Prävalenz von abdominaler Fettleibigkeit bei spanischen Kindern und Jugendlichen

Original Titel:
Prevalence of abdominal obesity in Spanish children and adolescents. Do we need waist circumference measurements in pediatric practice?

DGP – Eine aktuelle Studie aus Spanien zeigte eine hohe Prävalenz von bauchbetonter Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen.

Es gibt Hinweise darauf, dass die abdominale (bauchbetonte) Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahrzehnten stärker zugenommen hat als die allgemeine Adipositas. Der Taillenumfang ist jedoch in Spanien keine Routinemessung in der klinischen Praxis.

Bauchbetonte Adipositas: Ein Problem schon bei Kindern?

Ziel der Studie war es, die Prävalenz von abdominaler Adipositas basierend auf dem Taillenumfang (WC) und dem Taille-zu-Größe-Verhältnis (WHtR) bei spanischen Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 17 Jahren zu bestimmen. Weiterhin wurde die Prävalenz von abdominaler Adipositas (AO) bei normalen und übergewichtigen Probanden analysiert.

Die Daten stammen aus einer Studie, die von 1998 bis 2000 in einer repräsentativen nationalen Stichprobe von 1 521 Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 17 Jahren (50,0 % weiblich) in Spanien durchgeführt wurde. WC- und WHtR-Messungen wurden zusätzlich zum Body-Mass-Index (BMI) erhoben.

Abdominale Adipositas wurde mittels Taille-zu-Größe-Verhältnisses errechnet

Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas betrug 21,5 % bzw. 6,6 % bei Kindern und 17,4 % bzw. 5,2 % bei Jugendlichen. Eine abdominale Adipositas wurde dann festgestellt, wenn der Taillenumfang mehr als die Hälfte der Körpergröße umfasste (Taille-zu-Größe-Verhältnis) und der Taillenumfang deutlich größer war, als dies Geschlechts- und Alters-abhängig zu erwarten wäre (WC90, höchstens 10 % der Altersgruppe hatten einen größeren Taillenumfang). Zudem wurde das Rumpffett gemessen und in der Alters- und Geschlechtsgruppe verglichen (WC90-Rumpf).

Mehr als 20 Prozent der spanischen Kinder sind übergewichtig

Die Studienergebnisse zeigten bei Kindern und Jugendlichen eine hohe Prävalenz abdominaler Adipositas. Die Prävalenz lag bei Kindern bei folgenden Werten:

WHtR-AO: 21,3 % (24,6 % Jungen; 17,9 % Mädchen)
WC90: 9,4 % (9,1 % Jungen; 9,7 % Mädchen)
WC90-Rumpf: 26,8 % (30,6 % Jungen; 22,9 % Mädchen)

Die Auswertung der Daten von Jugendlichen ergab folgende Ergebnisse:

WHtR-AO: 14,3 % (20,0 % Jungen; 8,7 % Mädchen)
WC90: 9,6 % (9,8 % Jungen; 9,5 % Mädchen)
WC90-Rumpf: 21,1 % (28,8 % Jungen; 13,7 % Mädchen).

Häufigkeit der abdominalen Adipositas bei Kindern und Jugendlichen besorgniserregend

Die Studienautoren stufen die Prävalenz von abdominalen Adipositas bei spanischen Kindern und Jugendlichen als besorgniserregend ein. Der hohe Anteil an AO, der bei jungen normalgewichtigen oder übergewichtigen Patienten beobachtet wurde, weist darauf hin, dass die Messung des Taillenumfangs in die klinische Praxis aufgenommen werden sollte.

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