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Darmkrebs
Tucatinib plus Trastuzumab zeigt Wirksamkeit bei metastasiertem HER2-positivem Darmkrebs
Original Titel:
Tucatinib plus trastuzumab for chemotherapy-refractory, HER2-positive, RAS wild-type unresectable or metastatic colorectal cancer (MOUNTAINEER): a multicentre, open-label, phase 2 study
- Phase-II-Studie: Tucatinib plus Trastuzumab bei metastasiertem oder inoperablem HER2-positivem, Chemotherapie-refraktärem Darmkrebs
- Kombinationsbehandlung erreicht objektive Ansprechrate von 38,1 %
- Häufigstes unerwünschtes Ereignis Diarrhö (64 %)
- Schwerwiegende Tucatinib-assoziierte unerwünschte Ereignisse bei 3 % der Patienten
DGP – In einer Phase-II-Studie wurde die Wirksamkeit und Sicherheit der Kombinationstherapie mit Tucatinib und Trastuzumab bei metastasiertem oder inoperablem HER2-positivem Darmkrebs untersucht, der refraktär gegenüber Chemotherapie geworden ist. Die Behandlung zeigte eine klinisch relevante Antitumoraktivität mit einer objektiven Ansprechrate von 38,1 %. Das häufigste unerwünschte Ereignis war Diarrhö und trat bei 64 % der Teilnehmer auf. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse im Zusammenhang mit Tucatinib traten bei 3 % der Patienten auf.
Bei manchen Krebserkrankungen können sich bestimmte Rezeptoren in weit größeren Mengen auf der Zelloberfläche anhäufen als bei gesunden Zellen. Hierzu gehört z. B. der humane epidermale Wachstumsfaktorrezeptor 2 (HER2). Durch die vermehrte Weiterleitung von Wachstumssignalen sorgt dieser Rezeptor dafür, dass sich die Krebszellen sehr viel häufiger teilen als gesunde Zellen. Durch eine zielgerichtete Therapie kann der Rezeptor bei einer HER2-positven Krebserkrankung direkt angesteuert und seine Wirkung blockiert werden.
Phase-II-Studie untersucht Einsatz bei HER2-positivem Darmkrebs
Eine gegen HER2 gerichtete Therapie ist z. B. bei Brustkrebs mit einer deutlichen Verbesserung des Therapieerfolgs verbunden. Bei Darmkrebs ist die Überexpression von HER2 mit 2 – 6 % der Fälle eher selten und aktuell sind Ansätze zur zielgerichteten Behandlung noch nicht ausgiebig erforscht.
In einer Phase-II-Studie wurde daher die Wirksamkeit der Kombinationsbehandlung mit Tucatinib und Trastuzumab bei metastasiertem oder inoperablem HER2-positivem Darmkrebs, der refraktär gegenüber Chemotherapie geworden ist, untersucht. Für die Studie erhielten die Patienten Tucatinib (300 mg oral zweimal täglich) plus intravenöses Trastuzumab (8 mg/kg Initialdosis, dann 6 mg/kg alle 21 Tage; Kohorte A). Eine Erweiterung der Studie sah eine randomisierte 4:3 Aufteilung zusätzlicher Teilnehmer in Kohorte B und C vor. Kohorte B erhielt ebenfalls Tucatinib und Trastuzumab und Kohorte C erhielt nur Tucatinib. Als primärer Endpunkt wurde die objektive Ansprechrate (ORR) in Kohorte A und B festgelegt.
Behandlung von 117 Patienten mit Tucatinib und Trastuzumab
Insgesamt nahmen 117 Patienten an der Studie teil (Kohorte A: 41, Kohorte B:45, Kohorte C: 30). Die Studie zeigte eine klinisch relevante Antitumoraktivität bei der Behandlung mit Tucatinib und Trastuzumab.
- Objektive Ansprechrate Kohorte A und B: 38,1 %; 95 % Konfidenzintervall, KI: 27,7 – 49,3
Das häufigste unerwünschte Ereignis in Kohorte A und B war Diarrhö (64 %). Das häufigste unerwünschte Ereignis vom Grad 3 war Bluthochdruck (7 %). Schwerwiegende Tucatinib-assoziierte Ereignisse waren akute Nierenschäden, Kolitis und Müdigkeit und traten bei 3 % der Patienten auf. In Kohorte C war das häufigste unerwünschte Ereignis Diarrhö (33 %) und die häufigsten unerwünschten Ereignisse Grad 3 waren Alanin-Aminotransferase (7 %) und Aspartat-Aminotransferase (3 %).
Klinisch relevante Antitumoraktivität mit Kombinationsbehandlung
Die Autoren schlussfolgerten, dass die Kombinationstherapie mit Tucatinib und Trastuzumab einen vielversprechenden Behandlungsansatz bei metastasiertem oder inoperablem HER2-positivem Darmkrebs darstelle.
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