Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen
Frauen mit MS: Ponesimod effektiver als Teriflunomid
Original Titel:
Efficacy and Safety of Ponesimod Compared with Teriflunomide in Female Patients with Relapsing Multiple Sclerosis: Findings from the Pivotal OPTIMUM Study
- Mehr Frauen mit MS als Männer, aber selten geschlechtsspezifische Wirksamkeitsanalysen
- Post-hoc-Analyse von Phase-III-Studie
- Ponesimod versus Teriflunomid bei 735 Patientinnen
- Geringere jährliche Rückfallrate, weniger Fatigue und Beeinträchtigung, weniger aktive Läsionen mit Ponesimod
- Kein Unterschied in Behinderungsakkumulation und Zahl unerwünschter Ereignisse
DGP – Die geschlechtsspezifische Post-hoc-Wirksamkeitsanalyse einer Phase-III-Studie mit Ponesimod versus Teriflunomid zeigte höhere Wirksamkeit von Ponesimod bei Frauen mit MS in mehreren Aspekten. Unterschiede in der Zahl unerwünschter Ereignisse und der Behinderungsakkumulation konnten jedoch nicht festgestellt werden.
Multiple Sklerose (MS) betrifft Frauen dreimal häufig als Männer. Die Wirksamkeit von krankheitsmodifizierenden Medikamenten wird jedoch bislang nicht geschlechtsspezifisch geprüft. Wissenschaftler führten nun eine Post-hoc-Analyse von Daten einer Phase-III-Studie zu den Wirkstoffen Ponesimod und Teriflunomid mit Fokus auf Patientinnen durch.
Mehr Frauen mit MS als Männer, aber selten geschlechtsspezifische Wirksamkeitsanalysen
Erwachsene Patientinnen mit schubförmig-remittierender MS wurden in der doppelblind durchgeführten Studie der Phase 3 (OPTIMUM) randomisiert einer Behandlung mit entweder Ponesimod (20 mg) oder Teriflunomid (14 mg) zugewiesen. Die Behandlung erfolgte einmal täglich für bis zu 108 Wochen. Vorrangig wurde die jährliche Rückfallrate ermittelt (primärer Endpunkt). Als sekundäre Endpunkte erfasste die Studie Symptomveränderungen in Bezug auf Fatigue und Beeinträchtigung (Fatigue Symptom and Impact Questionnaire-Relapsing Multiple Sclerosis, FSIQ-RMS) in Woche 108, die Zahl in bildgebenden Verfahren (Magnetresonanztomographie, MRT) nachweisbarer, aktiver Läsionen pro Jahr (combined unique active lesions, CUAL) und den Anteil der Patientinnen, bei denen es bis nach 12 Wochen oder nach 24 Wochen zu einer bestätigten Steigerung des Behinderungsgrads (confirmed disability accumulation, CDA) kam.
Post-hoc-Analyse von Phase-III-Studie: Ponesimod versus Teriflunomid bei 735 Patientinnen
Die Analyse umfasste insgesamt 735 Patientinnen, davon 581 im fortpflanzungsfähigen Alter, die entweder Ponesimod (n = 363; 49,4 %) oder Teriflunomid (n = 372; 50,6 %) erhielten. Die relative Risikoreduktion in für die jährliche Rückfallrate betrug 33,1 % mit Ponesimod im Vergleich zu Teriflunomid. Die Behandlungsgruppen unterschieden sich signifikant in Bezug auf Fatigue und Beeinträchtigung, mit geringerer Belastung in der Ponesimod-Gruppe. Zudem wurden unter Ponesimod weniger aktive Läsionen im MRT festgestellt.
Wirksamkeitsanalyse
- Jährliche Rückfallrate: Ponesimod: 0,192; Teriflunomid: 0,286; p < 0,002
- Fatigue, FSIQ-RMS; Mittelwertdifferenz: -4,34; Ponesimod: 0,12; Teriflunomid: 4,46; p = 0,002
- Ratenverhältnis aktiver Läsionen pro Jahr: 0,601; Ponesimod: 1,45; Teriflunomid: 2,41; p < 0,0001
Das Risiko für eine bestätigte Steigerung des Behinderungsgrads war nach 12 sowie nach 24 Wochen nominell, aber nicht signifikant geringer mit Ponesimod als mit Teriflunomid (Hazard ratio, HR: 12 Wochen CDA: 0,83; p = 0,38; 24 Wochen CDA: 0,91; p = 0,69).
Geringere Rückfallrate, weniger Fatigue, Beeinträchtigung und aktive Läsionen mit Ponesimod
Es traten in beiden Behandlungsgruppen vergleichbar häufig unerwünschte Ereignisse im Rahmen der Behandlung auf (Ponesimod: 89,0 %; Teriflunomid: 90,1 %).
Sicherheit und Behinderungsakkumulation vergleichbar
Die Wirksamkeitsanalyse der Behandlung von Frauen mit MS demonstrierte somit eine höhere Wirksamkeit von Ponesimod im Vergleich zu Teriflunomid anhand mehrerer Aspekte. Die Sicherheit der beiden Wirkstoffe war, bezogen auf die Rate unerwünschter Ereignisse, vergleichbar. Es kam zudem ähnlich häufig zu einem Fortschritt des Behinderungsgrads in beiden Behandlungsgruppen.
© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom