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Metaanalyse: Achtsamkeit bei entzündlichen Darmerkrankungen

Original Titel:
The effectiveness of mindfulness-based interventions in inflammatory bowel disease: A Systematic Review & Meta-Analysis

Kurz & fundiert

  • Hilft Achtsamkeit bei CED-Symptomen?
  • Psychische Gesundheit beeinflusst Pathogenese bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
  • Metaanalyse aus Australien mit 575 Teilnehmern
  • Achtsamkeitsbasierte Interventionen als ergänzende Therapie bei CED

 

DGP – Achtsamkeit kann Stress reduzieren und die Lebensqualität bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen verbessern, so eine aktuelle Auswertung mehrerer Studien.


In der Vergangenheit konnte bereits gezeigt werden, dass auch die psychische Gesundheit zur Pathogenese entzündlicher Darmerkrankungen (CED) beiträgt. Psychotherapeutische Interventionen wie achtsamkeitsbasierte Interventionen zur Verbesserung der CED-Ergebnisse werden deshalb zunehmend untersucht.

Australische Wissenschaftler haben deshalb eine systematische Überprüfung der aktuellen Evidenz für Achtsamkeitsinterventionen bei Menschen mit CED durchgeführt.

Es wurden die Datenbanken Medline, PsychINFO, CINAHL, Embase, Cochrane und Scopus durchsucht, um kontrollierte klinische Studien zu identifizieren, in denen achtsamkeitsbasierte Interventionen im Hinblick auf verschiedene biopsychosoziale Folgen von CED untersucht wurden. Die Daten wurden unter Verwendung des Inverse-Varianz-Random-Effects-Modells mit eingeschränkter Maximum-Likelihood-Schätzung gepoolt, wobei die standardisierte mittlere Differenz (SMD) zwischen Kontroll- und Versuchsgruppen sowohl bei Kurz- als auch bei Langzeit-Follow-up bereitgestellt wurde.

Stressreduktion und Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität

Die Studienautoren identifizierten 8 Studien mit insgesamt 575 Teilnehmern. Die Metaanalyse ergab, dass Achtsamkeitsinterventionen im Vergleich zu den Kontrollgruppen wirksamer waren:

  • Kurzfristige Verbesserung von Stress: standardisierte Mittelwertdifferenz, SMD: -0,38; 95 % Konfidenzintervall, KI: -0,65 – -0,10; p = 0,007
  • Achtsamkeit: SMD: 0,59; 95 % KI: 0,36 – 0,83; p = 0,00001
  • C-reaktives Protein, CRP: SMD: -0,25; 95 % KI: -0,49 – -0,01; p = 0,04
  • Gesundheitsbezogene Lebensqualität, HRQoL: SMD: 0,45; 95 % KI: 0,24 – 0,66; p = 0,0001

Die Verbesserungen konnten langfristig für Stress (SMD: -0,44; 95 % KI: -0,88 – -0,01; p < 0,05) und Achtsamkeit (SMD: 0,52; 95 % KI: 0,14 – 0,90; p = 0,008) beibehalten werden, aber nicht für HRQoL. Für CRP sind keine Langzeitdaten verfügbar.

Achtsamkeit als Therapiebaustein bei CED

Die Ergebnisse zeigen, das Achtsamkeitsinterventionen bei der Verbesserung mehrerer CED-Ergebnisse wirksam sind. Sie können deshalb als ergänzende Therapie in eine ganzheitliche CED-Versorgung implementiert werden. Die Autoren halten weitere Studien für gerechtfertigt.

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