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Arthritis / Rheuma

Rheuma-Therapie gegen Schilddrüsenerkrankungen

Original Titel:
Disease-modifying antirheumatic drugs and risk of thyroxine-treated autoimmune thyroid disease in patients with rheumatoid arthritis

Kurz & fundiert

  • Autoimmun-Schilddrüsenerkrankungen häufig bei Rheuma – helfen Rheumamittel?
  • Landesweite Kohortenstudie in Schweden: Schilddrüsenrisiko nach Rheumadiagnose
  • 13 731 Patienten mit rheumatoider Arthritis, 63 201 Kontrollpersonen
  • Reduziertes Risiko für Autoimmun-Schilddrüsenerkrankungen mit zielgerichteter Therapie
  • Krankheitsmodifizierende, antirheumatische Therapie könnte Schilddrüse schützen

 

DGP Eine landesweite Kohortenstudie in Schweden fand, dass eine krankheitsmodifizierende antirheumatische Behandlung bei rheumatoider Arthritis das Risiko für eine Autoimmun-Schilddrüsenerkrankung senken könnte.


Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse und die rheumatoide Arthritis (RA) haben genetische Gemeinsamkeiten. Dies spiegelt sich auch darin wider, dass Autoimmun-Schilddrüsenerkrankungen häufiger bei Personen mit RA auftreten. Immunmodulatorische Behandlungen gehören zum Standard der RA-Therapie, kommen aber nur selten bei Autoimmun-Schilddrüsenerkrankungen zum Einsatz.

Autoimmun-Schilddrüsenerkrankungen häufig bei Rheuma – helfen Rheumamittel?

Wissenschaftler untersuchten nun, ob eine krankheitsmodifizierende antirheumatische Behandlung bei RA das Risiko für eine Autoimmun-Schilddrüsenerkrankung senken könnte. Die landesweite Kohortenstudie umfasste Patienten mit neudiagnostizierter RA und gesunde Kontrollpersonen mit ähnlichen Charakteristika in Schweden. Patientendaten zwischen 2006 und 2018 wurden aus dem schwedischen Rheumatologie-Register erfasst. Die Autoren bestimmten das relative Risiko (Hazard Ratio) einer Autoimmun-Schilddrüsenerkrankungen nach RA-Diagnose im Vergleich zu den Kontrollpersonen und analysierten, in welchem Zusammenhang dies zu einer krankheitsmodifizierenden, antirheumatischen Therapie stand.

Landesweite Kohortenstudie in Schweden: Schilddrüsenrisiko nach Rheumadiagnose

Insgesamt wurden 13 731 RA-Patienten und 63 201 passende Kontrollpersonen aus der allgemeinen Bevölkerung betrachtet. Nach der RA-Diagnose entwickelten 2,3 % (n = 321) der RA-Patienten und 2,9 % (n = 1 838) der Kontrollpersonen eine Autoimmun-Schilddrüsenerkrankung. Dies entsprach einer Inzidenz von 3,7 pro 1 000 Personenjahre bei RA versus 4,6 pro 1 000 Personenjahre in der allgemeinen Bevölkerung. Das allgemeine Risiko war damit bei den RA-Patienten geringer als bei den Kontrollen (Hazard ratio, HR: 0,81; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,72 – 0,91). Dieser Unterschied war ausgeprägter bei RA-Patienten, die in Behandlung mit einem Biologikum (HR: 0,54; 95 % KI: 0,39 – 0,76) waren. Eine Analyse nach Wirkstoff-Untergruppen in der Gruppe der mit Biologika behandelten Patienten zeigte ein ausgeprägter reduziertes Risiko für Autoimmun-Schilddrüsenerkrankungen bei Personen, die mit TNF-Hemmern behandelt wurden (HR: 0,67; 95 % KI: 0,47 – 0,96).

Krankheitsmodifizierende, antirheumatische Therapie könnte Schilddrüse schützen

Während Patienten mit rheumatoider Arthritis generell ein höheres Risiko für Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse haben, ist das Risiko demnach anschließend an die Diagnose reduziert. Dies, zeigte die Analyse aus Schweden, könnte speziell mit der RA-Therapie, besonders mit Biologika, in Zusammenhang stehen. Die Autoren schließen, dass krankheitsmodifizierende antirheumatische Behandlungen somit einen präventiven Effekt auf Autoimmun-Schilddrüsenerkrankungen haben könnten.

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