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CED: Höheres Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs
Original Titel:
Meta-analysis: Risk of pancreatic cancer in patients with inflammatory bowel disease
- Mehr Bauchspeicheldrüsenkrebs bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa?
- Metaanalyse über 11 Kohortenstudien und 2 Mendelsche Randomisierungsstudien
- Anstieg der jährlichen Inzidenz von Bauchspeicheldrüsenkrebs bei CED
- Risikoerhöhung um 79 %
- Genetische Veranlagung für CED mit Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs assoziiert
DGP – Menschen mit CED haben laut den Ergebnissen einer aktuellen Metaanalyse ein erhöhtes Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs. Diese wird möglicherweise durch eine genetische Veranlagung für CED verstärkt und unterscheidet sich nicht zwischen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Der Zusammenhang zwischen chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und Bauchspeicheldrüsenkrebs wurde in früheren Studien bereits untersucht. Diese Studien haben allerdings inkonsistente Ergebnisse geliefert. Wissenschaftler aus den USA und dem Iran haben nun einen umfassenden systematischen Review zum Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs bei Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen veröffentlicht.
Beeinflusst CED das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs?
Die Autoren ermittelten relevante Studien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken Embase, PubMed, Scopus und ProQuest mit Veröffentlichungen bis 31. Oktober 2023 . Eingeschlossen wurden bevölkerungsbasierte Kohortenstudien, die das Risiko des Auftretens von Bauchspeicheldrüsenkrebs bei Erwachsenen mit CED im Vergleich zur Nicht-CED-Population evaluierten. Zudem wurden genetische Assoziationsstudien (Mendelsche Randomisierung) verwendet, die den Zusammenhang zwischen CED und dem Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs untersuchten. Die Wissenschaftler berichteten zusammengefasste relative Risiken (RR) und 95 % Konfidenzintervalle (95 % KI) zur Einschätzung der Assoziationen.
Metaanalyse über 13 Kohortenstudien und 2 genetische Assoziationsstudien
Es wurden insgesamt 13 Studien in die Metaanalyse eingeschlossen. In 11 Kohortenstudien erhöhte sich das Risiko, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken, bei Patienten mit CED um 79 % (RR = 1,79; 95 % KI: 1,16 – 2,75). Sowohl Patienten mit Morbus Crohn (RR = 1,42; 95 % KI: 1,24 – 1,63) als auch mit Colitis ulcerosa (RR = 1,50; 95 % KI: 1,17 – 1,92) hatten ein erhöhtes Risiko. Die jährliche Inzidenz von Bauchspeicheldrüsenkrebs, der möglicherweise auf CED zurückzuführen ist, stieg um 55 Fälle pro Million (95 % KI: 17 – 103). Die zwei betrachteten genetischen Assoziationsstudien zeigten, dass eine genetische Veranlagung für CED mit einem erhöhten Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs assoziiert ist.
Risikoanstieg um 79 % – genetische Veranlagung für CED relevant
Die Ergebnisse der Metaanalyse deuten laut der Autoren auf einen moderaten Anstieg des Risikos für Bauchspeicheldrüsenkrebs bei Menschen mit CED hin. Dieser Zusammenhang wird durch die genetische Veranlagung für CED noch verstärkt. Das erhöhte Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs ist demnach zudem wahrscheinlich bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa ähnlich.
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