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Rucaparib im Vergleich zu Docetaxel oder Androgenrezeptor-Antagonisten bei Prostatakrebs mit BRCA-Mutation

Original Titel:
Rucaparib or Physician's Choice in Metastatic Prostate Cancer

Kurz & fundiert

  • Rucaparib bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs mit BRCA- oder ATM-Mutation und Progression nach Behandlung mit Androgenrezeptor-Antagonisten
  • Phase-III-Studie mit 405 Patienten
  • Progressionsfreies Überleben nach 62 Monaten mit Rucaparib signifikant länger im Vergleich zu Docetaxel oder Androgenrezeptor-Antagonisten
  • Untergruppenanalyse: Unterschied nur bei Patienten mit BRCA1- oder BRCA2-Mutation signifikant, nicht aber bei ATM-Mutation
  • Häufigste unerwünschte Ereignisse: Fatigue und Übelkeit

 

DGPIn einer randomisierten Phase-III-Studie wurde die Wirksamkeit von Rucaparib bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs mit BRCA- oder ATM-Mutation und mit Progression nach der Behandlung mit Androgenrezeptor-Antagonisten untersucht. Patienten erhielten Rucaparib im Vergleich zu (nach Wahl des behandelnden Arztes) Docetaxel oder Androgenrezeptor-Antagonisten. Eine Untergruppenanalyse zeigte mit Rucaparib signifikant längeres progressionsfreies Überleben bei Patienten mit BRCA1- oder BRCA2-Mutation, nicht aber bei ATM-Mutation. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse waren Fatigue und Übelkeit.


Rucaparib ist ein sogenannter PARP-Inhibitor. Diese Medikamente blockieren die Wirkung der Poly(ADP-Ribose)-Polymerasen (PARP). Das Enzym ist normalerweise für DNA-Reparaturvorgänge verantwortlich. In Krebszellen, die bereits mutationsbedingt keine korrekt funktionierende DNA-Reparatur aufweisen, wie z. B. bei einer BRCA-Mutation, führt die Inhibition von PARP dazu, dass DNA-Doppelstrangbrüche nicht mehr korrekt repariert werden können. Dies verursacht letztlich das Absterben der Zelle.

In einer randomisierten Phase-III-Studie wurde die Wirksamkeit von Rucaparib bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs mit BRCA- oder ATM-Mutation untersucht. Bei den Studienteilnehmern war die Krankheit nach der Behandlung mit Androgenrezeptor-Antagonisten fortgeschritten. Die 405 Teilnehmer wurden 2:1 aufgeteilt und erhielten entweder Rucaparib (600 mg zweimal täglich) oder nach Wahl des behandelnden Arztes entweder Docetaxel oder Androgenrezeptor-Antagonisten (Abirateron oder Enzalutamid).

Phase-III-Studie mit 405 Prostatakrebs-Patienten mit BRCA- oder ATM-Mutation

302 der Teilnehmer wiesen eine BRCA1- oder BRCA2-Mutation auf, 103 eine ATM-Mutation. Nach 62 Monaten war das progressionsfreie Überleben in der gesamten Rucaparib Gruppe signifikant länger als in der Kontrollgruppe:

  • Rucaparib-Gruppe: 10,2 Monate
  • Kontrollgruppe: 6,4 Monate
  • Hazard Ratio (HR): 0,61; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,47 – 0,80; p < 0,001

Signifikant längeres progressionsfreies Überleben mit Rucaparib

Eine Untergruppenanalyse zeigte, dass das progressionsfreie Überleben mit Rucaparib nur bei einer BRCA1- oder BRCA1-Mutation signifikant länger war als in der Kontrollgruppe. Bei einer ATM-Mutation war dies hingegen nicht der Fall:

  • BRCA-Mutation:
    • Rucaparib-Gruppe: 11,2 Monate
    • Kontrollgruppe: 6,4 Monate
    • HR: 0,50; 95 % KI: 0,36 – 0,69; p < 0,001
  • ATM-Mutation:
    • Rucaparib-Gruppe: 8,1 Monate
    • Kontrollgruppe: 6,8 Monate
    • HR: 0,95; 95 % KI: 0,59 – 1,52

Die häufigsten unerwünschten Ereignisse in der Rucaparib-Gruppe waren Fatigue und Übelkeit.

Untergruppenanalyse: Signifikanter Vorteil bei BRCA-Mutation

Die Autoren schlussfolgerten, dass das progressionsfreie Überleben mit dem PARP-Inhibitor Rucaparib bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs mit BRCA-Mutation signifikant länger sei als mit Docetaxel oder Androgenrezeptor-Antagonisten.

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