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PCOS als Risikofaktor für Schwangerschaftskomplikationen
Original Titel:
Polycystic ovary syndrome and risk of adverse pregnancy outcomes: a registry linkage study from Massachusetts
- Untersuchung der Auswirkungen des PCO-Syndroms auf das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen
- Bisherige Forschung deutet auf ein erhöhtes Risikon hin
- Geburten in Massachusetts zwischen 2013 und 2017 bei Frauen über 18 wurden analysiert
- Bei 91 825 Geburten hatten 3,9 % der Frauen PCOS
- 51 % erhöhtes Risiko von Schwangerschaftsdiabetes
- 25 % erhöhtes Risiko von Präeklampsie (bei Bluthochdruck)
- Erhöhtes Risiko von Frühgeburten und verlängertem Krankenhausaufenthalt
DGP – Das PCO-Syndrom ist bei betroffenen Frauen häufig Ursache für Schwangerschaftskomplikationen oder sogar Infertilität. In dieser Studie wurde anhand von Daten aus Massachusetts zwischen 2013 bis 2017 ermittelt, ob Frauen mit PCOS anfälliger für Schwangerschaftskomplikationen sind.
Schwangerschaftskomplikationen treten bei Frauen mit bestimmten Risikofaktoren häufiger auf als bei völlig gesunden Frauen. Ob das polyzystische Ovarien Syndrom (PCOS) ein solcher Risikofaktor ist und inwiefern die Schwangerschaft davon beeinflusst werden kann, wurde in dieser Studie untersucht.
Analyse von Geburten aus zwei Datenbanken
Dazu nutzten die Autoren Daten aus Massachusetts aus den Jahren 2013 bis 2017 der Datenbanken SART CORS (Society for Assisted Reproductive Technology Clinic Outcome Reporting System) und APCD (All-Payers Claims Database). In den Datenbanken waren die Informationen bezüglich des PCOS-Status vor und während der Schwangerschaft zu finden. Krankenhausdaten bezüglich der Entlassung aus dem Krankenhaus, Aufenthalten zur Beobachtung und Besuche in der Notaufnahme wurden analysiert.
Erhöhtes Risiko einiger Schwangerschaftskomplikationen durch PCOS
Insgesamt wurden 91 825 Geburten analysiert, hierbei waren 3,9 % der Frauen von PCOS betroffen. Frauen mit PCOS hatten insgesamt ein erhöhtes Risiko von folgenden Schwangerschaftskomplikationen:
- Schwangerschaftsdiabetes: 51 % höher (95 % Konfidenzintervall, KI: 1,38 – 1,65)
- Präeklampsie: 25 % höher (bei Bluthochdruck; 95 % KI: 1,15 – 1,35)
- Frühgeburten: 17 % höher (95 % KI: 1,06 – 1,29)
- Längerer Krankenhausaufenthalt: 23 % höher (95 % KI: 1,09 – 1,40)
Das Risiko von Schwangerschaftsdiabetes bei Frauen mit PCOS hing dabei zusätzlich mit dem BMI (engl.: Body Mass Index, Körper-zu-Masse-Verhältnis) zusammen und war bei Frauen mit einem BMI von weniger als 30 kg/m2 vor der Schwangerschaft erhöht.
Die Autoren folgern daraus, das PCOS ein Risiko für einige Schwangerschaftskomplikationen sein kann, vor allem betreffend des Stoffwechsels, Kreislaufs und verfrühter Geburt. Der PCOS-Status sollte demnach bei einer geplanten Schwangerschaft bekannt sein und berücksichtigt werden.
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