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Schwangere mit CED: Entzündungshemmende Ernährung verbessert Gesundheit von Mutter und Kind
Original Titel:
Effects of an anti-inflammatory diet (AID) on maternal and neonatal health outcomes in pregnant Chinese patients with inflammatory bowel disease treated with infliximab (IFX)
- Schwangere mit CED unter Biologikatherapie: Was kann entzündungshemmende Ernährung bewirken?
- Randomisiert-kontrollierte Studie mit 98 schwangeren Frauen mit CED
- Erhaltungstherapie mit Infliximab
- Randomisiert entzündungshemmende Ernährung oder Standardernährung
- Signifikante Reduktion der Krankheitsaktivität und Entzündungsmarker bei den Müttern
- Verbesserung der Lebensqualität (HRQoL) der schwangeren CED-Patientinnen
- Neugeborene hatten weniger funktionelle gastrointestinale Störungen
DGP – Eine entzündungshemmende Ernährung reduzierte die Krankheitsaktivität und Entzündungsmarker bei schwangeren Frauen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, zeigte eine randomisiert-kontrollierte Studie mit 98 Frauen. Die Ernährung der Mütter führte zudem zu weniger funktionellen gastrointestinalen Störungen bei den Neugeborenen.
Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Welche Rolle dies bei schwangeren Frauen für Mutter und/oder Kind und in einer laufenden Therapie mit Biologika hat, untersuchte eine chinesische Studie. Dazu erhielten Schwangere mit CED und Infliximab-Therapie entweder eine entzündungshemmende Ernährungsintervention oder Standardernährung.
Was kann entzündungshemmende Ernährung bei Schwangeren mit CED bewirken?
In der randomisiert-kontrollierten Studie wurden schwangere CED-Patientinnen unter Infliximab-Erhaltungstherapie nach dem Zufallsprinzip entweder einer entzündungshemmenden Ernährung oder einer Standardernährung zugewiesen. Die Ernährungsintervention fand im dritten Trimester statt. Zu den primären Ergebnissen gehörten die Beurteilung der Krankheitsaktivität, der Entzündungsmarker CRP (C-reaktives Protein) und fäkales Calprotectin sowie die Gesundheit des Neugeborenen, die anhand von Geburtsgewicht und APGAR-Werten (Atmung, Puls, Grundtonus, Aussehen, Reflexe) erfasst wurde. Zu den sekundären Ergebnissen gehörten die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQoL) bei den CED-Patientinnen sowie funktionelle gastrointestinale Störungen bei den Neugeborenen.
Randomisiert-kontrollierte Studie mit 98 schwangeren Frauen mit CED
Insgesamt nahmen 98 Frauen an der Studie teil und wurden der entzündungshemmenden Ernährung (Interventionsgruppe, n = 49) oder der Standardernährung (Kontrollgruppe, n = 49) zugewiesen. Die entzündungshemmende Ernährung reduzierte signifikant die Krankheitsaktivität der CED-Patientinnen in Woche 4 nach der Intervention sowie einen Monat nach der Geburt im Vergleich zur Gruppe mit der Standardernährung. Zudem verbesserte sich die gesundheitsbezogene Lebensqualität. Die Entzündungsmarker CRP und fäkales Calprotectin wiesen zu diesen Zeitpunkten in der Interventionsgruppe signifikant niedrigere Werte auf, mit einer Tendenz zu niedrigeren Werten auch 6 Monate nach der Geburt. Der Gesundheitszustand der Neugeborenen war im Schnitt in der Interventionsgruppe nominell besser, jedoch ohne statistische Signifikanz. Die Inzidenz von mindestens einer funktionellen gastrointestinalen Störungen bei Neugeborenen war in der Interventionsgruppe (24,5 %) signifikant niedriger als in der Gruppe mit Standardernährung (46,9 %; p = 0,034).
Entzündungshemmende Ernährung bei Schwangeren mit CED erfolgsversprechend
Eine entzündungshemmende Ernährung in Kombination mit einer Infliximab-Therapie verbesserte somit die Krankheitsaktivität, Entzündungsmarker und die Lebensqualität von schwangeren Frauen mit CED signifikant und war mit einer geringeren Inzidenz von funktionellen gastrointestinalen Störungen bei den Neugeborenen verbunden. Laut der Autoren deuten die Ergebnisse der Studie auf Vorteile einer entzündungshemmenden Ernährung für die Gesundheit von Müttern und Neugeborenen hin.
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