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Chance oder Risiko: Was bedeutet New Work für Menschen mit Rheuma?
** RheumaPreis 2024**Bis 30. Juni bewerben** Schwerpunkte New Work sowie Aus- und Weiterbildung
Berlin/Düsseldorf – Trotz körperlicher Einschränkungen ein erfülltes Berufsleben zu haben sollte heute selbstverständlich sein. Dennoch sehen sich Menschen mit Behinderungen auf dem Arbeitsmarkt immer wieder besonderen Herausforderungen gegenüber. Darauf macht die Initiative RheumaPreis aufmerksam. Sie würdigt berufstätige Rheuma-Betroffene und ihre Arbeitgeber für kreative Lösungen rund um das Thema Arbeit und Rheuma. In diesem Jahr liegt ein Schwerpunkt der Ausschreibung auf mobilem Arbeiten und anderen Möglichkeiten des „New Work“. Diese neue Art zu Arbeiten kann dazu beitragen, Hürden für Menschen mit Einschränkungen abzubauen und ihnen den Einstieg oder den Verbleib im Beruf erleichtern. Doch ist New Work ausschließlich eine Chance – oder birgt es auch Risiken? Welche Erfahrungen haben Sie als Betroffene oder als Arbeit gebender Betrieb mit der neuen Arbeitswelt gemacht? Bewerben Sie sich mit Ihrer Geschichte! Die Preisverleihung findet am 21. September in Düsseldorf statt.
Längst nicht jede entzündlich-rheumatische Erkrankung führt zu dauerhaften Einschränkungen oder einem anerkannten „Grad der Behinderung“. Dank neuer, hochwirksamer Therapien können viele Betroffene ein weitgehend beschwerdefreies Leben führen. Dennoch können häufiger Arzttermine notwendig werden, ein plötzlicher Krankheitsschub kann Pausen erzwingen, oder körperlich belastende Tätigkeiten müssen aufgegeben werden. Die neuen Trends auf dem Arbeitsmarkt – von Digitalisierung und Home-Office bis hin zum Job-Carving – scheinen daher wie zugeschnitten auf die Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten mit Rheuma. Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie sind die Möglichkeiten, sich ein räumlich und zeitlich flexibles Arbeitsumfeld zu schaffen, deutlich größer geworden. Für mobilitätseingeschränkte Menschen kann dies eine Voraussetzung sein, um überhaupt arbeiten zu können. Und auch dann, wenn die Isolation am heimischen Schreibtisch zur Belastung werden sollte, hält die Digitalisierung eine Zwischenlösung parat: Die Arbeit von so genannten Third-Places aus, belebteren Orten wie etwa einem Gemeindezentrum oder einem Co-Working-Space. Trotz kurzer Wege wird so auch sozialer Austausch möglich.
Noch hält die Arbeitsrealität jedoch nicht mit den neuen Möglichkeiten Schritt. Wie aktuellere Erhebungen zeigen, ist die Arbeitslosenquote bei Menschen mit Behinderung mehr als doppelt so hoch wie in der Allgemeinbevölkerung. Auch ihre Chance, einen neuen Arbeitsplatz zu finden, ist deutlich geringer. In ihrem aktuellen Inklusionsbarometer Arbeit berichtet die Aktion Mensch zudem, dass mehr als ein Viertel der deutschen Unternehmen, die Menschen mit Behinderung beschäftigen müssten, dies nicht tun. Das ist nicht nur für die Arbeitssuchenden tragisch. Angesichts des Fachkräftemangels vergeben sich auch die Betriebe eine große Chance, hochqualifizierte Mitarbeitende zu gewinnen – immerhin haben rund 10 bis 15 Prozent der Menschen im erwerbsfähigen Alter eine Behinderung, viele davon mit guter Qualifikation. Dass sie mit ihrer Expertise einen überaus wertvollen Beitrag leisten können, haben die RheumaPreisträger der vergangenen Jahre eindrücklich bewiesen.
Werden auch Sie zum Botschafter für einen offenen Umgang mit der Erkrankung!
Der RheumaPreis wird in diesem Jahr bereits zum 16. Mal vergeben. Ein Anliegen der Partner der Initiative ist es, auf die Herausforderungen aufmerksam zu machen, denen chronisch Kranke auf dem Arbeitsmarkt begegnen, sowie Offenheit und Akzeptanz zu fördern – im Betrieb, aber auch in der Gesellschaft. Neben New Work liegt ein zweiter Schwerpunkt der diesjährigen Ausschreibung auf der Aus- oder Weiterbildung. Entzündlich-rheumatische Erkrankungen kennen keine Altersgrenze und betreffen auch Jugendliche, die sich noch in ihrer Ausbildung befinden. Zum anderen können die rheumatischen Beschwerden auch in späteren Jahren noch eine Umschulung oder eine Weiterbildung notwendig machen, etwa um eine Weiterbeschäftigung im selben Betrieb zu ermöglichen.
Unabhängig von den thematischen Schwerpunkten steht die Bewerbung allen Berufstätigen mit Rheuma offen.
Bewerben können sich Rheuma-Betroffene in allen Phasen ihres Berufslebens – Auszubildende oder Studierende ebenso wie Angestellte oder Selbstständige. Auch Bewerbungen von Seiten der arbeitgebenden Betriebe sowie Team-Bewerbungen sind möglich. Bewerbungsschluss ist der 30. Juni 2024.
Die Ausschreibung für den RheumaPreis 2024 sowie Bewerbungsformulare zum Download stehen online unter www.rheumapreis.de zur Verfügung.
Quellen:
Flüter-Hoffmann, Christiane, Traub, Patricia, 2023, Menschen mit Behinderungen im Homeoffice – Erleichterung für die Inklusion? Eine Gegenüberstellung von Deutschland und einigen angelsächsischen Ländern, IW-Report, Nr. 10, Köln
BIHA Hamburg, New Work und Inklusion, 2019, BIHA_Broschüre_WEB_Version.pdf (charta-der-vielfalt.de)
Initiative Neue Qualität der Arbeit, Das INQA-Themenfeld Diversität, Das INQA-Themenfeld Diversity: Diversität nutzen – INQA.de – Initiative Neue Qualität der Arbeit
Aktion Mensch, Handelsblatt Research Institute: Inklusionsbarometer Arbeit, Ein Instrument zur Messung von Fortschritten bei der Inklusion von Menschen mit Behinderung auf dem deutschen Arbeitsmarkt 11. Jahrgang (2023)
Mitglieder der Initiative RheumaPreis:
– AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
– Berufsverband Deutscher Rheumatologen e. V. (BDRh)
– Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG (BI)
– Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen (BIH)
– Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e. V. (DGRh)
– Deutsche Kinderrheuma-Stiftung
– Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V.
– Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew (DVMB) e. V.
– Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V.
– Fachverband Rheumatologische Fachassistenz e. V.
– Lilly Deutschland GmbH
– Lupus Erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e. V.
– Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) e. V.