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Seelisches Wohlbefinden reduziert entzündliche Biomarker bei CED

Original Titel:
Do interventions for mood improve inflammatory biomarkers in inflammatory bowel disease?: a systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Psychische Behandlungen als ergänzende Therapien für CED-Patienten?
  • Systematischer Review und Metaanalyse; 28 randomisiert-kontrollierte Studien mit 1 789 Patienten
  • Psychoneuroimmunologische Mechanismen beeinflussen CED-Prognose
  • Psychiatrische Interventionen beeinflussen Spiegel entzündlicher Biomarker
  • Fäkales Calprotectin und C-reaktives Protein konnten reduziert werden

 

DGP Eine aktueller Überblicksartikel hat sich mit dem Einfluss psychoneuroimmunologischer Mechanismen und der Darm-Hirn-Achse auf die Krankheitsaktivität und das Fortschreiten von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) beschäftigt.


Die Psychoneuroimmunologie beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen Psyche, Nervensystem und Immunsystem. Eine Metaanalyse aus Großbritannien hat nun untersucht, ob Interventionen zur Verbesserung der Stimmung (z. B. Depression, Angstzustände und Stress) das Entzündungsniveau bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen beeinflussen können. Zudem wurde untersucht, über welche Botenstoffe ein solcher Effekt vermittelt wird.

Metaanalyse untersucht Zusammenhang zwischen Stimmung und Entzündungsbiomarkern

Hierfür durchsuchten die Wissenschaftler 5 elektronische Datenbanken nach geeigneten Studien. Es wurden randomisierte, kontrollierte Studien eingeschlossen, welche Interventionen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit und Stimmung bei Erwachsenen mit CED zum Gegenstand hatten. Ein weiteres Kriterium war die Untersuchung von entzündlichen Ergebnissen vor und nach den Interventionen. In den Studien wurden ein oder mehrere Endzündungsbiomarker dokumentiert. Die Richtlinien „Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-analyses“ (PRISMA) wurden von den Studienautoren befolgt.

Psychologische Therapien waren Bewegung und Antidepressiva überlegen

Es erfüllten 28 randomisiert-kontrollierte Studien mit 1 789 Studienteilnehmern die Einschlusskriterien. Die Interventionen zeigten kleine, statistisch signifikante Auswirkungen auf Biomarker (-0,35; 95 % Konfidenzintervall, KI: -0,48 – -0,22; p < 0,001) und mittlere Auswirkungen auf die Stimmung (-0,50; 95 % KI: -0,73 – -0,27; p < 0,001). Einzelne Analysen zeigten geringe Auswirkungen auf das fäkale Calprotectin (-0,19; 95 % KI: -0,34 – -0,03; p = 0,018) und C-reaktives Protein (-0,29; 95 % KI: -0,47 – -0,10; p = 0,002). Die Effektgrößen waren bei psychologischen Therapieinterventionen im Vergleich zu Training oder Antidepressiva größer, speziell wenn die Stimmung verbessert wurde.

Psychologische Interventionen reduzieren Entzündungen

Behandlungen, die sich auf die Stimmung auswirkten, hatten geichzeitig positive Auswirkungen auf den Entzündungsstatus der Probanden sowie auf krankheitsspezifische Biomarker (fäkales Calprotectin und C-reaktives Protein). Mit psychologischen Interventionen konnten die größten Effekte auf entzündliche Biomarker erzielt werden. Weitere Forschungsarbeiten sind allerdings erforderlich, um die zugrundeliegenden Mechanismen weiter zu erforschen, so das Resümee der Autoren.

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