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Prostatakrebs
Mittel gegen Haarausfall und Prostatahyperplasie ohne Effekt auf Prostatakrebssterblichkeit
Original Titel:
Association Between 5α-Reductase Inhibitors and Prostate Cancer Mortality: A Systematic Review and Meta-analysis
- 5-Alpha-Reduktasehemmer gegen Prostatahyperplasien oder Haarausfall: Effektiv gegen Prostatakrebsmortalität?
- Metaanalyse über 11 Studien mit über 3 Millionen Patienten
- Kein signifikanter Zusammenhang zwischen Prostatakrebsmortalität und 5-Alpha-Reduktasehemmern
DGP – Eine Metaanalyse über 11 Studien mit über 3 Millionen Patienten fand keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der Einnahme von 5-Alpha-Reduktasehemmern und der Prostatakrebsmortalität.
5-Alpha-Reduktasehemmer werden hauptsächlich für die Behandlung von Prostatahyperplasien oder Haarausfall eingesetzt. Diese Medikamente bremsen die Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron und verringern so das Zellwachstum der Prostata.
Behandlung von Prostatahyperplasien oder Haarausfall: Relevant bei Prostatakrebs?
Studien haben bisher einen komplexen Zusammenhang zwischen der Einnahme von 5-Alpha-Reduktasehemmern und dem Prostatakrebsrisiko gezeigt. So zeigten zwei Studien unter 5-Alpha-Reduktasehemmeranwendern zwar eine Reduktion des Risikos, an Prostatakrebs zu erkranken, gleichzeitig war jedoch das Risiko für aggressivere Formen von Prostatakrebs erhöht. In zwei neueren Kohortenstudien kam es zudem zu sehr widersprüchlichen Ergebnissen. Während eine Studie eine Erhöhung der Prostatakrebsmortalität unter 5-Alpha-Reduktasehemmeranwendern beobachtete, wurde in einer zweiten die Reduktion der Prostatakrebsmortalität unter 5-Alpha-Reduktasehemmeranwendern festgestellt. Hierbei ist jedoch anzumerken, dass in der zweiten Studie der potenzielle Einfluss des PSA-Screening-Verhaltens berücksichtigt wurde. Da das PSA-Screening zur Früherkennung von Prostatakrebs beiträgt, kann die Mortalitätsrate beeinflusst und die Studienergebnisse so beeinflusst werden.
Komplexer Zusammenhang zwischen 5-Alpha-Reduktasehemmern und Prostatakrebs
In einer Metaanalyse wurde der Zusammenhang zwischen 5-Alpha-Reduktasehemmern und der Prostatakrebsmortalität weiter untersucht. Für die Studie wurden 11 Studien mit insgesamt 3 243 575 Teilnehmern inkludiert.
Metaanalyse über 11 Studien mit 3 243 575 Teilnehmern
Die Metaanalyse zeigte keinen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen der Einnahme von 5-Alpha-Reduktasehemmern und der Prostatakrebsmortalität. Dies war auch der Fall, wenn die Analyse auf Studien beschränkt wurde, die Patienten mit einer Diagnose von Prostatakrebs bei Studienbeginn ausschlossen oder die Analyse auf Studien beschränkt wurde, in denen das PSA-Screening berücksichtigt wurde.
Zusammenhang zwischen 5-Alpha-Reduktasehemmern und Prostatakrebsmortalität:
- Insgesamt: Hazard Ratio, HR: 1,04 (95 % Konfidenzintervall, KI: 0,80 – 1,35); p = 0,79
- Keine Prostatakrebsdiagnose zu Studienbeginn: HR: 1,00 (95 % KI: 0,60 – 1,67); p = 0,99
- Berücksichtigung von PSA-Screening-Verhalten: HR: 0,76 (95 % KI: 0,57 – 1,03); p = 0,08
Kein Zusammenhang zwischen 5-Alpha-Reduktasehemmern und Prostatakrebsmortalität in Metaanalyse
Die Autoren schlussfolgerten, dass die Analyse keinen Zusammenhang zwischen 5-Alpha-Reduktasehemmern und der Prostatakrebsmortalität zeige.
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