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Darmkrebs
Darmverschluss bei Darmkrebs: Tumor direkt entfernen nicht besser als Stent
Original Titel:
Colorectal Endoscopic Stenting Trial (CReST) for obstructing left-sided colorectal cancer: randomized clinical trial
- Darmkrebsbedingter, linksseitiger Darmverschluss: Not-OP mit direkter Tumorentfernung oder Stent-Platzierung?
- Randomisierte klinische Studie
- Kein signifikanter Unterschied bezüglich postoperativer 30-Tages-Mortalität und Dauer des Krankenhausaufenthaltes
- Künstlicher Darmausgang musste bei Platzierung eines Stents seltener gelegt werden
- Keine signifikanten Unterschiede bezüglich perioperativer Morbidität, Intensivpflege, Lebensqualität, 3-Jahres-Rezidiv- oder Mortalitätsrate
DGP – In einer randomisierten klinischen Studie wurde die Platzierung eines Stents und später folgende operative Tumor-Entfernung mit der direkten Tumor-Entfernung in einer Notfalloperation bei darmkrebsbedingtem, linksseitigem Darmverschluss verglichen. Die Studie zeigte, dass zwischen den Patientengruppen kein signifikanter Unterschied bezüglich postoperativer 30-Tages-Mortalität und der Dauer des Krankenhausaufenthalts bestand. Ein künstlicher Darmausgang musste jedoch nach Stent-Platzierung seltener gelegt werden. Dabei ergab sich kein Nachteil bezüglich perioperativer Morbidität, dem Einsatz von Intensivpflege, Lebensqualität und 3-Jahres-Rezidiv- oder Mortalitätsrate.
Blockiert der Tumor bei Darmkrebspatienten den Darm, kann der Verdauungsbrei nicht mehr richtig abfließen und es kann zu einem Darmverschluss kommen. Damit es in solchen Fällen nicht zu einem Riss in der Darmwand kommt, ist eine sofortige Operation notwendig. In einer solchen Notfalloperation wird in der Regel auch direkt der Tumor entfernt und häufig zunächst ein künstlicher Darmausgang (Anus praeter) gelegt. Ein solcher kann allerdings eine Einschränkung der Lebensqualität für die Patienten bedeuten. Alternativ kann ein sogenannter Stent platziert werden. Dabei handelt es sich um ein flexibles Röhrchen, das in den Darm eingesetzt wird und diesen offen hält. Dadurch muss seltener ein künstlicher Darmausgang gelegt werden, während die Entfernung des Tumors auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden kann.
Randomisierte klinische Studie: Darmverschluss-Tumor direkt entfernen oder Stent?
In einer randomisierten klinischen Studie, die in 39 Krankenhäusern durchgeführt wurde, wurden 245 Patienten mit Darmverschluss randomisiert aufgeteilt und erhielten entweder eine Notfalloperation mit direkter Entfernung des Tumors oder eine Stent-Platzierung. Bei Patienten mit Stent wurde der Tumor in einer zweiten Operation 1 – 4 Wochen später entfernt.
Kein Einfluss auf postoperative Mortalität
Bei 119/245 Patienten wurde versucht, einen Stent zu platzieren, was bei 98 Patienten (82,4 %) die gewünschte Wirkung erzielte. Bei 89 Patienten wurde eine operative Entfernung des Tumors in einer zweiten Operation nach Platzierung des Stents durchgeführt. Hierbei ergab sich kein signifikanter Unterschied bezüglich der postoperativen 30-Tages-Mortalität und der Dauer des Krankenhausaufenthalts im Vergleich zur Notfallentfernung des Tumors.
- Postoperative 30-Tages-Mortalität: 3,6 % (Stent) vs. 5,6 % (Tumor-Entfernung in Not-OP); p = 0,48
- Dauer des Krankenhausaufenthalts: 19 Tage (11 – 34; Stent) vs. 18 Tage (10 – 28; Tumor-Entfernung in Not-OP); p = 0,94
Künstlicher Darmausgang seltener bei Stent-Platzierung
Bei Patienten mit Stent-Platzierung und späterer Tumorentfernung war im Vergleich zur Tumor-Resektion in der Notfalloperation seltener ein künstlicher Darmausgang notwendig.
- Künstlicher Darmausgang: Stent: 47,5 % versus Notfalloperation: 67,9 %; p = 0,003
Keine signifikanten Unterschiede ergaben sich bezüglich perioperativer Morbidität, dem Einsatz von Intensivpflege, Lebensqualität und 3-Jahres-Rezidiv- oder Mortalitätsrate.
Die Autoren schlussfolgerten, dass bei darmkrebsbedingtem Darmverschluss die Platzierung eines Stents im Vergleich zur Tumor-Entfernung in der Notfalloperation einen künstlichen Darmausgang seltener notwendig mache, ohne dass dabei nachteilige Effekte entstehen würden.
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