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Long-COVID
Geruchssinn nach Corona: Riechtraining wirkt, Alpha-Liponsäure nicht
Original Titel:
Alpha-lipoic acid does not improve olfactory training results in olfactory loss due to COVID-19: a double-blind randomized trial
- Wiederherstellung des Geruchssinns nach Coronavirus-Infektion: Kann Alpha-Liponsäure helfen?
- Zweimal täglich Riechtraining plus Alpha-Liponsäure oder Placebo
- Randomisiert-kontrollierte Studie über 12 Wochen mit abschließend 100 Teilnehmern
- Signifikante Verbesserungen der olfaktorischen Funktion nach 12 Wochen in beiden Gruppen
- Kein messbarer Vorteil von Alpha-Liponsäure
DGP – Eine randomisiert-kontrollierte Studie mit 100 Teilnehmern bestätigte die Wirksamkeit von Riechtraining über 12 Wochen bei Störungen des Geruchssinns nach Infektion mit dem neuen Coronavirus, fand aber keinen Vorteil einer ergänzenden Behandlung mit Alpha-Liponsäure.
Störungen des Geruchssinnes sind bereits bekannt als langfristiges Folge einer Infektion mit dem neuen Coronavirus. Das Wiedererlernen und Trainieren des Geruchssinns in einem olfaktorischem Training ist mittlerweile als wirksame Therapie bei Coronvirus-bedingten Störungen des Geruchssinns etabliert. Alpha-Liponsäure werden antioxidative Effekte und neuronal regenerative Fähigkeiten zugeschrieben. Frühere Studien legten nahe, dass eine Behandlung mit Alpha-Liponsäure die Wiederherstellung des Geruchssinns fördern könne. Dies untersuchte nun eine randomisiert-kontrollierte Studie ergänzend zu olfaktorischem Training.
Wiederherstellung des Geruchssinns nach Coronavirus-Infektion: Kann Alpha-Liponsäure helfen?
Zur ambulant durchgeführten Untersuchung wurden erwachsene Personen eingeladen, die mindestens 3 Monate nach einer Coronavirus-Infektion noch an einer anhaltenden Störung des Geruchssinns litten. Die Studie wurde doppelblind, randomisiert-kontrolliert durchgeführt. Die Interventionsgruppe erhielt Alpha-Liponsäure zusätzlich zu olfaktorischem Training, die Kontrollgruppe erhielt ein Placebo zusätzlich zum Riechtraining, mit Einnahme 2-mal täglich über 12 Wochen. Das olfaktorische Training wurde ebenfalls 2-mal täglich durchgeführt, mit 4 Geruchsstoffen (Rose, Eukalyptus, Zitrone und Nelke), die jeweils für 10 Sekunden gerochen werden sollten.
Störungen des Geruchssinns ermittelten die Wissenschaftler mit Hilfe einer visuellen Analogskala (VAS, alle 4 Wochen telefonisch) sowie dem CCCRC-Test (Connecticut Chemosensory Clinical Research Center test) zu Beginn der Studie sowie nach 12 Wochen, indem die Geruchsempfindlichkeit gegenüber einem Geruch (Butanol, alkoholischer Geruch) ermittelt wurde und 8 verschiedene Gerüche identifiziert werden mussten. Anhand der CCCRC-Werte (Skala von 0 bis 7) wurden Veränderungen quantifiziert, mit normalem Geruchssinn bei CCCRC-Scores 6,0 – 7,0 und Anosmie bei CCCRC-Scores 0 – 1,75.
Randomisiert-kontrollierte Studie über 12 Wochen: Riechtraining plus Alpha-Liponsäure oder Placebo
Insgesamt wurden 128 Personen in die Studie aufgenommen, von denen 100 Teilnehmer mit Nachbeobachtung über 12 Wochen analysiert werden konnten. Beide Gruppen wiesen verbesserte CCCRC-Werte (p = 0,000) auf und waren sowohl signifikant olfaktorisch empfindlicher (p = 0,000) als auch besser im Identifizieren von Gerüchen (p = 0,000). Diese Verbesserung des Geruchssinns bestätigte sich auch anhand des VAS-Wertes (p = 0,000) nach 12 Wochen.
Es wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen Interventions- und Kontrollgruppe in den verschiedenen Messungen des Geruchssinns festgestellt. Tatsächlich waren die durchschnittlichen Werte mit Alpha-Liponsäure nominell schlechter als mit Placebo. Anfänglich litten 20,4 % (10/49) der Teilnehmer in der Interventionsgruppe unter Anosmie, zum Ende der Studie sank die Häufigkeit auf 2 % (1/49). In der Kontrollgruppe waren zu Beginn 15,7 % (8/51) von Anosmie betroffen, nach 12 Wochen 7,8 % (4/51). In beiden Gruppen sank der Anteil der Personen mit schwerer Hyposmie von 53 – 54,9 % auf 30,6 -29,4 %. Normales Riechen konnte nach 12 Wochen bei 16,8 % in der Interventionsgruppe und bei 15,7 % in der Kontrollgruppe festgestellt werden.
Signifikante Verbesserungen der olfaktorischen Funktion, aber kein Effekt von Alpha-Liponsäure
Demnach erreichten die Teilnehmer der Studie, unabhängig von der Gruppenzuteilung, im Schnitt deutliche und signifikante Verbesserungen der olfaktorischen Funktion innerhalb von 12 Wochen. Die Ergebnisse unterstreichen die Wirksamkeit von Riechtraining, zeigen aber keinen Vorteil einer ergänzenden Behandlung mit Alpha-Liponsäure bei Störungen des Geruchssinns nach einer Infektion mit dem neuen Coronavirus.
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