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Leben mit COPD – Ergebnisse einer Online-Umfrage
Original Titel:
"Breathing New Life Into Chronic Obstructive Pulmonary Disease (COPD)" - Results From An Online Survey Of UK Patients
- 500 COPD-Patienten nahmen an einer Online-Umfrage teil
- Laut der Umfrageergebnisse gab es bei der Betreuung der Patienten Verbesserungsbedarf:
- Etwa jeder dritte Befragte hatte das Gefühl, dass die Behandlung die Erkrankung nicht ausreichend unter Kontrolle bringt
- Bei vielen Patienten überprüfte das medizinische Personal nicht die Handhabung des Inhalators
- COPD wirkte sich im unterschiedlichen Ausmaß auf alle Aspekte des Alltags aus
DGP – Wissenschaftler befragten 500 Patienten mit COPD zu ihrem Leben mit der Erkrankung. Dabei deckten sie Verbesserungsbedarf auf, was die Betreuung der Patienten anging. Die COPD wirkte sich nämlich auf alle Aspekte des Alltags aus und etwa jeder dritte Befragte hatte das Gefühl, dass die Behandlung die Erkrankung nicht ausreichend unter Kontrolle bringt. Außerdem überprüfte das medizinische Personal bei vielen Patienten nicht die Handhabung des Inhalators und überwies viele Patienten nicht zu einer Lungenrehabilitation.
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist – wie der Name es sagt – eine chronische Erkrankung. Die Symptome können mit der entsprechenden Therapie zwar gelindert und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt werden, derzeit gibt es jedoch keine Möglichkeit, die Erkrankung zu heilen. Die Patienten müssen folglich lernen, mit der Erkrankung umgehen und leben zu können. Doch wie wirkt sich die Erkrankung auf die Patienten aus und wie gut fühlen sie sich unterstützt? Das wollten Wissenschaftler aus England herausfinden und führten eine Online-Umfrage durch.
500 COPD-Patienten nahmen an einer Online-Umfrage teil
Insgesamt 500 Patienten mit COPD aus dem Vereinigten Königreich nahmen an der Online-Umfrage teil. 61,2 % von ihnen waren Frauen und die allermeisten (85,8 %) waren zwischen 50 und 80 Jahre alt. Etwa ein Drittel der Studienteilnehmer (32,2 %) rauchte zum Zeitpunkt der Umfrage. Beinahe die Hälfte der Befragten (46,2 %) nutzten drei Inhalatoren.
Nicht alle Patienten fühlten sich mit ihrer Therapie gut aufgehoben
Die Umfrage ergab, dass fast jeder dritte Patient (31 %) das Gefühl hatte, dass die Erkrankung mit der Behandlung nicht ausreichend unter Kontrolle gehalten wurde. 39,4 % waren gegenteiliger Meinung. Beinahe die Hälfte der Befragten (48,8 %) war jedoch der Meinung, dass ihre Erkrankung gut gemanagt wurde und sie das Gefühl hatten, mit dem Leben weitermachen zu können. Was die Therapietreue anging, so gaben 56,8 % der Befragten an, dass sie niemals vergaßen, den Inhalator wie empfohlen anzuwenden. Das bedeutet im Gegenzug, dass beinahe die Hälfte der Befragten (43,2 %) bei der Medikamentenanwendung schon einmal Fehler gemacht hat. Bedauerlicherweise berichteten 56 % der Patienten, dass sie noch nie vom medizinischen Personal zu einer Lungenrehabilitation oder zu speziellen Übungskursen überwiesen wurden.
Bei der Mehrheit der Patienten kontrollierte der Arzt regelmäßig die Anwendung des Inhalators
Die Wissenschaftler wollten wissen, ob die Handhabung des Inhalators regelmäßig vom Arzt oder der Krankenschwester überprüft wurde. Denn nur, wenn der Inhalator richtig angewandt wird, können die Wirkstoffe dahin gelangen, wo sie wirken sollen – in der Lunge. Etwa jeder vierte Befragte (24,4 %) gab an, dass der Arzt bzw. die Krankenschwester alle 6 Monate die Handhabung des Inhalators überprüfte. Bei 38,8 % der Befragten war das einmal im Jahr der Fall. 17,2 % der Befragten wurden diesbezüglich jedoch noch nie kontrolliert. Bedauerlicherweise erhielt jeder dritte Befragte bei der letzten jährlichen Kontrolluntersuchung keine Empfehlungen zu der richtigen Inhalationstechnik.
COPD wirkte sich auf alle Aspekte des Alltags aus
Laut der Umfrageergebnisse betrafen Krankheitsschübe durchschnittlich 7,4 Tage im Jahr. Sie führten zu Krankenhausaufenthalten (durchschnittlich zwei Tage) und Arbeitsausfällen, gingen mit Stress, Depressionen, Sorgen und Ängsten einher und beeinträchtigten die Lebensqualität der Patienten. Generell beeinträchtige die COPD auch das Berufsleben der Betroffenen. Von den Patienten, die arbeitslos waren, gaben 27 % an, dass die Erkrankung der Grund für ihre Arbeitslosigkeit war. Insgesamt wirkte sich die Erkrankung mehr oder weniger stark auf alle Aspekte des Alltags aus – von der Beziehung über den Urlaub bis hin zu alltäglichen Aufgaben wie Einkaufen oder Kochen. Viele Patienten fürchteten sich davor, welche Folgen der nächste Krankheitsschub mit sich bringt.
Die Umfrageerbnisse deuteten somit darauf hin, dass es bei der Behandlung und Betreuung von COPD-Patienten noch Verbesserungsbedarf gibt. COPD wirkte sich nämlich auf den Alltag der Patienten aus, führte zu Krankenhauseinweisungen und Arbeitsausfällen. Die medikamentöse Therapie sollte demnach weiter optimiert werden. Außerdem sollten die Patienten darin geschult werden, den Inhalator richtig zu verwenden. Dies war laut der Online-Umfrage nämlich häufig nicht der Fall. Doch nur, wenn die Inhalatoren richtig angewandt werden, können die Wirkstoffe ihre volle Wirkung entfalten.
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