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Diabetes

Darmmikrobiotika-Therapie gegen Fettleber

Original Titel:
The effects of gut microbiome manipulation on glycemic indices in patients with non-alcoholic fatty liver disease: a comprehensive umbrella review

Kurz & fundiert

  • Enge Verknüpfung zwischen Typ-2-Diabetes und NAFDL
  • Einfluss des Darmmikrobioms auf Blutzuckerkontrolle (glykämische Indizes) bei NAFDL?
  • Iranischer Umbrella-Review über mehrere Metaanalysen
  • Darmmikrobiotika-Therapie bewirkte Senkung von Insulinresistenz (HOMA-IR) und Nüchterninsulin
  • Keine signifikante Wirkung auf den Nüchternblutzuckerspiegel durch Darmbehandlung

 

DGP Eine mikrobielle Behandlung des Darms durch Verabreichung von Präbiotika, Probiotika und Synbiotika kann laut aktueller Studiendaten die Behandlung einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) unterstützen.


Typ-2-Diabetes (T2D) ist ein bedeutender Risikofaktor für eine nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD). Bei Menschen mit NAFLD wurden zudem Störungen des Blutzuckerspiegels bzw. verschiedener glykämischer Indizes beobachtet:

  • Erhöhter Nüchternblutzucker
  • Nüchterninsulin
  • Insulinresistenz (HOMA-IR)

Nicht-alkoholische Fettlebererkrankung: Darmmikrobiom als Therapieziel?

Die Modulation des Darmmikrobioms mit Prä-, Pro- und Synbiotika hat sich in Studien als vielversprechend zur Behandlung von NAFLD erwiesen. Ein Umbrella-Review (Metaanalyse über Metaanalysen) aus dem Iran hat nun die Auswirkungen einer Modulation des Darmmikrobioms auf die glykämischen Indizes bei Patienten mit NAFLD untersucht und mögliche Wirkmechanismen erörtert.

Umbrella-Review: Effekte von Probiotika, Präbiotika und Synbiotika

In den Datenbanken PubMed, Web of Science, Scopus und der Cochrane Library wurde bis März 2023 eine systematische Suche nach Metaanalysen durchgeführt, die die Auswirkungen von Probiotika, Präbiotika und Synbiotika auf Patienten mit NAFLD untersuchten. Als Probiotika werden Nahrungsergänzungsmittel bezeichnet, die lebensfähigen Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien und Hefen enthalten. Präbiotika sind unverdauliche Nahrungsbestandteile, die Wachstum und Aktivität bestimmer Dickdarmbakterien fördern. Ein Synbiotikum ist eine Kombination aus Pro- und Präbiotikum.

Die Darmmikrobiotika-Therapie führte zu einer signifikanten Senkung des HOMA-IR (Effektstärke, ES: -0,41; 95 % Konfidenzintervall, KI: -0,52 – -0,31; p < 0,001) und des Nüchterninsulinspiegels (ES: -0,59; 95 % KI: -0,77 – -0,41; p < 0,001). Es wurde jedoch keine signifikante Wirkung auf den Nüchternblutzuckerspiegel beobachtet (ES: -0,17; 95 % KI: -0,36 – 0,02; p = 0,082). Eine Subgruppenanalyse ergab, dass Präbiotika die stärkste Wirkung auf den HOMA-IR-Wert hatten, gefolgt von Probiotika und Synbiotika. Den stärksten Effekt auf den Nüchterninsulinspiegel hatten Synbiotika, gefolgt von Präbiotika und Probiotika.

Darmmikrobiotika potenziell hilfreich bei NAFLD: Bessert Nüchterninsulin und Insulinresistenz

Die Verabreichung von Probiotika, Präbiotika und Synbiotika führte somit zu einer signifikanten Senkung von Nüchterninsulin und HOMA-IR, es wurde aber keine signifikante Wirkung auf den Nüchternblutzucker beobachtet. Angesichts der engen Beziehung zwischen Typ-2-Diabetes und NAFLD kann eine mikrobielle Behandlung des Darms durch Verabreichung von Präbiotika, Probiotika und Synbiotika laut der Studienautoren als therapeutische Option in Betracht gezogen werden. In zukünftigen Studien sollten umfassendere Details zur Dosierung, zur optimalen Behandlungsdauer und zu den spezifischen Bakterienarten, die in Probiotika und Synbiotika enthalten sind, eruiert werden. Jedoch sollte die Einnahme von Probiotika, Präbiotika und Synbiotika immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

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