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Prostatakrebs
Prostatakrebs: Kortikosteroide erhöhen Risiko für schwere Fatigue
Original Titel:
Incidence of fatigue and low-dose corticosteroid use in prostate cancer patients receiving systemic treatment: a meta-analysis of randomized controlled trials
DGP – Bei der Behandlung von Prostatakrebs werden oftmals zusätzlich zu den Krebsmedikamenten Kortikosteroide verabreicht. Wissenschaftler stellten in der vorliegenden Studie fest, dass dieses Vorgehen zu einem erhöhten Risiko für eine schwere Fatigue führen kann. Prostatakrebs-Patienten entwickelten nämlich häufiger eine schwere Fatigue, wenn sie täglich niedrig dosierte Kortikosteroide einnahmen.
Eine Krebserkrankung geht häufig mit einer chronischen starken Erschöpfung, der sogenannten Fatigue, einher. Dabei kann die Ursache der Fatigue in der Krebserkrankung an sich oder in deren Behandlung liegen. Auch Prostatakrebs-Patienten sind nicht selten betroffen. Wissenschaftler aus Italien hatten den Verdacht, dass ein dauerhafter Gebrauch von niedrig dosierten Kortikosteroiden, wie es beispielsweise bei der Behandlung mit Abirateronacetat (neuartige Hormontherapie), Docetaxel (Chemotherapie) und Cabazitaxel (Chemotherapie) üblich ist, das Risiko, eine Fatigue zu entwickeln, erhöht. Um diesem Verdacht auf den Grund zu gehen, fertigten die Wissenschaftler eine Übersichtsarbeit zu dieser Thematik an.
Wissenschaftler nutzten die Daten bereits veröffentlichter Studien
Für ihre Übersichtsarbeit durchsuchten die Wissenschaftler internationale Datenbanken nach geeigneten Studien, die in den letzten 15 Jahren veröffentlicht wurden und bei denen Patienten mit Prostatakrebs eine Therapie erhielten, die auf dem gesamten Körper wirkte. Durch diese Suche gelangten sie an die Daten von 22734 Patienten. Je nachdem, ob die Patienten täglich Kortikosteroide (als Bestandteil der Krebstherapie) bekamen oder nicht, wurden sie in zwei verschiedene Gruppen eingeteilt. Die Wissenschaftler untersuchten, ob es einen Zusammenhang zwischen den täglichen Kortikosteroiden und dem Auftreten der Fatigue gab.
Patienten mit Kortikosteroiden entwickelten häufiger eine schwere Fatigue
Die Auswertung der Daten zeigte, dass 30,89 % der Patienten eine milde bis moderate und 3,9 % eine schwere Fatigue entwickelten. Interessant war, dass eine schwere Fatigue bei Patienten, die regelmäßig Kortikosteroide bekamen, etwa doppelt so häufig auftrat wie bei Patienten, die diese Medikamente nicht einnahmen (5,6 % vs. 2,7 %).
Prostatakrebs-Patienten, die im Rahmen ihrer Krebsbehandlung täglich Kortikosteroide bekamen, hatten somit ein größeres Risiko, eine schwere Fatigue zu entwickeln, als Patienten, die diese Wirkstoffe nicht bekamen. Es muss demnach abgewogen werden, ob die Kortikosteroide bei der Behandlung von Prostatakrebs mehr nutzen oder schaden. Weitere Studien wären in diesem Zusammenhang sinnvoll.
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