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Lungenkrebs
Höheres Lungenkrebsrisiko nach Lebertransplantation
Original Titel:
Lung cancer incidences after liver transplantation: A systematic review and meta-analysis
- Einfluss einer Lebertransplantation auf das Lungenkrebsrisiko?
- Systematischer Review mit Metaanalyse über 15 Studien mit 76 897 Patienten
- Risiko für Lungenkrebs nach einer Lebertransplantation verdoppelt
- Genaue Ursache noch nicht vollständig geklärt, Immunsuppressiva eventuell relevant
- Risikofaktoren erforschen, Früherkennung verbessern
DGP – Ein systematischer Review mit Metaanalyse über 15 Studien mit über 76 000 Patienten nach Lebertransplantation zeigte ein verdoppeltes Risiko für Lungenkrebs im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Risikofaktoren sind noch Gegenstand der Forschung, die Autoren betonen zudem die Bedeutung von Früherkennungsmaßnahmen.
Die Lebertransplantation hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als wichtige Behandlungsoption bei akutem Leberversagen, Lebererkrankungen im Endstadium und Leberkrebs erwiesen. Mit der Verbesserung von Operationstechniken, postoperativer Versorgung und der Optimierung der immunsuppressiven Therapie haben sich die Überlebensraten stetig verbessert. In Europa liegt die 5-Jahres-Überlebensrate von Lebertransplantationspatienten nun bei 74 %. Die deutlich verbesserten Überlebensraten lassen mittlerweile zu, dass der langfristen Prognose mehr Aufmerksamkeit zukommt. Hier zeigt sich jedoch, dass bei den Transplantationspatienten später häufig Tumorerkrankungen auftreten. Nach Lebertransplantationen stellen Krebserkrankungen mittlerweile sogar die häufigste Todesursache dar. Besonders häufig treten Lungenkarzinome auf, legten Studien nahe.
Krebserkrankungen häufiger nach Lebertransplantationen?
In einer Metaanalyse wurde nun der mögliche Zusammenhang zwischen Lebertransplantation und Lungenkrebs genauer untersucht. Die Autoren ermittelten relevante Studien in den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Web of Science und Embase.
Systematischer Review mit Metaanalyse über 15 Studien mit 76 897 Patienten
In die Analyse wurden 15 Studien mit insgesamt 76 897 Transplantationspatienten aufgenommen. Das Lungenkrebsrisiko war nach der Lebertransplantation statistisch signifikant erhöht und im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung verdoppelt.
Lungenkrebsrisikonach Lebertransplantation vs. Allgemeinbevölkerung:
- Standardisiertes Inzidenzverhältnis (SIR): 2,06; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,73 – 2,46; p < 0,001
Lungenkrebsrisiko nach der Lebertransplantation deutlich erhöht
Die genauen Ursachen für das erhöhte Krebsrisiko nach Organtransplantationen sind noch nicht vollständig geklärt. Wissenschaftler vermuten jedoch, dass immunsuppressive Medikamente, die aufgrund der Transplantation dauerhaft eingenommen werden müssen, eine wichtige Rolle spielen. Diese Medikamente unterdrücken die Immunantwort des Körpers, sind aber für den Erfolg der Transplantation unentbehrlich, da das transplantierte Organ sonst durch den Körper abgestoßen werden würde. Neuere Immunsuppressiva, die eventuell Anti-Tumor-Effekte haben, könnten die Inzidenz der Krebserkrankungen verringern, mutmaßen die Autoren. Jedoch besteht hier noch mehr Forschungsbedarf. Darüber hinaus könnte die Dosierung der Immunsuppressiva mit Hilfe neuerer Monitoringtechniken womöglich reduziert werden, um nachteilige Effekte der Immunsuppression zu senken.
Risikofaktoren erforschen, Früherkennung verbessern
Die Autoren schlussfolgerten, dass das Lungenkrebsrisiko nach einer Lebertransplantation signifikant erhöht sei. Die Erforschung der entscheidenden Risikofaktoren und die Entwicklung eines standardisierten Überwachungsprogramm zur Früherkennung seien daher entscheidend.
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