Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen
Präeklampsie-Risiko bei Schwangerschaft und Endometriose
Original Titel:
Association between Endometriosis and Risk of Preeclampsia in Women Who Conceived Spontaneously: A Systematic Review and Meta-analysis
- Endometriose: Risikofaktor für Schwangerschaftskomplikation Präeklampsie?
- Systematischer Review und Metaanalyse über 3 Kohortenstudien
- Spontane Schwangerschaften bei Endometriose-Patientinnen
- Erhöhtes Risiko für Präeklampsie; Risikoverhältnis, RR: 1,47
DGP – Eine Metaanalyse über 3 Kohortenstudien zeigte ein erhöhtes Risiko für Präeklampsie in spontanen Schwangerschaften von Endometriose-Patientinnen, jedoch keine häufigeren Kaiserschnitte oder postpartale Blutungen. Die Studienlage erfordert jedoch weitere Untersuchungen, betonen die Autoren.
Wissenschaftler analysierten im Rahmen eines systematischen Reviews mit Metaanalyse, ob ein Zusammenhang zwischen Endometriose und dem Risiko einer Präeklampsie sowie weiterer möglicher Komplikationen bei spontanen Schwangerschaften besteht.
Die Autoren ermittelten relevante Studien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, MEDLINE, Embase, Scopus, Cochrane Library, Web of Science und Google Scholar mit Veröffentlichungsdaten bis November 2021. In die Analyse wurden Beobachtungsstudien zum Präeklampsie-Risiko bei Frauen mit Endometriose in spontanen Schwangerschaften eingeschlossen. Ausschlusskriterien waren unter anderem multiple Schwangerschaften, chronischer Bluthochdruck und ungesicherte Diagnosen der Endometriose.
Systematischer Review und Metaanalyse über 3 Kohortenstudien
Insgesamt 610 Studien wurden im Review betrachtet und schließlich 3 Kohortenstudien in die Analyse aufgenommen. Endometriose war dabei mit einem erhöhten Risiko für Präeklampsie assoziiert:
- Risikoverhältnis, RR: 1,47; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,13 – 1,89; p = 0,003; I2 = 0 %
In einer weiteren Analyse mit Schwerpunkt der Adenomyose zeigte sich ein ähnlich erhöhtes Risiko:
- RR: 1,44; 95 % KI: 1,11 – 1,87; p = 0,006; I2 = 0 %; 2 Studien
Endometriose erhöhte hingegen nicht das Risiko für eine Geburt per Kaiserschnitt (RR: 1,38; 95 % KI: 0,99 – 1,92; p = 0,06; I2 = 80 %; 2 Studien) oder für postpartale Hämorrhagie (Blutungen; RR: 1,16; 95 % KI: 0,46 – 2,91; p = 0,76; I2 = 50 %; 2 Studien).
Erhöhtes Risiko, aber heterogene Studien – mehr Untersuchungen nötig
Die Analyse über 3 Kohortenstudien zeigte somit ein bei bestehender Endometriose erhöhtes Risiko für Präeklampsie in einer spontanen Schwangerschaft. Die Patientinnen entbanden jedoch nicht häufiger per Kaiserschnitt und erlitten nicht häufiger postpartale Blutungen als andere schwangere Frauen. Allerdings betonen die Autoren, dass nur wenige, sehr hetereogene Studien analysiert werden konnten. Weitere Untersuchungen wären demnach sinnvoll zur besseren Risikoeinschätzung und Vorbeugung möglicher Schwangerschafts-Komplikationen.
© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom