduzieren?
Original Titel:
A prospective study of the effects of carbocysteine lysine salt on frequency of exacerbations in COPD patients treated with or without inhaled steroids
- 115 COPD-Patienten nahmen zusätzlich zu ihrer Behandlung täglich 2,7 g Carbocystein-Lysin-Salz als Einzeldosis ein
- Im Vergleich zum Vorjahr waren die Patienten in dem Jahr, in dem sie den Schleimlöser verwendeten, seltener von Krankheitsschüben betroffen
DGP – Carbocystein-Lysin-Salz ist ein schleimlösendes Mittel, welches beispielsweise bei festsitzendem Husten eingesetzt wird. Doch auch COPD-Patienten könnten von einer regelmäßigen Anwendung des schleimlösenden Mittels profitieren. Wissenschaftler stellten in der vorliegenden Studie fest, dass COPD-Patienten im Vergleich zum Vorjahr nämlich in dem Jahr, in dem sie Carbocystein-Lysin-Salz anwendeten, seltener von Krankheitsschüben betroffen waren.
Carbocystein-Lysin-Salz ist ein schleimlösender Wirkstoff, der zum Beispiel bei festsitzendem Husten zum Einsatz kommt. Ob der Wirkstoff auch bei COPD helfen kann, ist nicht eindeutig geklärt. Es gibt jedoch Hinweise, die dafür sprechen. Wissenschaftler aus Italien gingen der Frage ebenfalls nach und leisteten einen weiteren Beitrag zu dieser Thematik.
COPD-Patienten nahmen zusätzlich zu ihrer Standardbehandlung regelmäßig Carbocystein-Lysin-Salz ein
Die Wissenschaftler werteten die Daten von 115 COPD-Patienten (durchschnittlich 70,4 Jahre alt, 59,1 % Männer) aus, die ein Jahr lang zusätzlich zu ihrer Standardbehandlung (mit oder ohne inhalative Steroide) Carbocystein-Lysin-Salz (einmal täglich 2,7 g als Einzeldosis) zu sich nahmen. Die Wissenschaftler interessierten sich dafür, welchen Einfluss die regelmäßige Verwendung des Schleimlösers auf die Häufigkeit von Krankheitsschüben der COPD hatte.
Weniger Krankheitsschübe im Vergleich zum Vorjahr
Die Auswertung der Daten ergab, dass die COPD-Patienten davon profitieren konnten, wenn sie zusätzlich zu ihrer Standardbehandlung täglich Carbocystein-Lysin-Salz bekamen. Dies äußerte sich dadurch, dass sich die durchschnittliche Anzahl der Krankheitsschübe in dem Jahr, in dem die Patienten den Schleimlöser nahmen, im Vergleich zum Vorjahr verringerte (von 1,97 auf 1,03) – und zwar unabhängig davon, ob zusätzlich inhalative Steroide angewandt wurden oder nicht. Außerdem reduzierte sich im Jahr der Carbocystein-Lysin-Salz-Anwendung der Anteil an schwer betroffenen Patienten (Patienten, die pro Jahr von zwei oder mehr Krankheitsschüben betroffen waren) von 61,7 % auf 27,8 %.
Die tägliche Einnahme von 2,7 g Carbocystein-Lysin-Salz zusätzlich zur Standardbehandlung schien somit die Häufigkeit von Krankheitsschüben bei Patienten mit COPD reduzieren zu können. Es handelt sich hier jedoch um eine Studie mit nur wenigen Teilnehmern und ohne Vergleichsgruppen (Patienten, die nicht regelmäßig den Schleimlöser nahmen). Aus diesem Grund ist weitere Forschung wünschenswert, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
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