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Diabetes

Reduziert Cannabis das Diabetes-Risiko?

Original Titel:
Association between cannabis use and risk of diabetes mellitus type 2: A systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Cannabis: Komplexer Einfluss auf unter anderem den Glukose-Stoffwechsel
  • Relevant für Diabetes-Risiko?
  • Metaanalyse über 7 Studien
  • Risiko für Typ-2-Diabetes reduziert mit Cannabis (OR: 0,48)
  • Hohe Heterogenität der Studien
  • Hinweise auf reduziertes Diabetes-Risiko bei Cannabis-Konsumenten

 

DGP Eine Metaanalyse über 7 Studien deutet auf ein reduziertes Risiko für Typ-2-Diabetes bei Cannabis-Konsumenten. Die Autoren sehen jedoch Bedarf für weitere, gezielte Studien.


Der Konsum von Cannabis hat multiple Effekte auf den Stoffwechsel über verschiedenste physiologische Pfade. Unter anderem wird der Zuckerstoffwechsel, konkreter die Glukose-Regulation und Insulin-Sekretion, beeinflusst. Welchen Einfluss Cannabis auf Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes hat, ist allerdings unklar.

Cannabis: Komplexer Einfluss auf unter anderem den Glukose-Stoffwechsel

Die vorliegende Studie evaluierte den Zusammenhang zwischen Cannabis-Konsum und dem Risiko für Typ-2-Diabetes. Dazu führten die Autoren eine systematische Recherche nach relevanten Studien in den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Scopus, Embase, Proquest, Web of Science und Cochrane Library durch. Randomisiert-kontrollierte Studien, Kohortenstudien und Fall-Kontrollstudien mit Veröffentlichung bis 1. Juli 2022 wurden berücksichtigt. In einer Metaanalyse ermittelten die Wissenschaftler schließlich das Risiko für Diabetes anhand der Odds Ratio (OR) mit 95 % Konfidenzintervall (95 % KI).

Metaanalyse über 7 Studien, hohe Heterogenität

Die Metaanalyse umfasste 7 Studien zu 11 Umfragen und 4 Kohorten. Das Risiko für eine Diabetes-Typ-2-Erkrankung war demnach bei Cannabis-Nutzern um 52 % reduziert im Vergleich zu Personen, die kein Cannabis konsumierten (OR: 0,48; 95 % KI: 0,39 – 0,59).

Hinweise auf reduziertes Diabetes-Risiko bei Cannabis-Konsumenten

Die Analyse über mehrere Studien deutet somit auf ein reduziertes Diabetesrisiko bei Cannabis-Konsumenten. Allerdings, so betonen die Autoren, besteht eine hohe Heterogenität der Studien, die die Einschätzung erschwert. Mit der Zunahme des Cannabis-Konsums, auch im Kontext von Legalisierungen, sollten Effekte des Konsums auf eine Reihe von Erkrankungen demnach weiter untersucht werden.

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