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Long-COVID
Corona senkt Herzratenvariabilität
Original Titel:
Long-Term Impact of COVID-19 on Heart Rate Variability: A Systematic Review of Observational Studies
- COVID-19: Sowohl akute als auch chronische Schäden des Herz-Kreislauf-Systems möglich
- Beeinflusst Coronavirusinfektion die Herzratenvariabilität?
- Systematischer Review über 11 Beobachtungsstudien mit 2 197 Personen
- Herzratenvariabilität konsistent reduziert nach Coronavirusinfektion
- Hinweise auf inhibierten Parasympathicus
DGP – Mehrere Studien zeigten bereits einen Zusammenhang zwischen Herzratenvariabilität, als Marker für das kardiovaskuläre Risiko, und akutem COVID-19. Ein systematischer Review über 11 Beobachtungsstudien und über 2 000 Personen berichtete nun, verglichen zu Kontrollpersonen, eine reduzierte Herzraten-Variabilität bei Personen mit Long-COVID, aber auch bei solchen, die die Infektion mit SARS-CoV2 ohne Folgesymptome überstanden hatten. Prospektive Studien sollen die Ergebnisse nun überprüfen.
Das neue Coronavirus SARS-CoV-2 ist mittlerweile Teil des Alltags geworden – die Erkrankung COVID-19 ist jedoch immer noch eine potenziell sehr gefährliche Krankheit, nicht zuletzt auch wegen ihrer möglichen langfristigen Folgen: Long COVID. Vergleichbar zu Lungen-Manifestationen kann COVID-19 sowohl akute wie auch chronische Schäden des Herz-Kreislauf-Systems nach sich ziehen. Die Herzraten-Variabilität (HRV) gilt als eine nicht-invasive, objektive und validierte Messmethode zur Evaluierung der kardiovaskulären Gesundheit und der Funktion des autonomen Nervensystems. Mehrere Studien zeigten bereits einen Zusammenhang zwischen HRV-Parametern und COVID-19 auf. Wie sich diese Zusammenhänge langfristig darstellen, ist jedoch nicht sicher.
Zusammenhang zwischen Coronavirusinfektion und Herzratenvariabilität?
Der vorliegende systematische Review über Beobachtungsstudien ermittelte langfristige Zusammenhänge zwischen COVID-19 und HRV-Parametern. Die Autoren ermittelten relevante Studien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken MEDLINE, EMBASE, PsycARTICLES und Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature mit Veröffentlichung bis 29 Juli 2022. Studien, die HRV-Parameter bei Patienten mit und ohne COVID-19 in ihrer Vergangenheit mit Messdauer von mindestens einer Minute ermittelten, wurden berücksichtigt. Die Herzratenvariabilität wurde anhand des Abstands zwischen Herzschlägen (meist Standardabweichung von Normal-zu-Normal) bestimmt.
Systematischer Review über Beobachtungsstudien
Die Wissenschaftler schlossen 11 Querschnittsstudien ein, in denen HRV-Parameter bei Personen nach einer akuten Coronavirusinfektion mit Kontrollen verglichen wurden. Insgesamt konnten Daten von 2 197 Personen betrachtet werden, wovon sich 856 (39,0 %) von einer Coronavirusinfektion erholt hatten, 1 322 (60,2 %) waren nicht-infizierte, gesunde Kontrollen. Weitere 19 Personen hatten eine Coronavirusinfektion überstanden und entwickelten keine Long-COVID-Symptome. Die methodische Qualität der Studien war nicht optimal, zeigte die Analyse. Insgesamt fanden die Studien eine reduzierte Herzratenvariabilität sowie der parasympathischen Aktivität bei Menschen nach einer Coronavirusinfektion. Im Vergleich zu Kontrollpersonen war die Herzraten-Variabilität sowohl bei Personen reduziert, die ohne Folgesymptome die Infektion überstanden hatten, als auch bei Personen mit Long-COVID. Die meisten Studien hoben eine parasympathische Inhibition in Post-COVID-19-Patienten hervor.
Herzratenvariabilität konsistent reduziert nach Coronavirusinfektion
Aufgrund des Studiendesigns der hier analysierten Studien ist es nicht möglich, kausale Zusammenhänge zu erkennen, betonen die Autoren. Prospektive, langfristige Studien sollten dies daher weiter untersuchen. Allerdings zeigen die Ergebnisse, dass die Herzratenvariabilität wichtige Information über Personen nach einer Coronavirusinfektion und speziell Long-COVID-Patienten liefern kann, mit Relevanz für das individuelle kardiovaskuläre Risiko.
[DOI: 10.3390/healthcare11081095]
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