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Adipositas / Übergewicht
BMI vor der Behandlung beeinflusst die blutdrucksenkende Wirkung von SGLT2-Inhibitoren
Original Titel:
Pretreatment body mass index affects achievement of target blood pressure with sodium-glucose cotransporter 2 inhibitors in patients with type 2 diabetes mellitus and chronic kidney disease
- SGLT-2-Inhibitoren senken Blutdruck
- Beeinflusst Ausgangsgewicht zu Beginn der Behandlung Blutdruck?
- Japanische Patienten mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung
- Zielblutdruck (< 130/80 mmHg) bei Probanden mit Body-Mass-Index unter 29,1 erreicht
- Gewichtsreduktion vor Beginn der Behandlung mit SGLT2-Inhibitoren sinnvoll
DGP – SGLT-2-Inhibitoren können bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung den Blutdruck senken. Eine aktuelle Studie aus Japan hat nun festgestellt, dass der BMI zu Beginn der Behandlung den blutdrucksenkenden Effekt von SGLT-2-Inhibitoren beeinflussen kann.
SGLT-2-Inhibitoren (SGLT2-I) zeichnen sich durch exzellente antihypertensive Effekte und antihypoglykämische Effekte aus. Bisher ist nicht bekannt, ob der Body-Mass-Index (BMI) die blutdrucksenkenden Eigenschaften von SGLT-2-Inhibitoren beeinflusst. Eine aktuelle Studie hat nun den Einfluss des BMI zu Beginn der SGLT2-I-Therapie (Baseline) auf die Erreichung des Zielblutdrucks untersucht.
SGLT-2-Inhibitoren zur Senkung von Blutzucker und Blutdruck: Spielt Gewicht eine Rolle?
Bei allen Teilnehmern lagen die Diagnosen Typ-2-Diabtes und chronische Nierenerkrankung vor. Die Patienten wurden seit mindestens einem Jahr mit SGLT-2-Inhibitoren behandelt. Primärer Endpunkt war die Erreichung des Zielblutdrucks von (< 130/80 mmHg) nach der Behandlung mit SGLT2-Inhibitoren. Die Patienten wurden abhängig von ihrem BMI (< 29,1 oder ≥ 29,1) in zwei Gruppen aufgeteilt.
Erreichung des Zielblutdrucks je nach BMI: 447 Diabetes-Patienten mit chronischer Nierenerkrankung
Insgesamt nahmen 447 Personen an der Studie teil. In der Gruppe mit BMI < 29,1 erreichten signifikant mehr Probanden (34 %) als in der Gruppe mit BMI ≥ 29,1 (21 %) den Zielblutdruck (p = 0,03). In der Gruppe mit BMI ≥ 29,1 betrug die Odds Ratio für das Erreichen des angestrebten Blutdrucks 0,50 (95 % Konfidenzintervall, KI: 0,28 – 0,90; p = 0,02). Die Gruppe mit niedrigerem BMI (< 29,1) hatte nach der SGLT2-I-Behandlung signifikant niedrigere systolische und diastolische Blutdruckwerte als die Gruppe mit höhrerem BMI (≥ 29,1). Nur die Gruppe mit einem BMI < 29,1 zeigte nach der SGLT2-I-Behandlung eine signifikante Abnahme des logarithmischen Albumin-Kreatinin-Verhältnisses gegenüber dem Ausgangswert. Dies deutet darauf hin, dass sich die Nierengesundheit bei den Probanden mit niedrigerem Körpergewicht verbessert hatte.
BMI beeinflusst blutdrucksenkende Wirkung von SGLT2-Inhibitoren
Bei Studienteilnehmern mit Typ-2-Diabetes (T2D) und chronischer Nierenerkrankung war der Ausgangs-BMI demnach mit der blutdrucksenkenden Wirkung von SGLT2-Inhibitoren assoziiert. Patienten in der Gruppe mit niedrigerem Ausgangs-BMI erreichten mit höherer Wahrscheinlichkeit den angestrebten Zielblutdruck mit Hilfe der SGLT2-I-Behandlung. Der BMI vor der Behandlung beeinflusste somit die blutdrucksenkende Wirkung von SGLT2-Inhibitoren bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung.
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