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Symptomfreie koronare Atherosklerose erhöht Herzinfarktrisiko

Original Titel:
Subclinical Coronary Atherosclerosis and Risk for Myocardial Infarction in a Danish Cohort

Kurz & fundiert

  • Subklinische Atherosklerose – Gefahr für das Herz?
  • Untersuchung von asymptomatischen Personen im mittleren Alter
  • Koronare Atherosklerose bei jedem 2. Erwachsenen ab 40 Jahren
  • 8-fach erhöhtes Herzinfarktrisiko bei subklinischer Atherosklerose
  • Stärkung von Prävention und Früherkennung

 

DGP – Bereits eine subklinische koronare Atherosklerose erhöht bei Menschen im mittleren Alter das Herzinfarktrisiko, so das Fazit einer aktuellen Kohortenstudie.


Eine koronare Atherosklerose kann sich bereits in jungen Jahren entwickeln und über viele Jahre hinweg unentdeckt bleiben. Eine Kohortenstudie aus Dänemark hat nun Merkmale einer subklinischen koronaren Atherosklerose evaluiert, die mit der Entwicklung eines Herzinfarkts einhergehen.

Kohortenstudie: Prüfung der Herzgesundheit bei symptomlosen Menschen ab 40 Jahren

Im Rahmen einer prospektive Beobachtungskohortenstudie wurden asymptomatische Personen ab 40 Jahren ohne bekannte ischämische Herzerkrankung untersucht. Die subklinische koronare Atherosklerose wurde mit einer Koronar-Computertomographie-Angiographie beurteilt. Eine koronare Atherosklerose wurde anhand der Lumenobstruktion (nicht obstruktiv oder obstruktiv) und des Ausmaßes (nicht ausgedehnt oder ausgedehnt) charakterisiert. Der primäre Endpunkt war ein Herzinfarkt, der sekundäre Endpunkt war eine Kombination aus Tod oder Herzinfarkt.

Koronare Atherosklerose bei fast der Hälfte der Probanden

Insgesamt 9 533 asymptomatische Personen wurden für die Studie untersuchte. Davon wiesen 5 114 (54 %) Personen keine subklinische koronare Atherosklerose auf. Jedoch hatten  3 483 Personen (36 %) eine nicht-obstruktive Erkrankung, bei 936 der symptomlosen Studienteilnehmer (10 %) lag eine obstruktive Erkrankung vor. Innerhalb einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 3,5 Jahren (Bereich 0,1 – 8,9 Jahre) starben 193 Personen, 71 erlitten einen Herzinfarkt. Das Risiko für einen Herzinfarkt war bei Personen mit obstruktiver Erkrankung sowie bei Personen mit ausgedehnter Erkrankung erhöht:

  • Herzinfarktrisiko
    • Bei obstruktiver Erkrankung: angepasstes relatives Risiko, RR: 9,19; 95 % Konfidenzintervall, KI: 4,49 – 18,11
    • Bei ausgedehnter Erkrankung: RR: 7,65; 95 % KI: 3,53 – 16,57

Das höchste Risiko für einen Herzinfarkt wurde bei Personen mit obstruktiv-extensiver subklinischer koronarer Atherosklerose (RR: 12,48; 95 % KI: 5,50 – 28,12) oder obstruktiv-nichtextensiver subklinischer koronarer Atherosklerose (RR: 8,28; 95 % KI: 3,75 – 18,32) festgestellt. Das Risiko für Tod oder Herzinfarkt (kombinierter Endpunkt) war bei allen Personen mit ausgedehnter Erkrankung erhöht und zwar unabhängig vom Grad der Obstruktion.

Achtfach erhöhtes Herzinfarktrisiko bei obstruktiver Atherosklerose, trotz Symptomfreiheit

Bereits bei Menschen, die aktuell noch keine Symptome haben, ist demnach eine subklinische, obstruktive koronare Atherosklerose mit einem mehr als 8-fach erhöhten Risiko für einen Herzinfarkt verbunden. Die Prävention für Herz-Kreislauferkrankungen sollte demnach auch bei symptomlosen Menschen eine verstärkte Rolle spielen.

 

 

 

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