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PCO-Syndrom

Spironolacton: Limitiert relevant bei PCOS

Original Titel:
Do Pleiotropic Effects of Spironolactone in Women with PCOS Make it More than an Anti-androgen? Evidence from a Systematic Review and Meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Spironolacton zur Behandlung von Hirsutismus?
  • Systematischer Review und Metaanalyse über 24 randomisiert-kontrollierte Studien
  • Besserung von Hirsutismus bei idiopathischem Hirsutismus, bei PCOS nur Trend vs. Kontrolltherapien
  • PCOS: Kein signifikant positiver Effekt auf Hormonspiegel, Zyklusregelmäßigkeit oder Insulinresistenz

 

DGP – Eine Metaanalyse über 24 randomisiert-kontrollierte Studien zeigte, dass Spironolacton meist gut verträglich ist. Hirsutismus-Symptome verbesserte es beim idiopathischen Hirsutismus signifikant, bei PCOS jedoch nur tendenziell. Allerdings zeigte Spironolacton keinen positiven Einfluss auf weitere PCOS-Aspekte wie Hormonspiegel, Zyklusregelmäßigkeit oder Insulinresistenz.


Spironolacton zur Behandlung von Hirsutismus (eher typisch männlichen Körperbehaarung) bei dem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) und idiopathischem Hirsutismus wurde bereits früher untersucht, allerdings mit gemischten Ergebnissen.

Kann Spironolacton Hirsutismus bei PCOS bessern?

Die vorliegende Studie fasste in einem systematischen Review mit Metaanalyse die bisherige Evidenz zur Wirksamkeit von Spironolacton bei Hirsutismus zusammen. Dazu analysierten die Autoren Effekte anhand der Ferriman-Gallwey-Skala (FG) zum Hirsutismus und verglichen hormonelle Effekte (Testosteronwerte) sowie den Einfluss der Behandlung auf die Insulinresistenz (HOMA-IR).

Die Wissenschaftler ermittelten relevante Studien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Embase, Scopus sowie anhand der in den gefundenen Studien gelisteten Referenzen. Dabei wurden randomisiert-kontrollierte Studien zur Wirksamkeit von Spironolacton bei PCOS und idiopathischem Hirsutismus berücksichtigt. Effekte schätzten die Autoren anhand zusammengefasster Mittelwertdifferenzen (MD) mit 95 % Konfidenzintervallen (95 % KI) ein.

Systematischer Review und Metaanalyse über 24 randomisiert-kontrollierte Studien

Insgesamt konnten 24 randomisierte, kontrollierte Studien betrachtet werden. Spironolacton in einer Dosierung von 100 mg pro Tag erreichte eine signifikante Reduktion des FG-Scores bei idiopathischem Hirsutismus im Vergleich zu Finasterid und Cyproteronacetat (ein synthetisches Progesteron-Derivat). Jedoch konnte kein signifikanter Unterschied bei PCOS-Patientinnen im Vergleich zu Finasterid gesehen werden.

  • Idiopathischer Hirsutismus – FG-Score unter Spironolacton
    • Vs. Finasterid: MD: -2,43; 95 % KI: -3,29 – -1,57
    • Vs. Cyproteronacetat: MD: -1,18; 95 % KI: -2,10 – -0,26

In niedrigerer Dosierung (50 mg/Tag) wurde bei Frauen mit PCOS kein signifikanter Unterschied zur Wirksamkeit von Metformin in Bezug zum Hirsutismus (FG-Score) festgestellt. Auch Serum-Testosteronwerte und Insulinresistenz (HOMA-IR) wurden durch Spironolacton nicht effektiver verbessert als mit Metformin.

  • Spironolacton (50 mg/Tag) vs. Metformin bei PCOS:
    • FG-Score: MD: -0,61; 95 % KI: -1,76 – 0,54; I2 = 57 %
    • Gesamttestosteron: MD: -0,61; 95 % KI: -1,76 – 0,54; I2 = 57 %
    • HOMA-IR: MD: 1.03; 95 % KI: -1,22 – 3,29; I2 = 60 %

Die häufigsten unerwünschten Ereignisse unter Spironolacton waren unregelmäßige Zyklen, milde Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Typischerweise war der Wirkstoff jedoch sowohl bei idiopathischem Hirsutismus als auch bei PCOS gut verträglich, berichten die Autoren.

Verträglich, aber Wirksamkeit bei PCOS limitiert

Spironolacton, so das Fazit der Metaanalyse, ist demnach meist gut verträglich und kann Hirsutismus-Symptome beim idiopathischen Hirsutismus signifikant verbessern. Bei Frauen mit PCOS zeigte sich ein Trend zu Verbesserung des Hirsutismus. Allerdings zeigte Spironolacton keinen Einfluss auf weitere PCOS-Aspekte wie Hormonspiegel, Zyklusregelmäßigkeit oder Insulinresistenz.

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