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Migräne

Kopfhautakupunktur zur Migränebehandlung

Original Titel:
Effectiveness and safety of scalp acupuncture for treating migraine: A systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Kopfhautakupunktur bei Migräne wirksam?
  • Systematischer Review aus Korea
  • Metaanalyse mit 8 randomisiert-kontrollierten Studien und 874 Teilnehmern
  • Kopfhautakupunktur höhere Gesamtwirkungsrate als klassische Akupunktur oder Therapie mit Naproxen oder Flunarizin
  • Geringer Evidenzgrad, Sicherheit nicht abschließend geklärt

 

DGP Die Methode der Kopfhautakupunktur erschien nach einer aktuellen Metaanalyse aus Korea zur Behandlung von Migräne wirksamer als ein klassischer Akupunktur-Ansatz oder als medikamentöse Behandlung mit Naproxen oder Flunarizin, allerdings bei geringer Evidenz.


Migräne ist eine neurologische Störung, von der ein erheblicher Teil der Weltbevölkerung betroffen ist. Obwohl Medikamente die primäre Behandlungsoption sind, spielen auch alternative Therapien eine Rolle in der Behandlung. Eine Übersichtsarbeit aus Korea hat nun die Wirksamkeit und Sicherheit der Kopfhautakupunktur bei der Behandlung von Migräne evaluiert.

Akupunktur wird in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) schon seit Jahrhunderten angewendet. Bei der Kopfhautakupunktur, die in den 1970er Jahren entwickelt wurde, werden Nadeln an bestimmten Stellen in die Kopfhaut gesetzt, um bestimmte Bereiche des Gehirns und des zentralen Nervensystems zu stimulieren. Die unter der aponeurotischen Schicht der Kopfhaut verabreichte Akupunktur soll Schmerzen lindern, indem sie die Gewebeentspannung fördert, das zentrale Nervensystem moduliert, die Mikrozirkulation verbessert und den Blutfluss reguliert.

Akupunktur gegen Migräne: Klassisch vs. Kopfhaut

Die Datenbanken PubMed, EMBASE sowie weitere wissenschaftliche Datenbanken wurden bis September 2022 durchsucht, um geeignete randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) zu finden. Die Daten wurden von 2 Gutachtern unabhängig voneinander gesammelt und analysiert.

Metaanalyse mit 8 randomisierten kontrollierten Studien und 874 Teilnehmern

Insgesamt 8 randomisiert-kontrollierte Studien mit insgesamt 874 Teilnehmern wurden in die Analyse einbezogen. Die Kopfhautakupunktur hatte eine höhere Gesamtwirkungsrate (relatives Risiko, RR: 1,24; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,08 –1,43; p < 0,01) als die klassische Akupunktur. Der Kopfschmerzindex verringerte sich signifikant (standardisierte Mittelwertdifferenz, SMD: -1,27; 95 % KI: -2,06 – -0,48; p < 0,01). Die Gesamtwirkungsrate war bei der Kopfhautakupunktur höher (RR: 1,20; 95 % KI: 1,06 – 1,37; p < 0,01) als bei medikamentösen Therapien mit Naproxen und Flunarizin. Die Evidenz für die Wirksamkeit der Kopfhautakupunktur war jedoch nicht robust, berichteten die Autoren. Es wurden keine unerwünschten Ereignisse gemeldet.

Kopfhautakupunktur bei Migräne vermutlich wirksam, aber geringe Evidenz

Die Kopfhautakupunktur erschien somit in der Metaanalyse als wirksamer als die klassische Akupunktur sowie im Vergleich zu bestimmten Medikamenten, allerdings war die Evidenz gering. Auch die Sicherheit der Kopfhautakupunktur konnte nicht abschließend geklärt werden. Die Studienautoren halten deshalb qualitativ hochwertige randomisiert-kontrollierte Studien mit größeren Stichproben für notwendig.

 

 

 

 

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