Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen
Lebensmittel mit hohem Flavonoidgehalt hilfreich bei CED
Original Titel:
Low Dietary Flavonoid Consumption Is Associated to Severe Inflammatory Bowel Disease
- Beeinflussen Flavonoide in der Nahrung chronische Darmentzündungen?
- Hauptquellen von Flavonoiden: Obst, Gemüse und grüner Tee
- Prospektive Kohortenstudie aus Deutschland mit 204 CED-Patienten
- Inverse Korrelation zwischen Flavonoidverzehr und CED
- Niedriger Flavonoidverzehr mit höherem Schweregrad von CED verbunden
DGP – Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) können durch Umweltfaktoren wie der Ernährung beeinflusst werdem. Eine aktuelle Kohortenstudie mit 204 CED-Patienten zeigte, dass Patienten mit geringerer Aufnahme von Flavonoiden aus Obst, Gemüse oder grünem Tee ein signifikant höheres Risiko für eine schwere CED hatten. Flavonoide könnten somit eine schützende Rolle bei CED spielen.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) sind durch Entzündungen des Magen-Darm-Traktes gekennzeichnet und werden durch das Zusammenspiel von genetischen, Immun- und Umweltfaktoren begünstigt. Die Ernährung ist ein Umweltfaktor, welcher sich im Wandel der Zeit stark verändert hat. Diese Änderungen in der Ernährung wurden mit einem weltweiten Anstieg der Häufigkeit von CED in Verbindung gebracht. Eine aktuelle Kohortenstudie hat sich mit dem Zusammenhang zwischen Flavonoiden und entzündlichen Darmerkrankungen beschäftigt. Flavonoide werden mit Gemüse, Obst und grünem Tee aufgenommen. Frühere Studien zeigten mögliche Darmbarriere schützenden und entzündungshemmenden Effekte von Flavonoiden. Die Studienautoren untersuchten nun den Einfluss von Flavonoiden auf den Verlauf und den Schweregrad von CED.
Welchen Einfluss haben Flavonoide in der Nahrung auf CED?
Die prospektive Kohortenstudie mit CED-Patienten wurde zwischen 2016 und 2021 durchgeführt. Den individuellen Flavonoidverzehr berechneten die Autoren anhand von Ernährungs-Fragebögen. Zusätzlich zu den Standard-Aktivitätsscores und den verschiedenen Behandlungen wurde ein „Schweregradindex“ mit dem individuellen Flavonoidverzehr in Beziehung gesetzt. Die Patienten wurden in 3 verschiedene Schweregradbereiche eingeteilt: leichte, mittelschwere und schwere Erkrankung.
Kohortenstudie aus Deutschland mit 204 Probanden mit CED
Insgesamt nahmen 204 CED-Patienten (Morbus Crohn: n = 126; Colitis ulcerosa: n = 78) an der Studie teil. Es wurde eine umgekehrte Korrelation (r = -0,0549; p = 0,01) zwischen Flavonoidverzehr und Schweregrad der CED festgestellt. Der Flavonoidverzehr von Patienten mit schwerer Erkrankung (331 ± 330 mg/Woche) war geringer als der Flavonoidverzehr von Patienten mit leichter Erkrankung (1404 ± 1086 mg/Woche; p < 0,001). Das Risiko von CED-Patienten mit niedrigem Flavonoidverzehr (1000 mg/Woche) schwer zu erkranken, war im Vergleich zu Patienten mit hohem Flavonoidverzehr (> 1000 mg/Woche) 17-mal höher (p < 0,001). Patienten mit Colitis ulcerosa und niedrigem Flavonoidverzehr hatten ein 9,6-fach höheres Risiko für ein Fortschreiten der Erkrankung (p < 0,001).
Mehr Flavonoide in der Nahrung, weniger schwere CED-Erkrankung
Der Verzehr von Flavonoiden in der Nahrung und der Gesamtschweregrad der CED stehen in umgekehrter Beziehung zueinander. Patienten mit leichten Erkrankungen nehmen größere Mengen an Flavonoiden zu sich als Patienten mit schweren Erkrankungen. Eine geringe Menge an Flavonoiden in der Nahrung war mit einem erheblichen Risiko für eine schwere CED verbunden.
© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom