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Darmkrebs
Olanzapin unterstützt Appetit und Gewichtszunahme bei Krebspatienten mit Anorexie
Original Titel:
Randomized Double-Blind Placebo-Controlled Study of Olanzapine for Chemotherapy-Related Anorexia in Patients With Locally Advanced or Metastatic Gastric, Hepatopancreaticobiliary, and Lung Cancer
- Chemotherapiebedingte Anorexie bei Krebserkrankungen: Olanzapin hilfreich?
- Randomisierte Studie mit Patienten u. a. mit Darm- oder Lungenkrebs
- Appetit- und Gewichtszunahme von über 5 % bei mehr Patienten mit Olanzapin
- Lebensqualität und Ernährungsstatus höher mit Olanzapin
- Chemotoxizität niedriger bewertet mit Olanzapin
DGP – In einer randomisierten Studie wurde die Wirksamkeit von Olanzapin bei chemotherapiebedingter Anorexie für Patienten mit unterschiedlichen Krebserkrankungen untersucht. Der Großteil der Patienten hatte Darm- (55 %) oder Lungenkrebs (35 %). Die Studie ergab einen höheren Anteil von Patienten mit einer Appetitzunahme und einer Gewichtszunahme von über 5 % mit Olanzapin versus Placebo. Die Lebensqualität und der Ernährungsstatus wurden in der Olanzapin-Gruppe ebenfalls höher bewertet, während es zu weniger Chemotoxizität kam.
Anorexie, der Verlust des Appetitgefühls, betrifft 40 – 60 % der Krebspatienten. Hinzu kommt, dass viele Chemotherapie-Medikamente die ohnehin schon bestehende Appetitlosigkeit verstärken. Als Folge einer Anorexie kann Unterernährung auftreten, die schwere körperliche Schäden verursachen kann. Dies kann die Toleranz gegenüber einer Chemotherapie indirekt verringern und die Überlebenschancen von Krebspatienten negativ beeinflussen. Besonders bei Magen-, Darm- und Lungenkrebs tritt Anorexie häufig auf.
Appetitverlust großes Problem bei Krebserkrankungen
In einer randomisierten, kontrollierten Studie wurde der Einsatz von Olanzapin bei Krebspatienten mit Anorexie untersucht. Dabei handelt es sich um ein Neuroleptikum mit antagonistischer Wirkung gegenüber Dopamin- und Serotoninrezeptoren. Das Medikament wird in der psychiatrischen Behandlung, vor allem bei schizophrenen Psychosen oder der Bipolaren Störung, eingesetzt. Eine in diesem Zusammenhang als unerwünscht geltende Nebenwirkung bei der Behandlung mit Olanzapin ist eine häufig starke Gewichtszunahme. Diese Nebenwirkung wurde bereits für die Behandlung von Magersucht (Anorexia nervosa) genutzt. Nun haben Wissenschaftler untersucht, ob das Medikament auch bei chemotherapiebedingter Anorexie eingesetzt werden kann. Für die Studie wurden Patienten mit unterschiedlichen Krebserkrankungen randomisiert 1:1 aufgeteilt und erhielten eine Chemotherapie mit entweder Olanzapin oder einem Placebo. Beide Gruppen erhielten außerdem eine Ernährungsberatung.
Die Zunahme des Appetits wurde mit zwei unterschiedlichen Bewertungssystemen untersucht: Die Patienten schätzten auf einer visuellen Analogskala (VAS) ihren Appetit selbst ein, daneben wurden die Symptome in einem speziellen Fragebogen erfragt (Functional Assessment of Chronic Illness Therapy system of Quality-of-Life questionnaires Anorexia Cachexia subscale, FAACT ACS).
Randomisiert-kontrollierte Studie: Kann Neuroleptikum bei Anorexie helfen?
Insgesamt nahmen 112 Patienten an der Untersuchung teil. Die Studie ergab einen höheren Anteil von Patienten mit einer Appetitzunahme und einer Gewichtszunahme über 5 % in der Olanzapin-Gruppe im Vergleich zur Placebogruppe.
- Gewichtszunahme ≥ 5 %:
- Olanzapin: 60 %
- Placebo: 9 %; p < 0,001
- Verbesserung des Appetits nach VAS
- Olanzapin: 43 %
- Placebo: 13 %; p < 0,001
- Verbesserung des Appetits nach FAACT ACS Werte ≥37:
- Olanzapin: 22 %
- Placebo: p = 0,004
Zudem wurde die Lebensqualität und der Ernährungsstatus in der Olanzapin-Gruppe positiver bewertet, während die Chemotoxizität mit dem Neuroleptikum geringer ausfiel.
Mehr Gewichtszunahme, höhere Lebensqualität in der Olanzapin-Gruppe
Die Autoren schlussfolgerten, dass die Behandlung mit Olanzapin eine einfache, kostengünstige und gut verträgliche Maßnahme sei, die Appetit und Gewicht bei neu-diagnostizierten Patienten unter Chemotherapie deutlich verbessere.
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