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Längeres Gesamtüberleben mit Cemiplimab und Chemotherapie als Erstlinienbehandlung bei fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs
Original Titel:
Cemiplimab plus chemotherapy versus chemotherapy alone in non-small cell lung cancer: a randomized, controlled, double-blind phase 3 trial
- Fortgeschrittener nicht-kleinzelliger Lungenkrebs unabhängig von PD-L1-Expression
- Chemotherapie mit Cemiplimab als Erstlinientherapie?
- Phase-III-Studie
- Signifikant längeres Gesamtüberleben mit Cemiplamib mit Chemotherapie im Vergleich zu Placebo mit Chemotherapie
- Unerwünschte Ereignisse von Grad 3 oder höher häufiger mit Cemiplimab
DGP – In einer randomisierten Phase-III-Studie wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von Chemotherapie und Cemiplimab als Erstlinientherapie bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Stadium III oder IV unabhängig von dem Grad der PD-L1-Expression untersucht. Chemotherapie und Cemiplamib waren im Vergleich mit Chemotherapie und Placebo mit einem signifikant längeren Gesamtüberleben assoziiert. Die Häufigkeit behandlungsbedingter unerwünschter Ereignisse war ähnlich, mit Ausnahme unerwünschter Ereignisse des Grades 3 oder höher, die häufiger mit Cemiplamib auftraten.
Bei Cemiplimab handelt es sich um einen Antikörper, der an den PD-1-Rezeptor (programmed cell death 1) von Immunzellen (T-Zellen) bindet und so dessen Interaktion mit den PD-1-Liganden unterbindet. Diese Liganden können von Tumorzellen exprimiert werden. Ihre Interaktion mit dem PD-1-Rezeptor der T-Zellen führt zu einer Hemmung der Immunantwort. Indem Cemiplimab den Rezeptor blockiert, wird diese Hemmung verhindert, die Immunantwort wird verstärkt. In der Phase-III-Studie „EMPOWER-Lung 1“ konnte gezeigt werden, dass Cemiplimab als Monotherapie einen Überlebensvorteil gegenüber einer Chemotherapie bietet. Seit 2021 ist das Medikament auch in Deutschland als Erstlinientherapie bei nicht-kleinzelligem PD-L1-positivem Lungenkrebs zugelassen.
In der Phase-III-Studie „EMPOWER-Lung 3“ wurde nun die Wirksamkeit und Sicherheit einer kombinierten Therapie aus Chemotherapie und Cemiplimab mit Chemotherapie und Placebo verglichen. Teilnehmende Patienten waren an nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Stadium III (14,8 %) oder IV (85,2 %) erkrankt. 466 Patienten wurden 2:1 randomisiert aufgeteilt und erhielten Cemiplamib oder Placebo (350 mg alle drei Wochen für bis zu 108 Wochen) und Platinum-Doublet Chemotherapie (4 Zyklen).
Cemiplimab: Erstlinie bei fortgeschrittenem Lungenkrebs auch unabhängig von PD-L1?
Cemiplimab mit Chemotherapie war im Vergleich zu der Kontrollgruppe mit einem signifikant längerem Gesamtüberleben assoziiert. Die Objektive Ansprechrate war ebenfalls höher mit Cemiplimab.
- Gesamtüberleben:
- Cemiplimab: 21,9 Monate; 95 % Konfidenzintervall, KI: 15,5 – nicht erreicht
- Placebo: 13 Monate; 95 % KI: 11,9 – 16,1
- Hazard ratio (HR): 0,71; 95 % KI: 0,53 – 0,93; p = 0,014
- Objektive Ansprechrate:
- Cemiplimab: 43,3 %; 95 % KI: 37,7 – 49,0; davon 2,6 % mit Vollremission
- Placebo: 22,7 %; 95 % KI: 16,4 – 30,2
Längeres Gesamtüberleben mit Cemiplimab
Die Studie zeigte ein vorteilhaftes Nutzen-Risiko-Verhältnis bei der Behandlung mit Cemiplimab: Die Häufigkeit behandlungsbedingter unerwünschter Ereignisse war bei beiden Gruppen ähnlich, mit Ausnahme der unerwünschten Ereignisse des Grades 3 oder höher, die bei der Behandlung mit Cemiplimab häufiger waren.
- Unerwünschte Ereignisse Grad ≥3:
- Cemiplimab: 43,6 % (136 von 312 Patienten)
- Placebo: 31,4 % (48 von 153 Patienten)
Vorteilhaftes Nutzen-Risko-Verhältnis mit Cemiplimab
Die Autoren schlussfolgerten, dass Cemiplimab in Kombination mit Chemotherapie eine potentielle Erstlinienbehandlung bei fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs unabhängig von der PD-L1-Expression darstelle.
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