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Innovative Fortschritte in der Endoskopie: Der Traum vom Nähen wird wahr
Die Universitätsmedizin Magdeburg führt als erstes Zentrum außerhalb von Japan ein neues Therapieverfahren ein: das sogenannte Endoskopische Freihandnähen. Dies stellt eine bedeutende Innovation dar in der Art und Weise, wie Schleimhaut- und Defektverschlüsse durchgeführt werden. Bisher war es, ähnlich den Anfängen der Laparoskopie, nicht möglich, in Analogie zur traditionellen Operationstechnik mit Nadel und Faden zu nähen.
Für den Verschluss von Schleimhautdefekten oder Wanddefekten im Verdauungstrakt wurden bisher Clips verwendet oder Nähte mussten kostspielig und technisch aufwendig implantiert und verankert werden. Das Nähen stellte dabei eine besondere Herausforderung dar, da die exakte Steuerung der Geräte sowie die Notwendigkeit, alles durch einen Arbeitskanal zu führen, das Knoten impraktikabel und nahezu unmöglich machte. Die Universitätsklinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie Magdeburg unter der Leitung von Professorin Dr. med. Verena Keitel-Anselmino präsentiert nun eine effiziente Lösung: Innovative Fäden mit einer besonderen Struktur, die das Knoten überflüssig machen, sowie einen ersten Nadelhalter, der zuverlässig manipulierbar ist.
Prof. Dr. med. Jochen Weigt, Leiter der Endoskopieabteilung und Facharzt für Innere Medizin und Gastroentorologie, betont: „Wir sind stolz darauf, das erste Zentrum außerhalb von Tokio zu sein, das dieses neue Therapieverfahren testen durfte, und wir setzen die Technik mittlerweile erfolgreich ein.“ Unter der Leitung von Prof. Weigt in Zusammenarbeit mit dem Hersteller des Nadelhalters werden auch Ausbildungskurse für Ärzt:innen und Assistenzpersonal an anderen Kliniken angeboten, um die Anwendung dieses neuen Verfahrens zu lehren und zu verbreiten.
Das Verfahren ist derzeit für den Verschluss von Schleimhautdefekten zugelassen, aber es besteht die Zuversicht, dass sich weitere Indikationen für den Einsatz dieser innovativen Technologie ergeben werden.
Diese Entwicklung stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Endoskopie dar. „Wir freuen uns darauf, die Zukunft dieses innovativen Verfahrens in der medizinischen Praxis weiter zu gestalten und weiterführende Anwendungen zu entwickeln und zu erforschen“, so Prof. Weigt.