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Prostatakrebs

Höhere progressionsfreie Überlebensrate mit stereotaktischer Bestrahlung zusätzlich zur Hormontherapie bei oligometastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs

Original Titel:
Stereotactic Body Radiation Therapy and Abiraterone Acetate for Patients Affected by Oligometastatic Castrate-Resistant Prostate Cancer: A Randomized Phase II Trial (ARTO)

Kurz & fundiert

  • Oligometastasierter, kastrationsresistenter Prostatakrebs: Stereotaktische Bestrahlung (SBRT) zusätzlich zur Hormontherapie?
  • Kontrollierte Phase-II-Studie mit 157 Patienten: Abirateron mit und ohne SBRT
  • Höhere biochemische und vollständige biochemische Ansprechrate mit zusätzlicher SBRT
  • Signifikant höhere progressionsfreie Überlebensrate mit SBRT

 

DGPEine kontrollierte Phase-II-Studie mit 157 Patienten mit oligometastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs zeigte eine höhere biochemische Ansprechrate, vollständige biochemische Ansprechrate und progressionsfreie Überlebensrate mit stereotaktischer Bestrahlung (SBRT) zusätzlich zur Hormontherapie mit Abirateron.


Die stereotaktische Bestrahlung von Kopf oder Körper (stereotactic body radiation therapy, SBRT) ist eine Methode, um insbesondere kleine Tumore oder Metastasen effektiv zu behandeln und dabei das umliegende Gewebe zu schonen. Bei dieser Methode können hohe Einzeldosen gezielt eingesetzt werden.

In einer Phase-II-Studie wurde nun untersucht, wie wirksam der Einsatz von SBRT bei oligometastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs ist. Oligometastasierter Prostatakrebs beschreibt ein Übergangsstadium zwischen lokal begrenztem und metastasiertem Prostatakrebs. In diesem Stadium haben sich erst wenige Metastasen gebildet.

Oligometastasierter Prostatakrebs: Gezielte Bestrahlung plus Hormontherapie?

Patienten mit kastrationsresistentem Prostatakrebs und drei oder weniger Metastasen wurden randomisiert 1:1 aufgeteilt und erhielten entweder eine Hormontherapie (Abirateron) oder die Hormontherapie plus SBRT. Als biochemisches Ansprechen wurde die Abnahme des prostataspezifischen Antigens (PSA) um 50 % oder mehr innerhalb von sechs Monaten nach Behandlungsstart definiert. Als vollständiges biochemisches Ansprechen wurde ein PSA-Level von ≤ 0,2 ng/ml definiert.

Kontrollierte Studie der Phase 2 mit 157 Patienten

Insgesamt nahmen 157 Patienten an der Studie teil. Der Anteil der Patienten mit biochemischer Ansprechrate und vollständiger biochemischer Ansprechrate war in der SBRT-Gruppe signifikant höher als in der Kontrollgruppe.

Biochemisches Ansprechen:

  • SBRT-Gruppe: 92,0 %
  • Kontrolle: 68,3 %
  • Odds Ratio (OR): 5,34; 95 % Konfidenzintervall, KI: 2,05 – 13,88; p = 0,001

Vollständiges biochemisches Ansprechen:

  • SBRT-Gruppe: 56 %
  • Kontrolle: 23,2 %
  • OR: 4,22; 95 % KI: 2,12 – 8,38; p < 0,001

Höhere biochemische Ansprechrate mit zusätzlicher Bestrahlung

Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 24,9 Monaten wurde in der SBRT-Gruppe ein signifikant längeres progressionsfreies Überleben erreicht als in der Kontrollgruppe. Während es in der SBRT-Gruppe bei 22 Patienten zur Progression kam, war dies bei 53 Patienten in der Kontrollgruppe der Fall.

Progressionsfreies Überleben:

  • Kontrolle vs. SBRT-Gruppe: Hazard Ratio (HR): 0,35; 95 % KI: 0,21 – 0,57; p < 0,001

Höhere progressionsfreie Überlebensrate mit SBRT

Die Autoren schlussfolgerten, dass die Phase-II-Studie einen klinischen Vorteil der stereotaktischen Bestrahlung zusätzlich zur Hormontherapie mit Abirateron bei oligometastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs zeigte.

 

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