Brustrekonstruktion mit autologer Fetttransplantation im Vergleich zu Implantaten mit höherer Lebensqualität verbunden

Original Titel:
Effect of Total Breast Reconstruction With Autologous Fat Transfer Using an Expansion Device vs Implants on Quality of Life Among Patients With Breast Cancer: A Randomized Clinical Trial

DGP – In einer klinischen Studie aus den Niederlanden wurde die autologe Fetttransplantation als weniger invasive Alternative für die Brustrekonstruktion bei Brustkrebspatientinnen untersucht. Hierfür wurde der Einfluss der autologen Fetttransplantation auf die Lebensqualität der Patientinnen mit einer klassischen Rekonstruktion mit Implantaten verglichen. Die Bewertung der Lebensqualität fiel bei der autologen Fetttransplantation besser aus als mit Implantaten. Die autologe Fetttransplantation schnitt dabei insgesamt in allen Bewertungspunkten besser ab, inklusive dem physischen Wohlbefinden und der Zufriedenheit mit dem Ergebnis des Eingriffs.

Wenn bei einer Brustkrebserkrankung eine Mastektomie indiziert ist, kann sich dies negativ auf die physische und mentale Gesundheit der Betroffenen auswirken. Studien haben gezeigt, dass sich die Rekonstruktion der Brust positiv auf das physische Wohlbefinden, das Selbstwertgefühl und Vitalität der Patientinnen auswirkt.

Mehrere Optionen für die Brustrekonstruktion verfügbar

Die Optionen, die für eine Brustkrebsoperation in Frage kommen, lassen sich prinzipiell in zwei Kategorien einteilen: Rekonstruktion mit Implantaten oder mit Eigengewebe. Beide Verfahren haben sich als effektiv zur Verbesserung der Lebensqualität erwiesen, sind aber  mit individuellen Nachteilen verbunden. Zu möglichen Komplikationen bei Implantaten gehören Infektionen, Hämatome und eine Extrusion des Implantats. Mit einer zukünftigen erneuten Intervention sollte daher bei der Rekonstruktion mit Implantaten gerechnet werden. Bei der Eigengeweberekonstruktion, auch Lappenplastik genannt, wird Haut- und Fettgewebe z. B. vom Unterbauch entnommen. Diese Option ist wiederum nicht für alle Patientinnen geeignet, da es sich um einen komplexeren Eingriff handelt, der mit längeren Operations- und Erholungszeiten, sowie möglichen Komplikationen im Spenderbereich verbunden ist. Außerdem verfügt nicht jede Patientin über eine geeignete Spenderstelle für die Transplantation.

In einer klinischen Studie aus den Niederlanden wurde nun die Anwendung einer autologen Fetttransplantation, also der Injektion von eigenem Fettgewebe an Stelle einer Transplantation, als weniger invasive Alternative zur Lappenplastik im Vergleich zur Rekonstruktion mit einem Implantat untersucht.

Fettgewebe oder Implantat zur Rekonstruktion?

Für die Studie erhielten 91 Brustkrebspatientinnen eine Rekonstruktion mit einem Implantat, 80 Patientinnen erhielten eine autologe Fetttransplantation.

Die Bewertung des Einflusses der unterschiedlichen Eingriffe auf die Lebensqualität erfolgte durch die Patientinnen mittels des BREAST-Q Fragebogens (version 1.0). Dabei schnitt die autologe Fetttransplantation in allen fünf Domänen des Fragebogens besser ab. Ein signifikanter Unterschied wurde in drei der Domänen erreicht.

• Zufriedenheit mit Brüsten: Differenz: 9,9; p = 0,002
• Körperliches Wohlbefinden: Differenz: 7,6; p = 0,007
• Zufriedenheit mit Gesamtergebnis: Differenz: 7,6; p = 0,04

Eine weitere Analyse zeigte, dass die Veränderung der Lebensqualität im Laufe der Zeit von der Behandlungsgruppe abhing und zu Gunsten der autologen Fetttransplantation ausfiel. Das mittlere erreichte Brustvolumen unterschied sich zwischen den Behandlungsgruppen (autologe Fetttransplantation: 111,4 ml; Implantat: 86,6 ml). Es wurden keine Unterschiede bezüglich onkologischer schwerwiegender unerwünschter Ereignisse festgestellt.

Bewertung der Lebensqualität fällt bei autologer Fetttransplantation höher aus

Die Autoren schlussfolgerten, dass mit der autologen Fetttransplantation eine höhere Lebensqualität und ein höherer Anstieg der Lebensqualitätswerte im Laufe der Zeit erreicht wurde. Zudem erschien der Eingriff dieser Studie zufolge sicher.

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