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Risikofaktor: Wurst und rotes Fleisch
Original Titel:
Meat consumption and incident type 2 diabetes: an individual-participant federated meta-analysis of 1·97 million adults with 100 000 incident cases from 31 cohorts in 20 countries
- Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Typ-2-Diabetes?
- Metaanalyse über 1,97 Millionen Erwachsenen aus 31 Kohorten in 20 Ländern
- 107 271 Fälle von Typ-2-Diabetes
- Positive Assoziationen hauptsächlich in Nordamerika, Europa und dem Westpazifik
- Empfehlung: Fleischkonsum reduzieren, unverarbeitetes Fleisch bevorzugen
DGP – Der Verzehr von Fleisch, insbesondere von verarbeitetem Fleisch und unverarbeitetem rotem Fleisch, wurde in einer globalen Metaanalyse als Risikofaktor für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes identifiziert. Die Ergebnisse verdeutlichen laut der Autoren, wie wichtig eine Reduzierung des Fleischkonsums für die öffentliche Gesundheit ist.
Der Verzehr von Fleisch steht im Verdacht, das Risiko für Typ-2-Diabetes zu erhöhen. Die Erkenntnisse beruhen jedoch größtenteils auf Studien europäischer und nordamerikanischer Populationen, mit heterogenen Analysestrategien. In den meisten Studien wurde rotes Fleisch untersucht, in wenigen Studien Geflügel. Ein multinationales Forscherteam hat nun den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von unverarbeitetem rotem Fleisch, verarbeitetem Fleisch, Geflügel und Typ-2-Diabetes anhand von Daten aus weltweiten Kohorten untersucht.
Fleischkonsum und Typ-2-Diabetes: Metaanalyse von 31 Kohorten weltweit
Für diese Metaanalyse wurden Daten aus 31 Kohorten verwendet, die am InterConnect-Projekt teilnahmen. Die Kohorten stammten aus den Regionen Amerika (n = 12) sowie aus dem östlichen Mittelmeerraum (n = 2), Europa (n = 9), Südostasien (n = 1) und dem westlichen Pazifik (n = 7). Die Studienteilnehmer waren mindestens 18 Jahre alt, zudem standen von den Teilnehmern Daten über den Verzehr von Nahrungsmitteln und das Auftreten von Typ-2-Diabetes zur Verfügung. Teilnehmer, bei denen zu Studienbeginn ein Diabetes diagnostiziert wurde oder Daten fehlten, wurden ausgeschlossen. Die kohortenspezifischen Hazard Ratios (HR) und 95 % Konfidenzintervalle (95 % KI) wurden für jede Fleischsorte ermittelt. Die Autoren führten eine Anpassung der Analyse für potenzielle Störfaktoren, einschließlich Body-Mass-Index (BMI), durch.
Untersuchung von unverarbeitetem rotem Fleisch, verarbeitetem Fleisch und Geflügel
Unter 1 966 444 Erwachsenen, die für eine Teilnahme in Frage kamen, wurden 107 271 Fälle von Typ-2-Diabetes während einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 10 Jahren (Interquartilbereich 7 – 15) identifiziert. Der mittlere Fleischkonsum über alle Kohorten hinweg betrug 0 – 110 g/Tag für unverarbeitetes rotes Fleisch, 0 – 49 g/Tag für verarbeitetes Fleisch und 0 – 72 g/Tag für Geflügel. Ein höherer Verzehr jeder der drei Fleischsorten war mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden.
Risiko für Typ-2-Diabetes mit höherem Fleischkonsum:
- Pro 100 g/Tag unverarbeitetem rotem Fleisch: HR: 1,10; 95 % KI: 1,06 – 1,15; I2 = 61 %
- Pro 50 g/Tag verarbeitetem Fleisch: HR: 1,15; 95 % KI: 1,11 – 1,20; I2 = 59 %
- Pro 100 g/Tag Geflügel: HR: 1,08; 95 % KI: 1,02 – 1,14; I2 = 68 %
Positive Assoziationen zwischen Fleischkonsum und Typ-2-Diabetes wurden in Nordamerika und in den Regionen Europa und Westpazifik beobachtet. Es wurden keine Hinweise darauf gefunden, dass die Heterogenität durch Alter, Geschlecht oder den BMI erklärt werden könnte. Die Ergebnisse für eine positive Assoziation zwischen Geflügelkonsum und Typ-2-Diabetes waren schwächer. Der Ersatz von verarbeitetem Fleisch durch unverarbeitetes rotes Fleisch oder Geflügel war mit einer geringeren Inzidenz von Typ-2-Diabetes verbunden.
Fleischkonsum erhöht Häufigkeit von Typ-2-Diabetes
Demnach ist ein höherer Fleischkonsum mit einer höheren Inzidenz von Typ-2-Diabetes verbunden. Diese Assoziation konnte insbesondere bei verarbeitetem Fleisch und unverarbeitetem rotem Fleisch gezeigt werden. Es besteht weiterhin Unsicherheit hinsichtlich des positiven Zusammenhangs zwischen Geflügelverzehr und der Inzidenz von Typ-2-Diabetes. Die aktuellen Ergebnisse stützen die Hypothese, dass eine Verringerung des Konsums von unverarbeitetem rotem Fleisch und verarbeitetem Fleisch die Inzidenz von Typ-2-Diabetes verringern und damit die Gesundheit die Weltbevölkerung verbessern könnte.
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