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DGfN-Kommission für Hygiene und Infektionsprävention gibt aktuelle Impfempfehlungen für Menschen mit chronischer Nierenkrankheit (CKD)
Erkrankungen der Atemwege (respiratorische Infekte) nehmen im Herbst und Winter rasant zu – und viele sind mehr als nur ein Schnupfen. Jedes Jahr fordern nicht nur Corona-, sondern auch Grippe-Viren viele Todesopfer, insbesondere unter alten und chronisch kranken Menschen. Auch Menschen mit einer chronischer Nierenkrankheit haben ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe und sollten daher nun an die Impfungen denken. Die DGfN-Kommission für Hygiene und Infektionsprävention hat aktuelle Impfempfehlungen für Menschen mit chronischer Nierenkrankheit (CKD) veröffentlicht.
Bei gut 10 Prozent der Bevölkerung liegt eine chronische Nierenkrankheit (CKD) vor. Es handelt sich um eine schleichende Erkrankung, bei der die Nierenfunktion in der Regel langsam, aber stetig abnimmt, wenn nicht gegengesteuert wird. Menschen mit einer manifesten Nierenkrankheit gelten ab dem Stadium 3, wenn die Nierenfunktion (sogenannte glomeruläre Filtrationsrate/GFR) auf unter 60 ml/min/1,73 m² abgefallen ist, als chronisch krank und gelten damit auch als Risikogruppe für schwere respiratorische Erkrankungen. Für sie ist es von besonderer Wichtigkeit, durch Auffrischungsimpfungen einen Impfschutz aufrecht zu erhalten, so das Fazit der aktuellen Impfempfehlung der DGfN-Kommission für Hygiene und Infektionsprävention für Menschen mit chronischer Nierenkrankheit (CKD) [1].
Eine Boosterung gegen SARS-CoV-2 wird bevorzugt vor dem Herbst (Ende Sept./Anfang Okt.) empfohlen, angepasste Impfstoffe stehen nun auch seit wenigen Tagen zur Verfügung. „Die Vorbehalte gegen die Corona-Impfung sind nach wie vor groß, da es auch Fallberichte von Impfschäden gibt. Schaut man sich aber an, wie viele Menschen durch die Impfung geschädigt werden und wie viele durch das Virus, bleibt zu konstatieren: Ein COVID-19-Erkrankung ist um ein Vielfaches risikobehafteter als die Vakzinierung gegen SARS-CoV-2“, erklärt Prof. Julia Weinmann-Menke, Pressesprecherin der DGfN. „Insbesondere für gefährdete Risikopersonen wie Menschen mit einer chronischen Nierenkrankheit fällt die Nutzen-Risiko-Quote eindeutig zu Gunsten der Impfung aus.“ Die DGfN folgt daher der STIKO-Empfehlung und rät CKD-Patientinnen und -Patienten zur Grundimmunisierung (falls nicht schon erfolgt) und aktuell zur Auffrischungsimpfung.
Bei der Diskussion um die Corona-Impfung wird aber oft vergessen, dass auch die Grippe Jahr für Jahr zu vielen Todesopfern führt. Angepasste Impfungstoffe gegen Influenzaviren stehen zur Verfügung und das Impfangebot sollte ebenso von chronisch nierenkranken Menschen wahrgenommen werden, rät Prof. Dr. Matthias Girndt, Leiter der DGfN-Kommission für Hygiene und Infektionsprävention. Der optimale Zeitpunkt für die Grippeimpfung liegt zwischen Mitte November und Jahresende. „Zwar können Corona- und Grippeimpfungen gemeinsam verabreicht werden, allerdings ist eine Erfahrung der Vorjahre, dass Grippewellen oft erst im Februar/März durch das Land ziehen. Wer sich zu früh impfen lässt, ist dann u. U. nicht mehr ausreichend geschützt.“