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Der neue Blick von außen: Schonende Diagnosen mit Licht und Schall
MSOT – eine Weiterentwicklung des Ultraschalls
Mainz – Kinder, die regelmäßig Bauchschmerzen, Durchfall und Fieber haben, könnten an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung wie Morbus Crohn leiden. Unbehandelt kann diese Erkrankung Entzündungen im gesamten Körper verursachen und das Wachstum sowie die Pubertät verzögern. Normalerweise erfordert die Diagnosestellung eine invasive Magen- oder Darmspiegelung. Eine neue, nichtinvasive und schonende Methode, die sich besonders für den Einsatz in der Pädiatrie eignet, ist die multispektrale optoakustische Tomographie (MSOT). Diese wird von Privatdozent Dr. Dr. Ferdinand Knieling von der Uniklinik Erlangen mitentwickelt und intensiv beforscht. Für die Weiterentwicklung von MSOT erhält der Experte der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) eine Förderung des renommierten European Research Council (ERC) Starting Grant in Höhe von 1,4 Millionen Euro. Auf dem Dreiländertreffen der deutschen, schweizerischen und österreichischen Ultraschallgesellschaften DEGUM, SGUM und ÖGUM vom 11. bis 14. Oktober 2023 in Mainz, stellt seine Arbeitsgruppe aktuelle Studienergebnisse zu MSOT vor.
Die multispektrale optoakustische Tomographie (MSOT) ist eine neuentwickelte innovative Methode, die es Forschenden und Klinikern ermöglicht, biologische Prozesse im Körper in Echtzeit zu überwachen. Bei dieser Methode wird kurzwelliges Laserlicht verwendet, um Schwingungen im Körper zu erzeugen. Hochsensible Detektoren nehmen die dadurch entstehenden Schallwellen auf und setzen sie zu einem Bild zusammen – wie bei einem Ultraschall. „Durch die Kombination von Licht und Schall sind wir in der Lage, bestimmte Bestandteile im Körper noch in mehreren Zentimetern Tiefe unter der Hautoberfläche zu erkennen“, erklärt Privatdozent Dr. med. Dr. rer. nat. Ferdinand Knieling, der die MSOT als einer der Ersten am Patienten einsetzt hat. „Wir lernen damit neu zu sehen“, so der Oberarzt der Kinder- und Jugendklinik am Universitätsklinikum Erlangen.
Knieling, der in der Sektion Pädiatrie der DEGUM engagiert ist, setzt am Universitätsklinikum Erlangen eine lange Tradition von Forschung im Bereich des Ultraschalls fort. „Hier wurden schon immer Ultraschallmethoden weiterentwickelt“, sagt er. So stellt Erlangen auch die weltweit einzige Pädiatrie, in der die MSOT-Methode zum Einsatz kommt. Bisher wurde das Verfahren vor allem bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, allen voran Morbus Crohn, erforscht. „Mit Hilfe der MSOT können wir zum Beispiel erkennen, wie stark die Entzündung ist“, so Knieling. Sie gibt eine gute Entscheidungshilfe, ob endoskopische Eingriffe nötig sind. Im Rahmen von Studien setzte der Kinderarzt die MSOT mittlerweile auch häufiger bei Kindern und Jugendlichen ein.
++++Veranstaltungshinweis++++
Meet the Experts-Industrierundgang mit den Kongresspräsidenten auf dem Dreiländertreffen 2023 der DEGUM, ÖGUM und SGUM in Mainz
Termin: Freitag, 13. Oktober 2023, 11.15 bis 12.15 Uhr
Treffpunkt: Rheingoldhalle in Mainz, Eingang Industrieausstellung (ggü. Stand GE Healthcare), Rheinstraße 66, 55116 Mainz
Anlässlich des Dreiländertreffens vom 11. bis 14. Oktober 2023 in Mainz laden wir Sie zu einem „Meet the Experts-Industriespaziergang“ am Freitag, den 13. Oktober 2023 von 11.15 bis 12.15 Uhr ein.
Wir möchten Ihnen dort in Kooperation mit den Industrieausstellern die neuesten Ultraschallgeräte vorstellen, die bereits Deep-Learning nutzen, und zeigen, wie sie Behandelnde bei der Diagnostik unterstützen oder komplexe Therapieanwendungen – beispielsweise bei ultraschallgestützten Biopsien – erleichtern. Medizinerinnen und Mediziner erklären Ihnen anhand konkreter Krankheitsbilder, welche Geräte wann zum Einsatz kommen. Zur besseren Veranschaulichung stehen uns Probanden zur Verfügung. Die Kongresspräsidenten Professor Dr. med. Dirk-André Clevert und PD Dr. med. André Farrokh begleiten die Veranstaltung und stehen Ihnen bei Fragen oder Interviewwünschen zur Verfügung.
Akkreditierung für Journalistinnen und Journalisten unter seddig@medizinkommunikation.org
Über die DEGUM: www.degum.de